Das Haus der Schlangen (Autor: Lemony Snicket; Eine Reihe betrübliche Ereignisse Bd.2)
 
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Das Haus der Schlangen von Lemony Snicket

Reihe: Eine Reihe betrübliche Ereignisse Band 2

 

Rezension von Heike Rau

 

Die drei Waisenkinder Violet, Klaus und Sunny konnten die Pläne des üblen Grafen Olaf durchkreuzen. Doch nun steht ihnen ein Neuanfang bevor. Wieder werden sie zu einem entfernten Verwandten weitergereicht. Die Überraschung ist groß, als sie Onkel Monty kennen lernen. Er ist den Kindern auf Anhieb sympathisch. Außerdem hat er einen sehr ungewöhnlichen Beruf. Er ist Herpetologe und interessiert sich für Schlangen. In nur zehn Tagen will er nach Peru aufbrechen. Die Kinder will er dann nicht etwa zurücklassen, sie sollen mit in den Dschungel und ihn bei seinen Forschungsarbeiten unterstützen.

 

Zunächst sind aber die Vorbereitungen im Gange und die Waisenkinder werden zu ihrer Freude richtig mit eingespannt. Jetzt fehlt nur noch der neue Assistent. Er kommt an, als Onkel Monty gerade auf Einkaufstour ist. Stefanos Verkleidung ist perfekt. Doch die Kinder kann der Schauspieler nicht täuschen. Wer sich da als neuer Assistent ausgibt, ist kein anderer als Graf Olaf. Das kann er abstreiten, so viel er will. Es ist zu offensichtlich. Er hat seinen Plan, das Erbe der Baudelaire-Waisen an sich zu reißen, nicht aufgegeben.

 

Natürlich wollen Violet, Klaus und Sunny ihrem Onkel Monty so schnell wie möglich sagen, dass der neue Assistent in Wirklichkeit Graf Olaf ist. Doch der selbst kennt Mittel und Wege, die Kinder davon abzuhalten. Er bedroht die Waisen aufs Schrecklichste und trägt fortan ein großes, scharfes Messer bei sich, dass er im Falle eines Falles benutzen will. Daran lässt er keinen Zweifel. Onkel Monty selbst merkt zunächst nichts, ist er doch in die Vorbereitungsarbeiten vertieft. Irgendwann geht ihm aber doch ein Licht auf, das irgendetwas mit Stefano nicht in Ordnung sein kann. Schon passiert ein erster Anschlag auf sein Leben. Zwar kommt der Onkel mit dem Schrecken davon, doch bald darauf stirbt er an einem Schlangenbiss. Nun steht Graf Olafs Plan nichts mehr im Wege. Er will die Kinder nach Peru verschleppen, um das Erbe an sich zu bringen.

 

Warum genau Graf Olaf glaubt, dem Erbe in Peru besser habhaft zu werden, wird nicht ganz klar. Dennoch ist der Plan teuflisch. Und das, wo die Geschichte doch so hoffnungsvoll begonnen hat und man schon glaubt, die Kinder könnten doch noch glücklich werden, und das trotz aller Warnungen am Anfang, auch dieses Buch werde nicht gut enden.

 

Traurige Ereignisse stehen bald wieder auf der Tagesordnung. Trotzdem ist auch diese originelle Geschichte ein großes Lesevergnügen, geschrieben mit viel schwarzem Humor. Es ist ein schrecklich schönes Buch, das zu Herzen geht. Ganz nebenbei sorgt der Autor dafür, dass der Wortschatz des Lesers beträchtlich erweitert wird. Bestimmte Worte, wie sich mokieren, naiv, makellos, deponieren oder Frustration, werden im Zusammenhang auf interessante Weise beschrieben.

 

Die Kinder zeigen sich in dieser Folge sehr einfallsreich. Das sorgt für tolle Wendungen, auch wenn es ihr Schicksal nicht positiv beeinflusst. Aber vielleicht wir im nächsten Teil alles besser.

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Buch:

Das Haus der Schlangen

Reihe: Eine Reihe betrübliche Ereignisse Band 2

Original: A Series of Unfortunate Events – The Reptile Room, 1989

Autor: Lemony Snicket

Übersetzerin: Birgitt Kohlmann

Illustrationen: Brett Helquist

gebunden, 191 Seiten,

Manhattan im Wilhelm Goldmann Verlag, 7. September 2004

 

ISBN-10: 3442545803

ISBN-13: 978-3442545803

 

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Erstellt: 10.01.2006, zuletzt aktualisiert: 07.02.2024 17:01, 1749