Das hohe Spiel (Autorin: Maja Winter; Die Drachenjägerin, Bd. 1)
 
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Das hohe Spiel von Maja Winter

Reihe: Die Drachenjägerin, Bd. 1

Rezension von Christel Scheja

 

Maja Winter ist das Pseudonym der mit ihrer Familie in Ostwestfalen lebenden Autorin Lena Klassen, die dem Fantasy-Leser vielleicht durch ihre düsterromantischen „Magyria“-Romane bekannt geworden ist. Bei der Trilogie um „Die Drachenjägerin“ handelt es sich nun um eine Abenteuer-Fantasy-Saga im archaischen Setting mit Magie und den wohl beliebtesten Fabelwesen, die es gibt. Der erste Band „Das hohe Spiel“ ist nun erschienen, die Fortsetzungen erscheinen um zweimonatlichen Abstand.

 

Linn ist zwar nur die Tochter einer Müllerin, aber sie träumt seit sie denken kann immer wieder von Drachen. Die anderen, selbst ihre Geschwister lachen sie aus, allein der nette Yann hält zu ihr. Dennoch spürt das Mädchen, das ihre Tage im Dorf gezählt sind, denn sie ist von einer seltsamen Unruhe erfüllt und weiß, dass sie anders ist als alle anderen. Denn ihr Vater ist nicht der Müller, sondern ein Drachenjäger, der sich einst in ihre Mutter verliebt hatte, diese dann aber im Stich ließ.

Dann wird das Dorf von einem Drachen überfallen und verheert. Nun hat Linn noch einen anderen Grund, um etwas zu unternehmen. Sie will in die Hauptstadt ziehen und dort in den Orden der Drachenjäger aufgenommen werden, um Rache für den Tod und die Verletzung so vieler Menschen zu nehmen, die ihr nahestanden.

In Lanhannat angekommen muss sie feststellen, dass ihr Vater wohl doch nicht der strahlende Held ist, für den sie ihn immer gehalten hat. Denn bei den Bewohnern der Hauptstadt und sogar am Königshof wird sein Name geschmäht. Warum, das erfährt sie erst einmal nicht.

Stattdessen findet sie Aufnahme bei einem ehemaligen Knappen, der ihr das Kämpfen beibringt und bei einer Pastetenbäckerin, bei der sie sich Kost und Logis verdienen kann.

Doch wird sie jemals die Chance bekommen, heraus zu finden, warum ihr Vater so verhasst ist und die Chance bekommen, seinen Namen rein zu waschen?

 

Maja Winter lässt der Geschichte Zeit, sich zu entwickeln. Sie schildert sehr oft Alltäglichkeiten, um den Personen mehr Profil zu geben, wenngleich auch der Hintergrund dadurch nicht unbedingt an Farbe gewinnt. Man merkt, dass ihr die zwischenmenschlichen Beziehungen wichtiger sind, als der Kultur einen besonderen Kick zu geben.

Immerhin verzichtet sie darauf, die Geschichte auch noch mit einem Geschlechterkonflikt zu versehen. Wie selbstverständlich ergreifen Frauen auch Berufe, die man im „echten Mittelalter“ nicht kennt, stehen selbstbewusst für sich ein, ohne dass das eine Besonderheit wäre. So kann sie sich auf wesentliche Dinge konzentrieren, was der zugrunde liegenden Idee recht gut tut.

Die Handlung ist zwar etwas gemächlich, aber dennoch spannend aufgebaut, denn immer wieder gibt es überraschende kleine Wendungen, die die Heldin vor neue Herausforderungen stellen und den Leser neugierig machen. Das macht die Geschichte weniger vorhersehbar, und auch wenn das Buch erst einmal in sich geschlossen ist, bleiben doch genug Hinweise übrig, die neugierig auf die kommenden Bände machen.

Die Figuren sind lebendig und vielschichtig, wobei gerade einige Nebencharaktere weitaus interessanter sind als die junge Heldin selbst. Gerade den Narren des Königs umgibt ein Geheimnis, das zum Ende hin wichtig wird. Linna selbst macht erst einmal nur eine geringe Entwicklung durch, was sich aber auch noch ändern kann. Glücklicherweise bleiben romantische Gefühle erst einmal im Hintergrund.

 

Alles in allem ist „Das Hohe Spiel“ der erste Band der „Drachenjägerin“-Trilogie gelungene All-Age-Fantasy, die vor allem abenteuerlustige Leserinnen anspricht, die sich mit der Heldin identifizieren können, weil sie ebenfalls noch auf der Suche nach ihrem Platz im Leben sind, der nicht nur an der Seite eines Mannes sein muss. Wer von Trudi Canavan und Co. begeistert war wird auch hier nicht daneben greifen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240418224447f68cd415
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Das hohe Spiel

Reihe: die Drachenjägerin, Bd. 1

Autorin: Maja Winter (Lena Klassen)

broschiert - 544 Seiten

Blanvalet, erschienen Mai 2011

Titelbild von Marion Hirsch

ISBN-10: 3442268133

ISBN-13: 978-3442268139

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 07.06.2011, zuletzt aktualisiert: 21.03.2024 17:38, 11854