Das Lied des roten Todes (Autor: Bethany Griffin; Das Mädchen mit der Maske, Bd. 2)
 
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Das Lied des roten Todes von Bethany Griffin

Reihe: Das Mädchen mit der Maske, Bd. 2

Rezension von Christel Scheja

 

Die Highschool-Lehrerin Bethany Griffin widmet jede freie Minute dem Schreiben, wenn sie sich nicht um ihre zwei kleinen Kinder kümmern muss. Nach dem ersten Band von „Das Mädchen mit der Maske“ folgt nun die Fortsetzung „Das Lied des Roten Todes“, frei entstanden nach Motiven der Erzählung von Edgar Allan Poe.

 

Die Welt wie Araby sie kennt, ist auseinandergebrochen. Denn eine Seuche wütet in ihrer Heimat und macht auch keinen Halt vor denen, die mehr Geld haben als die Masse der Bevölkerung. Nach dem Tod ihres Zwillingsbruders kommt es zudem noch schlimmer, denn sie muss erfahren, dass ausgerechnet ihr Vater einen nicht unerheblichen Anteil an der Verbreitung der unheilbaren und tödlich verlaufenden Krankheit hat.

Immerhin gelingt es ihr in Will und Elliot, dem Neffen des Prinzen Prospero neue Freunde zu finden. Die kleine Schar, zu der auch ihre beste Freundin April gehört, gelingt es rechtzeitig der Seuchenhölle und dem Zugriff durch die Männer des wahnsinnigen Rebellen Malcontent zu entkommen, der nichts besseres zu tun hat, als die noch nicht Infizierten krank zu machen. Aber sie bezahlen einen hohen Preis. Die Verletzungen von Araby und Elliot heilen wieder, aber April hat die Seuche abbekommen.

Zunächst flüchtet die Schar in den Sumpf, um dort nach Luft zu schöpfen und neue Gedanken zu sammeln. Sie wissen, dass sie sich nicht ewig hier verbergen können, haben sie doch genug Feinde und diese werden immer mächtiger.

So müssen sie die Initiative ergreifen, was bedeutet, dass sich Araby nicht nur ihrem verbrecherischen Vater stellen muss, sondern ebenfalls zurück in den Palast des zwielichtigen Prinzen Prospero, der auf seltsam morbide und sadistische Weise ein Auge auf sie geworfen hat.

 

Mehr als im ersten Band beschwört die Autorin die düstere Atmosphäre der Originalerzählung von Poe herauf und scheint es sichtlich zu genießen, den auf zwei Antagonisten aufgeteilten morbiden und sadistischen Wahnsinn zu beschreiben und gelegentlich auch einmal etwas grausamer zu werden, als man es von ihr gewohnt ist.

Da sie aber auch die romantische Seite ihrer Geschichte nicht vergessen will, verwendet sie mindestens genau so viel Energie darauf, Araby zwischen zwei gleichermaßen interessante Männer zu stellen, die alle ihre guten und schlechten Seiten haben. Der eigentliche Hintergrund kommt dabei eher zu kurz – das Szenario bleibt weiterhin ungemein schwammig und die Konflikte oberflächlich, da es weitaus wichtiger zu sein scheint, was die Heldin nun als nächstes tragen möchte oder wie sie sich zwischen ihre Freunde stellt.

Wer nicht mehr als eine Liebesgeschichte sucht, die in ein leidlich phantastisches Umfeld eingebettet ist, das sich munter der Klischees bedient, die im Moment so beliebt sind, der wird ganz zufrieden mit den Entwicklungen um Araby sein können.

Nicht aber der Leser, der etwas mehr erwartet, als die Beschreibung der Befindlichkeiten der Heldin. Leider gibt es auch keine interessanten Nebenfiguren. Gerade die jungen Männer, zwischen denen die Ich-Erzählerin steht, bleiben zweidimensional, andere Nebenfiguren sind gar nur Stichwortgeber, und auch die Antagonisten zeichnen sich nur durch einen unglaubwürdig überzeichneten Wahnsinn aus, der sie eher wie Karrikaturen erscheinen lässt.

Zwar liest sich der abschließende Band um „Das Mädchen mit der Maske“ durchaus flüssig, aber anspruchsvollere Leser werden die Erzählung nach dem soliden, aber nicht herausragenden Schluss eher unzufrieden beiseite legen.

 

Alles in allem ist „Das Lied des Roten Todes“ zwar die konsequente Weiterführung des ersten Romans von Bethany Griffin, ragt aber aus der Masse der heute so beliebten romantischen Dystopien nicht heraus, weil die Autorin doch zu viele Ideen verschenkt und darauf verzichtet, dem Hintergrund und den restlichen Figuren mehr Leben zu geben. Gerade einmal als Liebesgeschichte mit ein wenig Abenteuer der Roman taugen, wenn man entsprechende Lektüre für die Reise sucht.

 

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Buch:

Das Lied des roten Todes

Autor: Bethany Griffin

Reihe: Das Mädchen mit der Maske, Bd. 2

broschiert, 347 Seiten

Goldmann, erschienen März 2014

Übersetzung: Susanne Gerold

Titelbild: Yolande de Koort

ISBN-10: 3442478286

ISBN-13: 978-3442478286

Erhältlich bei: Amazon

Kindle-Edition

ASIN: B00HA9S2FO

Erhältlich bei: Amazon

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240424065248398bf432
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Erstellt: 04.06.2014, zuletzt aktualisiert: 21.03.2024 17:38, 13568