Das Mädchen mit der Maske (Autorin: Bethany Griffin; Die Stadt des roten Todes, Bd. 1)
 
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Das Mädchen mit der Maske von Bethany Griffin

Reihe: Die Stadt des roten Todes, Bd. 1

Rezension von Christel Scheja

 

Bethany Griffin lebt mit ihrer Familie in Kentucky. Sie arbeitet hauptberuflich als Highschool-Lehrerin, schreibt aber in jeder freien Minute. „Das Mädchen mit der Maske“ ist ihr Debüt in Deutschland und der erste Band der Saga um „Die Stadt des roten Todes“.

 

Ihre Heimatstadt liegt zu großen Teilen in Trümmern und ist von der Außenwelt abgeschnitten, seit eine grässliche Seuche wütete. Auch heute noch fordert sie ihre Opfer, vor allem unter den Kindern. Schutz bietet nur eine sündhaft teure Porzellanmaske, die sich nur wenige leisten können.

Araby gehört zu den Privilegierten, weil ihr Vater einer der Wissenschaftler ist, die noch vom Herrscher der Stadt, dem Prinzen Prospero gebraucht werden. Sie genießt ein Leben im Schutz der Reichen und kann viele Orte betreten, die anderen verschlossen sind. Doch anders als ihre Freundinnen kann sie das sorglose Leben nicht so recht genießen. Wie ein Trauma schwebt der Tod ihres Bruders vor vielen Jahren über ihr. Sie gibt sich immer noch die Schuld daran, dass er sterben musste und versucht sich in den zügellosen Freuden, die die Oberschicht genießen kann, und mit frei zugänglichen Drogen zu betäuben.

Eine besondere Beziehung verbindet sie mit dem Nachtclubbesitzer Will, dessen Etablissement sie oft aufsucht. Ihr imponiert sein Wille, seinen kleinen Geschwistern zu helfen, die immer noch keine Maske tragen.

Aber zunehmend schleicht sich auch noch Elliot in ihr Leben. Er ist der Neffe von Prinz Prospero und scheint genau zu wissen, was hinter den Kulissen vor sich geht, Deshalb ist er auch nicht abgeneigt, eine Revolution anzuzetteln und seinen Onkel zu stürzen. Und nicht zuletzt ist da ein geheimnisvoller Mann, der von außen kommt und den Unmut der Überlebenden schürt, die sich nicht schützen können. So wird die Stadt immer mehr zu einem Pulverfass, dass jederzeit explodieren und Araby mit sich reißen könnte.

 

Wer sich mit der Schauerliteratur des 19. Jahrhunderts und speziell mit Edgar Allan Poe beschäftigt hat, wird erkennen, dass die Grundlage der Geschichte eigentlich „Die Maske des roten Todes“ ist. Viele Elemente daraus lassen sich wieder erkennen, sind aber in eine dystopische Umgebung gebettet, die irgendwo zwischen Moderne und den letzten drei Jahrhunderten schwankt.

Allerdings verzichtet die Autorin darauf, den Hintergrund genauer auszuarbeiten. Er bleibt von Anfang bis Ende hin schwammig und wird nur dann klarer, wenn es darum geht, die Liebesgeschichte weiter auszuarbeiten. Leider erfährt man auch nicht mehr über die Seuche und die Machenschaften der Mächtigen. Letztendlich dient das ganze nur dazu, Araby zwischen ihren beiden Männern hin und her trudeln zu lassen. Selbst die Charaktere bleiben oberflächlich. Die Heldin hat viel mehr von einem Teenager am Anfang der Pubertät als von einer jungen Frau, die auf der Schwelle zum Erwachsenwerden steht. Sie wirkt die meiste Zeit antriebslos und reagiert eher nur, als dass sie einmal handelt. Selbst das Trauma wirkt nicht charaktervertiefend, sondern eher aufgesetzt. Bei den Nebenfiguren ist es hoch schlimmer. Auch die beiden jungen Männer sind nur auf wenige Eigenschaften reduziert und entwickeln kein Profil, durch dass man ihr Verhalten besser verstehen und nachvollziehen könnte.

Alles in allem fehlt dem Buch an allen Ecken und Enden etwas, weil die Autorin nicht zu wissen scheint, welchen Themen sie den Vorzug geben will und daher alles nur andeutet, aber nicht konsequent weiterverfolgt.

Genrefans werden daher recht schnell enttäuscht sein, selbst die Leser, die eher die Romanze suchen, werden nicht das finden, was sie sich erhoffen.

 

Alles in allem ist „Das Mädchen mit der Maske“ eine herbe Enttäuschung, da die Autorin gleich auf mehreren Hochzeiten tanzen möchte, aber leider keine Übung sauber durchführt oder gar beendet. So funktioniert der Roman weder als Dystopie noch als Liebesgeschichte. Daher kann man nur hoffen, dass sie sich in den nächsten Büchern der Reihe „Die Stadt des roten Todes“ noch fängt und verbessert.

 

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Buch:

Das Mädchen mit der Maske

Reihe: Die Stadt des roten Todes, Bd. 1

Autorin: Bethany Griffin

broschiert, 346 Seiten

Goldmann, erschienen November 2012

Übersetzung aus dem Englischen von Andrea Brandl

Titelbild von Monalyn Gracia

ISBN-10: 3442478197

ISBN-13: 978-3442478194

Erhältlich bei: Amazon

Kindle-Edition

ASIN: B008SIL8Q6

Erhältlich bei: Amazon

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404240651592ee11c50
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Erstellt: 22.02.2013, zuletzt aktualisiert: 21.03.2024 17:38, 12985