Druckversion: Das Meer der Tränen (Autor: Stewart Wieck; Everquest Bd.2)

Das Meer der Tränen von Stewart Wieck

Reihe: Everquest Bd.2

Rezension von Carsten Kuhr

 

Aataltaal, der älteste lebende Elf hat sich inkognito dem aufstrebenden Menschenreich als Gouverneur angedient. Sein Plan, die weisen, friedfertigen Kräfte der Welt zu unterstützen rufen aber nicht allgemeine Begeisterung hervor. Angetrieben vom Gott des Hasses, Innoruuk hat sich ausgerechnet der oberste Kriegsherr des Reiches gegen seine Herrscher verschworen. Sein Anschlag gelingt, der König ringt mit dem Tode. Um diesen zu retten flieht Aatalaal, in der Gestalt des Königs übers Meer. Und sein Plan scheint aufzugehen. Die Häscher des dunklen Gottes verfolgen statt des mit dem Tode ringenden Königs ihn. Doch die Schiffe des flüchtigen Elfen werden angegriffen - unsichtbare Verfolger, magische Raben, Wassermänner und Gnome haften sich auf ihre Versen, und auch eine uralte Feindin des Elfen mischt kräftig mit.

 

Ich hatte meine Probleme, den Plot verständlich zusammenzufassen. Zunächst einmal beginnt die Handlung fast zusammenhangslos mit dem Angriff der Menschen auf eine Ork Befestigung. Was üblicherweise zur Einführung der Personen dient, die zugrundeliegenden Konflikte deutlich machen sollte, das wirkt hier auf mich eher verstörend, um nicht zu sagen chaotisch. Erst im Verlauf des umfangreichen Romans, der, obzwar in einem Satzspiegel gesetzt, der den Gebrauch einer Lupe angeraten sein lässt immer noch fast 350 Seiten umfasst, können wir aus Nebensätzen, und beiläufigen Bemerkungen unserer Personen uns den Grundkonflikt und die Historie der Protagonisten zusammenreimen.

Die Handlung selbst bietet sich als Aneinanderreihung von lose miteinander verbundenen Kampfbeschreibungen dar. Und diese sind nicht einmal als besonders gelungen zu bezeichnen. Ständig treten neue, natürlich immer gefährlichere Gegner unseres Elfen auf, der aber in seiner scheinbaren Allmacht nie wirklich in Gefahr gerät. Statt dessen überlegt er seelenruhig, ob und wie er seine menschlichen Verbündeten überhaupt gegen die Angreifer, die es eigentlich auf ihn abgesehen haben unterstützen soll, welche seiner vielen magischen Verkleidungen er jetzt benutzen, welche seine Fähigkeiten jetzt zum Zuge kommen könnten. Das stört den Handlungsablauf, der durch den fehlenden Aufbau einer überzeugenden Motivation der Handelnden eigentlich bereits genügend Frustration für seinen Leser bereit hält. Eine Vertrautheit mit den Personen, ein Hineinschlüpfen in diese ist schlichtweg nicht möglich. Und gerade dies sollte ja eben gerade bei Romanen zu erfolgreichen PC-Games einen Grossteil der Faszination ausmachen. Ohne ein logischen Gerüst, in der die Schwert- und Magiekämpfe eingebunden sind werden diese in ihrer langatmigen Beschreibung mit der Dauer zur Qual. Hoffen wir, dass der dritte Elfquest-Band überzeugenderes Lesefutter bietet.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404251841140d2e6df2

Das Meer der Tränen

Reihe: Everquest Bd.2

Autor: Stewart Wieck

Broschiert - 347 Seiten - Dino Entertainment

Erscheinungsdatum: Januar 2006

ISBN: 3833213132

Erhältlich bei: Amazon

Zur Serie:

EverQuest

, zuletzt aktualisiert: 21.03.2024 17:38