Das Schicksal der Zwerge (Autor: Markus Heitz; Zwergen-Zyklus)
 
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Das Schicksal der Zwerge von Markus Heitz

Reihe: Zwergen-Zyklus

Rezension von Julia Krause

 

Als der erste Band der Zwerge erschien, bildeten sich schnell große Fangruppen. Waren Zwerge bisher immer etwas zu kurz gekommen, widmete sich Markus Heitz ihnen nun hingebungsvoll und zeigte auf, das das Leben der kleinen bärtigen Gesellen um einiges interessanter ist als angenommen.

 

Nach dem dritten Band, „Die Rache der Zwerge“, blieb der Leser etwas hilflos zurück. Tungdil hatte das geborgene Land gerettet, sich selbst dabei im Alkohol verloren und konnte nur mühsam zu einem weiteren Abenteuer ermuntert werden. Schließlich verschwand der Held des Landes in der Schwarzen Schlucht und ward nicht mehr gesehen.

Nun sind rund 250 Jahre vergangen seit den letzten Ereignissen. Die Welt hat sich ein wenig gewandelt, die Wesen darin jedoch kaum. Tungdil, der seit all diesen Jahren nicht mehr gesehen wurde, taucht plötzlich wieder auf. Er trägt eine schwarze Rüstung und kann von Zeit zu Zeit auf seltsame Kräfte zurückgreifen. Seine Freunde sind verwirrt. Sie verstehen nicht, was mit dem Zwerg geschehen ist.

 

Er erscheint aber genau zur richtigen Zeit wieder, denn das Land sieht sich einer neuen Bedrohung gegenüber. Tungdil denkt zunächst jedoch nicht daran dem Geborgenen Land zu helfen, stattdessen möchte er sich zurückziehen und sozusagen seinen wohlverdienten Ruhestand antreten. Da kommen den ersten seiner Bekannten Zweifel, dass es sich tatsächlich um den echten Tungdil handelt. Doch wer sollte dessen Rolle stattdessen übernommen haben und warum? Die Albae werden währenddessen zu einer immer größeren Bedrohung. Sie ziehen tötend durch das Land und ihr größtes Ziel ist es Nachkommen und Verwandten des berühmten Widerstandkämpfers Prinz Mallen von Idoslân auszulöschen. Die Bedingungen und die Bedeutung des Zustandes Freiheit existieren nicht mehr, stattdessen werden alle unterdrückt. So kann sogar der angebliche Tungdil die Augen nicht mehr vor der Wirklichkeit verschließen und erklärt sich bereit zusammen mit Ingrimmsch noch einmal in den Kampf zu ziehen.

 

Über dieses Buch kann man wohl nur gespaltener Meinung sein. Zunächst ist der vierte Band für alle Zwergen-Fans ein Muss, das ist unbestreitbar. Da der zweite und dritte Band schon einige Logikfehler aufgewiesen hat und auch die Rechtschreibung nicht gut war, konnte man das beim vierten ebenfalls erwarten. Leider bewahrheiten sich hier noch viele weitere vorher gehegte Befürchtungen schnell. Die Versprechen die während der Geschichte von diversen Personen gegeben wurden, werden nicht eingelöst, höchst merkwürdige Gespräche werden geführt und das Ende sprengt den Rahmen vollständig, doch dazu später mehr.

 

Gut ist, dass sich der Autor scheinbar viele Gedanken um das Geborgene Land gemacht hat, das merkt man an der Entwicklung der Umstände und an den guten Beschreibungen. Dabei sollte man einmal außen vor lassen, dass sich die wesentlichen Protagonisten, außer Tungdil, in den 250 Jahren nicht verändert haben, es gibt ja noch viele andere postivie Aspekte. Dazu gehört, dass man nicht weiß, ob diejenigen Recht haben, die ihren Zweifel an Tungdils Person aussprechen. Ist er es wirklich oder versteckt sich ein anderer Zwerg hinter dem Namen des Helden? Der Leser bleibt ebenso wie die Protagonisten bis zum Schluss im Unklaren darüber. Das erhöht die Spannung und lässt einen jeden Zug des Zwerges dreimal bedenken. Nun hat Tungdil jedoch Superkräfte, hier muss wohl jeder Zwergen-Fan einmal schlucken und seine verzauberte schwarze Rüstung erscheint wie ein schlechter Scherz. Mit dieser kann er mühelos ganze Reihen von Feinden niedermetzeln, während alle anderen nur staunen können.

 

Interessant ist, die Sichtweise, aus der die Geschichte erzählt wird. Eigentlich ist Tungdil die Hauptperson und so ist man mit dieser Erwartung auch an den vorliegenden Band herangegangen, doch nicht er, sondern Ingrimmsch erzählt die Ereignisse. Damit bleibt auch die Identität Tungdils ungeklärt. Die eigentliche Geschichte beginnt auch erst nach einigen hundert Seiten und dann kommt der Stein langsam aber sicher ins Rollen.

 

Das Ende haut dem Fass doch leider wirklich den Boden aus. Es erweckt den Anschein, dass der Autor einfach keine Lust mehr hatte sich weiter Gedanken zu machen, denn es ist an den Haaren herbeigezogen und für alle Zwerge-Fans ein Schlag ins Gesicht. Von den ungelösten Fragen mal ganz abgesehen. Man schließt dieses Buch mehr als unbefriedigt.

 

Sehr ärgerlich sind nach wie vor auch die zahlreichen Grammatikfehler, Wortverdreher und falsch geschriebenen Namen, die es in den Zwergen-Büchern gibt. Sicherlich ist es nervenaufreibend solche Werke Korrektur zu lesen, doch ein wenig Mühe sollte man sich hier schon geben.

 

Es gibt viele spannende Stellen und es ist und bleibt nunmal ein Markus Heitz Buch, was bedeutet, dass einen die Geschichte früher oder später packt, doch leider gibt es ein paar Fehler zu viel in diesem Buch. Alles in allem ist dieser Band zwar ein Muss für alle Zwergen-Fans und die Geschichte trotz ihrer Schwächen lesenswert, doch der Schluss ist entsetzlich, viele Fragen werden nicht beantwortet und ein endgültiger Abschluss damit nicht möglich. Schade, da hätte man so viel draus machen können.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425001305010cb9e6
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Das Schicksal der Zwerge

Reihe: Zwergen-Zyklus

Autor: Markus Heitz

Format: broschiert

Seitenanzahl: 624 Seiten

Verlag: Piper

Erscheinungsdatum: Februar 2008

ISBN-10: 3492701523

ISBN-13: 9783492701525

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 01.04.2008, zuletzt aktualisiert: 21.03.2024 17:38, 6209