Druckversion: Das schleichende Grauen (Autoren: Bernd Perplies und Christian Humberg; Spielbuch Hexer von Salem 2)

Das schleichende Grauen von Bernd Perplies u. Christian Humberg

Reihe: Abenteuer-Spielbuch in der Welt des Hexers von Salem Bd.2

Rezension von Cronn

 

Es gibt nur wenige Urgesteine der neueren deutschen Phantastik-Literatur. Einer davon ist mit Sicherheit Wolfgang Hohlbein. Seine Romane erreichen permanent seit den 80er Jahren sehr hohe Auflagen. Man kann ihn daher mit Fug und Recht einen Bestseller-Autor nennen.

Mit den Romanen um Robert Craven hat Wolfgang Hohlbein ein Werk geschaffen, das vor allem auch durch seine Hauptfigur zu faszinieren weiß. Ursprünglich als Romanheftserie bei Bastei erschienen, erlebte der „Hexer“ mehrere Neuauflagen als Sammelbände.

Dem Werk des amerikanischen Autoren Howard Philips Lovecraft war der Inhalt des „Hexers“ nahe verwandt und daher verwundert es nicht, wenn nun der Pegasus Verlag Abenteuer-Bücher zum „Hexer“ herausbringt, da Pegasus ja auch die Rollenspiele „Cthulhu“ und auch „Der Hexer von Salem“ in seinem Portfolio hat.

Inzwischen ist der zweite Band der Reihe erschienen. Er trägt den Titel „Das schleichende Grauen“ und wurde von Bernd Perplies und Christian Humberg verfasst. Beide Autoren sind erfahrene Journalisten, u.a. für die Zeitschrift „Spaceview“, und haben auch schon für Pegasus gearbeitet.

 

Inhalt:

Der Klappentext stimmt den potentiellen Leser sehr gut auf das Buch ein, daher soll er hier auszugsweise wiedergegeben werden:

„Berlin, 1922. Es ist die Zeit des fantastischen Films. "Das Cabinet des Dr. Caligari", "Der Golem" und "Nosferatu" lehren die Zuschauer in den Lichtspielhäusern das Fürchten. Auch du befindest dich ganz im Banne des Zelluloids und bist in die Hauptstadt gezogen, um beim Film dein Glück zu suchen. Doch der Weg zum Ruhm ist lang, voller Arbeit und irgendwie ... unheimlich. Es herrscht eine eigenartige Atmosphäre auf dem düsteren Filmset der neuen Produktion des unangepassten Schundfilmers Harry Paul Liebwerk. Warum blickt der Kameramann immer so finster drein? Wieso wirkt der Drehbuchautor die ganze Zeit leicht nervös? Werden eigentlich alle Manuskripte in schweren, verschlossenen Kladden aufbewahrt? Und was hat es mit den geheimnisvollen Falken von Zagreb auf sich? Begleitet vom "Hexer" Robert Craven und mit einer Mischung aus unbezwingbarer Neugierde und grenzenloser Naivität beginnst du deine Nase in Dinge zu stecken, die dich weiß Gott nichts angehen ... und stößt auf eine Verschwörung grauenhaften Ausmaßes! Nur du kannst die "Großen Alten" aufhalten - wenn du den Mut dazu aufbringst.“

Soweit der Klappentext. „Das schleichende Grauen“ ist aber kein Buch im herkömmlichen Sinne, sondern ein Abenteuer-Spielbuch. Hier wird der Leser zum Akteur, indem er den Fortgang der Geschichte teilweise bestimmt. Wie bei einem Rollenspiel hat der Leser einen Charakter, dessen Profilwerte er bestimmt und durch Proben erhöht oder erniedrigt. Kämpfe werden mit dem Würfel ausgeführt. Zudem bestimmt der Leser am Ende der kleinen Kapitel oftmals selbst, wie die Geschichte weitergeht, indem er zu anderen Kapiteln verwiesen wird, je nach seiner Entscheidung.

Dieses Prinzip ist nicht neu, existiert schon seit den frühen 80er Jahren als Steven Jackson und Ian Livingstone mit ihren Abenteuer-Spielbüchern bei Thienemann erschienen. Es ist ungeachtet dieser Tatsache jedoch ein frisches Konzept geblieben, sofern die Autoren es geschickt angehen.

Und beim vorliegenden Band „Das schleichende Grauen“ darf man dies behaupten. Bernd Perplies und Christian Humberg beschreiben das Berlin der Weimarer Zeit so lebendig, dass man glaubt es fühlen zu können. Die Verzweigungen der Story sind artistisch durchgeführt und dennoch verliert man sich nicht in Sackgassen, da das Autorenduo es verstanden hat, die Stränge stets parallel zu halten und auf Verbindungslinien, Kreuzungswege geachtet hat.

Auf diese Weise macht das Abenteuer-Spielbuch Spaß zu lesen und zu spielen. Gerne nimmt man es auch ein zweites Mal zur Hand, um andere Optionen auszuprobieren, neue Orte und Geschehnisse zu entdecken.

 

Fazit:

Mit „Das schleichende Grauen“ hat Pegasus ein Werk im Programm, das den Titel „Abenteuer-Spielbuch“ zurecht trägt. Die beiden Autoren Christian Humberg und Bernd Perplies erschufen ein Buch, das in sich stimmig und atmosphärisch ist, so dass der Leser in die Situationen des Berliner Umfelds der Filmfabriken und der cthuloiden Intrigen nahezu hineingesogen wird.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024041823223880a381e7

Das schleichende Grauen

Reihe: Abenteuer-Spielbuch in der Welt des Hexers von Salem Bd.2

Autor: Bernd Perplies u. Christian Humberg

Broschiert

Verlag: Pegasus Spiele (Oktober 2008)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3939794740

ISBN-13: 978-3939794745

Erhältlich bei: Amazon

, zuletzt aktualisiert: 12.04.2024 09:51