Das Schwarze Buch der Geheimnisse (Autor: F. E. Higgins)
 
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Das Schwarze Buch der Geheimnisse von F. E. Higgins

Rezension von Christine Schlicht

 

Ein böses Erwachen für Ludlow Fitch: Seine ewig besoffenen Eltern fallen über ihn her, um seine Zähne an den Zahnarzt Gumbroot zu verkaufen. Im letzten Moment kann er ihnen entwischen, panisch klammert er sich an eine wegfahrende Kutsche, welche die Stadt verlässt. So gelangt er in das Bergdorf Pargus Parvus, in der gleichen Nacht wie ein anderer neuer Bewohner, der den alten Hutladen bezieht. Der Zufall (oder vielleicht auch das Schicksal) führt den Jungen und Joe Zabbidou, den Pfandleiher zusammen.

 

Ludlow kennt die Arbeit der Pfandleiher von dem einzigen Menschen, dem er jemals so etwas wie Vertrauen entgegenbringen konnte – dem Pfandleiher Jellico, der ihm auch Lesen und Schreiben beibrachte. Doch Joe ist ein ganz anderes Kaliber, denn er beleiht auch etwas, das man nicht greifen kann: Geheimnisse.

 

Ludlow wird sein Chronist und schreibt die Geständnisse der Dorfbewohner in Joes großes schwarzes Buch. Die Erzähler erleichtern damit ihr Gewissen und erhalten dafür eine ordentliche Summe Geld. Damit macht sich Joe den wichtigsten Mann im Dorf zum Feind: Jeremiah Ratchet, dem die meisten Häuser in Pagus Parvus gehören und bei dem alle Bewohner tief in der Schuld stehen. Viele der Geheimnisse drehen sich auch um ihn, wie zum Beispiel das Geständnis des Totengräbers, der für Ratchet zum Leichenräuber wird, um seine Miete zahlen zu können.

 

Doch mit der Zeit wird die Lage für Joe immer problematischer, denn die Dorfbewohner verlangen von ihm, dass er etwas gegen Ratchet unternimmt und schließlich schlägt die Stimmung der Menschen um in Hass gegen den Pfandleiher. Doch das Schicksal hat schon eine Lösung für Ratchet bereit und eine gewaltige Überraschung für Ludlow – doch zuvor muss auch er sein Geständnis machen.

 

 

Fantasy vom Feinsten und doch so real wie es nur sein kann. Ludlows Geschichte, welche die Autorin nicht erfunden, sondern nur vermittelt haben will (im Vorwort spricht sie von Dokumenten, die sie im Inneren eines hölzernen Beines gefunden hat – wohl das, das auch in der Geschichte eine Rolle spielt), ist rasant und überaus spannend erzählt. Der Leser hastet atemlos mit Ludlow durch die Stadt, auf der Flucht vor seinen Eltern und gruselt sich mit ihm bei den entsetzlichen Geständnissen der Dorfbewohner.

 

Die Charaktere sind so intensiv beschrieben, dass man sich mühelos in sie hineinversetzen und ihre Motivation in jeder Hinsicht nachvollziehen kann. Sogar die von Ratchet, man muss ihn ja nicht mögen. Man lernt auch eine Menge über das Leben in der Zeit der Industrialisierung, es wird sehr farbig beschrieben, obwohl es für die Menschen eher grau in grau war.

 

Fesselnder Lesestoff für Jugendliche. Die Geheimnisse sind nichts für Leser unter 12, eher für Ältere. Auf jeden Fall nichts für Nachts unter der Bettdecke, gruselige Träume wären dann vorprogrammiert.

 

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Das Schwarze Buch der Geheimnisse

Autor: F. E. Higgins

Gebundene Ausgabe: 288 Seiten

Verlag: Oetinger; Auflage: 1 (Februar 2008)

Sprache: Deutsch, Übersetzung aus dem Englischen von Ulli und Herbert Günther

Einband von Werbeagentur Hauptmann & Kompanie

ISBN-10: 3789137099

ISBN-13: 978-3789137099

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 29.02.2008, zuletzt aktualisiert: 22.06.2023 20:33, 5936