Das Schwert aus dem Feuer von Mark Robson
Reihe: Das Vermächtnis von Thrandor Bd. 1
Rezension von Christel Scheja
Mark Robson ist für die deutschen Leser kein Unbekannter mehr, erschien doch bereits 2009 die Trilogie um „Die Gilde von Shandar“ aus seiner Feder. Diesmal siedelt er seine Geschichte im Nachbarland dieses Reiches an, in Thrandor.
Calvyn ist ein ganz normaler Bauernjunge, bis zu dem Tag, an dem er einem seltsamen alten Mann begegnet und zugleich seine Familie durch einen Überfall verliert. Da er nun kein Zuhause mehr hat, bleibt er bei dem herumziehenden Heiler, der ihn nach und nach in die Geheimnisse der Magie einführt, einer Kunst, die in Thrandor eigentlich verboten und vergessen ist.
Das andere – vor allem aus fremden Reichen – sich nicht daran halten, bekommen die beiden zwei Jahre später zu spüren. Weil der Magier Selkor sich auf ihre Spur setzt und nicht mehr in Ruhe lässt, trennen sich die beiden.
Calvyn entschließt sich zu einer militärischen Karriere, als er anders keinen Fuß mehr auf die Erde bekommt und auch nicht mehr als Kramhändler herumziehen kann. Er wird Rekrut auf der Burg von Baron Keevan und durchläuft eine anstrengende Ausbildungszeit, findet aber auch treue Freunde, wie den begabten Schwertkämpfer Bek und die geschickte Bogenschützin Jenna. Gegen Ende seiner Zeit als Rekrut lässt er sich ein besonderes Schwert schmieden – der erste Versuch, seine geringen Kenntnisse in der Runenmagie in die Tat umzusetzen. Mit Hilfe eines Schmiedes entsteht eine interessante Waffe.
Dann kommt aber auch eine wichtige Bewährungsprobe auf Calvyn zu. Er zieht zusammen mit anderen jungen Soldaten an die Front, denn der abtrünnige Graf Demarr hat mittels eines besonderen Amuletts die Wüstenstämme für sich gewinnen können, die ihn nun für den Auserwählten halten und führt sie gegen Thrandor. Der junge Mann hat jeden Grund ihn zu hassen, ist Demarr doch verantwortlich für den Tod seiner Eltern.
Auch wenn die Tetralogie um „Das Vermächtnis von Thrandor“ in der gleichen Welt wie „Die Gilde von Shandar“ spielt, gibt es im Moment doch keine richtige Verbindung der beiden Zyklen miteinander. Das scheint dem Autor auch nicht wichtig zu sein, denn die Konflikte hier sind von ganz anderer Natur.
Es ist eine klassische Geschichte, einen munteren Bauernburschen unversehens in das Abenteuer seines Lebens stolpert. Das hat auch schon bei „Star Wars“ funktioniert und tut es auch hier. Der Autor mag zwar sehr alte Klischees bedienen, aber man nimmt ihn den Kunstgriff nicht übel, weil er dabei sehr nüchtern und realistisch bleibt. Zwar hat Calvyn schlummernde magische Gaben, aber er muss sie sich auch erst erarbeiten, hat Schwächen und ist verletztlich.
Natürlich bleibt er der Held, aber seine Entwicklung wirkt nicht aufgesetzt, ist sie doch auch mit der anderer Figuren verbunden, die auch ihren Part in der Saga spielen werden.
Alles in allem bleibt die Handlung überschaubar und ist auch von jungen Lesern leicht zu erfassen, bietet aber auch erfahreneren noch die ein oder andere angenehme Überraschung. Die Geschichte lässt sich jedenfalls flüssig lesen, es gibt inhaltlich und stilistisch keine Brüche, so dass man auch keine Enttäuschungen erlebt. Nur sollte man nicht unbedingt Tiefe beim Hintergrund und den Figuren erwarten.
Insgesamt ist „Das Schwert aus dem Feuer“, der erste Band der Tetralogie um „Das Vermächtnis von Thrandor“ solide und kurzweilige All-Age-Fantasy. Gerade wer actionreiche Abenteuer mit einem ordentlichen Schuss Magie liebt, wird hier nicht daneben greifen.
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