Das silberne Schiff von Brenda Cooper

Reihe: Silver Ship 2

 

Rezension von Christel Scheja

 

Rezension:

Brenda Cooper lebt in Kirkland im US-Bundesstaat Washington als freischaffende Autorin, nachdem sie an der California State University Informatik und Betriebswissenschaften studierte. Sie verfasste einige Fantasy-Romane und schrieb zusammen mit Larry Niven mehrere SF-Kurzgeschichten, ehe sie ihr eigenes Epos zu verfassen begann.

 

Auf dem Planeten Freeport herrscht schon lange Krieg. Sieben junge Männer und Frauen haben genug von dem Leben zwischen Angst und Ungewissheit. Sie versuchen mit einem gefundenen Raumschiff den Planeten zu verlassen, doch nicht alle schaffen es an Bord. Einer der Glücklichen ist Joseph Lee, dem sich nun eine Galaxie voller Wunder und neue Möglichkeiten für sein Leben eröffnen.

Doch anstatt die Chancen zu ergreifen, die ihm geboten werden, zieht es ihn zurück nach Freeport. Denn er weiß, er muss seine Schwester finden, um seines Lebens wieder froh zu werden. Doch die Nachrichten, die er erhält sind alles andere als gut – denn alles deutet darauf hin, dass seine Schwester Chelo tot ist.

Derweil versucht die junge Frau sich auf der Welt durchzubeißen. Sie hat sich der Westsippe angeschlossen und durchstreift vagabundierend die Wildnis von Freeport, um einfach zu überleben. An ihrer Seite ist Liam, einer ihrer engsten Freunde. Doch schon bald merkt sie dass sie nicht ohne ihre beste Freundin Kayleen überleben kann.

Die Lage spitzt sich zu, als Joseph auf den Planeten zurück kehrt, denn er will eigentlich nur noch Rache nehmen, nicht ahnend, dass seine Schwester nur dann überleben kann, wenn er sich mit den Einheimischen verbündet.

 

Das silberne Schiff ist wie Sternenwind, das erste Buch der Trilogie kein Science Fiction-Roman in dem die Technik oder eine dystopische Gesellschaftsordnung im Mittelpunkt steht, stattdessen hat man eher das Gefühl, dass die fremde Welt und die futuristische Technik nur als Setting für eine zutiefst menschliche Geschichte stehen, die auch in einer ganz anderen Zeit und durchaus in einsamen Regionen der Erde spielen könnte.

Das einzige Zugeständnis an die Zukunft ist die Möglichkeit der Helden, sich in ein globales Netzwerk einklinken zu können. Denn alles andere – selbst das Raumschiff und seine Besatzung und noch mehr die anderen Planeten bleiben schwammig.

Tatsächlich dreht sich alles um die Figuren, um ihren Versuch in einer feindlichen Umgebung zu überleben, in denen die intelligenten Spezies einander die größten Feinde sind, vor allem die Menschen. Die Beziehung der Charaktere untereinander ist sehr fein ausgearbeitet und nachvollziehbar – die Figuren haben zudem Ecken und Kanten, die sich nicht ganz so leicht einordnen lassen.

Zwar gibt es auch ein wenig Action, um die Handlung voran zu treiben, diese wird aber sehr distanziert geschildert. Letztendlich hapert es sehr an der Spannung in der Geschichte, da man nicht wirklich weiß, was eigentlich in ihr vorgeht. Alles in allem krankt der Roman auch daran, dass er der Mittelteil der Saga ist und somit keinen richtigen Anfang und auch ein recht offenes Ende hat, auch wenn die aktuellen Begebenheiten einen Abschluss finden.

 

Alles in allem dürfte „Das Silberne Schiff“ vor allem Leser ansprechen, die mehr auf Charakterzeichnung und innere Entwicklung setzen, als auf einen exotischen Hintergrund, kosmische Konflikte und Geheimnisse oder actionreiche Raumschlachten. Zudem sollte man auch den ersten Band „Sternenwind“ kennen, um die Geschichte wirklich verstehen zu können..

 

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