Das Spiel des Schicksals (Autorin: Lauren Powell)
 
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Das Spiel des Schicksals von Lauren Powell

Rezension von Christel Scheja

 

Lauren Powell lebte in London, Wales und Cardiff, ehe es sie zum Studium nach Oxford verschlug. Während dieser Zeit arbeitete die Altphilologin auch für einen Verlag und leckte Blut. Sie begann selbst zu schreiben. „Das Spiel des Schicksals ist ihr erstes Jugendbuch, in dem sie gleich die Phantasie ihrer Leser heraus fordert.

 

Seit dem Tod ihrer Eltern lebt Cat bei ihrer Tante Bel, die sie zwar heiß und innig liebt, aber durch ihre Arbeit auch nachts nur selten zu Hause ist. Aus diesem Grund ist das Mädchen alleine aufgewachsen und genießt es, frei herumstreifen zu können. Allerdings ist die Weltstadt London nicht so ganz der Ort an dem sie sich wohl fühlen kann und möchte, zumal sie auch noch im Herzen der Stadt, in Soho untergekommen ist.

Dennoch streift sie auch diesmal viel umher und schaut sich genauer um. Dabei fallen ihr Fremde auf, die sich sehr seltsam verhalten und folgt ihnen neugierig. So kommt sie in den Besitz einer Karte und einer Münze und wird schließlich in ein großes und geheimes Spiel gezogen.

Zusammen mit drei anderen Jugendlichen wird sie schließlich an einen geheimnisvollen Ort geladen und erfährt dort, dass sie als Joker nicht nur Teil der Herausforderung geworden ist, sondern sich nun auch noch mit Hilfe der Karten durch eine Welt namens Arkanum bewegen kann, die neben der unseren Welt existiert.

Zwar versucht sie zunächst, dem ganzen zu entkommen, da sie es für hanebüchenen Unsinn hält, dann aber stellt sich heraus, dass ihre Eltern gar nicht so gestorben sind, wie man ihr immer erzählt hat, sondern einem Mord zum Opfer fielen und nicht zuletzt auch selbst an dem Spiel teilnahmen, in dem sie jetzt gefangen ist.

 

Auf Grundlage des Tarot und seiner Karten, der großen und kleinen Arkanen, erschafft Lauren Powell eine phantastische Welt, was nicht gerade unklug ist – allerdings gelingt es ihr nicht, die Bedeutung und Auswirkung der Karten anschaulich zu vermitteln, was der Handlung sehr viel an Fahrt und Spannung nimmt.

Ist der Anfang noch klar strukturiert, weil er zum einen Cat und ihr Umfeld einführt und zum anderen zeigt, wie sich das Mädchen in der großen Stadt einzugewöhnen versucht, die schon in der irdischen Ebene verwirrend auf sie wirkt, verliert sich das in dem Moment, in dem Cat in die Welt der Karten eingeführt wird.

Magie und Realität fließen nahtlos ineinander über, die Heldin wird zudem immer wieder mit kryptischen Aussagen und Geschehnissen konfrontiert, so dass es gar nicht mehr so einfach ist, dem Handlungsfluss zu folgen, da die Autorin sich leider nicht die Zeit nimmt, wenigstens einmal genauer in das Wirken und die Bedeutung der Tarot-Karten einzugehen und so viele Verständnisfragen offen bleiben. Dazu kommen überraschende Sprünge, ein ständiger Wechsel und nicht zuletzt ein kaum erkennbarer roter Faden. Allein an der Motivation von Cat – die Mörder ihrer Eltern zu finden – kann man sich festhalten. Alles in allem wird das Buch aber immer schwieriger zu lesen und das offene Ende macht deutlich, dass im Prinzip die Saga erst angefangen hat.

 

So besitzt „Das Spiel des Schicksals“ zwar ein paar interessante Ideen, ist aber nicht wirklich ansprechend umgesetzt, da die Autorin leider zu viele Kenntnisse über Tarot voraussetzt, die viele nicht haben dürften, es aber auch nicht schafft, die wichtigsten Details verständlich zu vermitteln.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240328023457779cb201
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Das Spiel des Schicksals

Autorin: Lauren Powell

cbj, erschienen März 2011

broschiert, 334 Seiten

Übersetzung aus dem Englischen von Alexandra Ernst

Titelbild von Zeichenpool

ISBN-10: 3570307433

ISBN-13: 978-3570307434

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 17.08.2011, zuletzt aktualisiert: 22.06.2023 20:33, 12053