Das Tal am Ende der Welt (Rex Mundi, Bd. 5)
 
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Das Tal am Ende der Welt

Rex Mundi Bd. 5

Rezension von Christian Endres

 

Am Anfang war es das manchmal etwas ungelenke Artwork, das allerdings von der interessanten Verschwörungsstimmung und dem vielversprechenden Alternativwelten-Hintergrund aufgewogen wurde. Als die Story zwischendurch etwas schwächelte und es der Rätsel und Wendungen plötzlich zu viel waren und unübersichtlich wurde, halfen immerhin neue, gute Zeichner, über die diversen Verwirrungen der Geschichte hinwegzusehen. Nach nunmehr 25 Kapiteln freuen wir uns auch in »Das Tal am Ende der Welt« wieder an Juan Ferreyras gediegenem Artwork – doch Arvid Nelsons Geschichte verstrickt sich endgültig in zu viel Ambitionen.

 

Und nicht nur das. Vampire und Greife hätten es nun wirklich nicht auch noch sein müssen. Wo Nelsons Entwicklungen um Lorraines militärischen Kreuzzug für Großfrankreich noch überzeugen und das schier unerschöpfliche Potenzial der Rex Mundi-Alternativwelt zeigen, da wirken Fabelwesen einfach nur wie Fremdkörper in der Story und völlig Fehl am Platz. Auch helfen sie nicht, das Konstrukt zu entzerren, das sich inzwischen um die Gralssuche des im Alkohol versunkenen Julien aufgebaut hat, der zu allem Überfluss auch noch von der Inquisition aufgelesen wird, die plötzlich ohne Verbindung nach Paris dasteht und vom Militär herumgeschubst wird...

 

Immer neue Fakten (und blaue Äpfel...) kommen dazu, immer neue Puzzleteile - und wieder passen sie nur bedingt zusammen. Seit den ersten Kapiteln hat sich das auf seine Verfilmung wartende Rex Mundi stark gewandelt, und fast scheint es, als habe sie sich immer weiter von ihren eigentlichen Genre-Stärken abgewandt. Die Suche nach Schriftrollen, magisch befähigten Mördern, Verfolgungen in engen Gassen, geheime, Johannes dem Täufer geweihte Tempel in der Pariser Kanalisation und die Dechiffrierung von hebräischen und anderen Codes war reiz- und stimmungsvoller als das, wohin Nelson seine Reihe inzwischen geführt hat.

 

Am Ende liegt mit »Das Tal am Ende der Welt« wieder einer der etwas schwächeren Bände der Reihe vor. Rex Mundi ist und bleibt eine Comic-Achterbahnfahrt.

 

Mal sehen, was Nelson im finalen letzten Band für uns bereit hält.

 

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Comic:

Die verlorenen Könige

Reihe: Rex Mundi Bd. 5

Autor: Advid Nelson

Zeichner: Juan Ferreyras

Ehapa, April 2009

Hardcover-Album, 200 Seiten

ISBN: 3770432509

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 16.05.2009, zuletzt aktualisiert: 31.12.2023 11:30, 8753