Das Tartarus Orakel (Autor: Matthew Reilly)
 
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Das Tartarus Orakel von Matthew Reilly

Rezension von Carsten Kuhr

 

Drei Gruppen machen sich auf die Jagd nach der seit mehr als 2000 Jahren verschollenen kleinen goldenen Pyramide, die einst die Cheopspyramide oben abgeschlossen hat. Nur diese verheisst Rettung vor der periodisch, alle rund 15000 Jahre drohenden Flutkatastrophe, wenn die Sonne ihre heisseste Seite, den Tartarus Fleck der Erde zuwendet. Der Staat, der seine Heimaterde innerhalb der Pyramide den Strahlen aussetzt, wird die Welt die nächsten 1000 Jahre beherrschen, so weissagen es die Orakel. So machen sich drei Expeditionen auf die Suche nach den in den antiken Weltwundern verborgenen Teilen. Die Queste, die der Autor seinen Helden auferlegt zwingt diese dazu, in einer Woche die verschollenen Stücke des Schliesssteins aufzufinden, und diese pünktlich auf der Cheopspyramide zu montieren. Auf der Jagd nach dem Schatz gehen die Parteien mit beispielloser Brutalität zu Werke. Sieben kleine Nationen finden sich zusammen, die Erde zu retten. Ihnen gegenüber stehen die machtbesessenen US- Amerikaner sowie die gemeinsam von Italien, dem Vatikan, Frankreich und Deutschland ausgesandte EU-Truppe. Doch zunächst gilt es die aktuellen Verstecke der Überbleibsel aufzuspüren, sind doch bekanntermassen sechs der 7 Weltwunder seit Jahrhunderten vernichtet.

 

 

Matt Reilly wechselte in seinem wichtigsten Buchmarkt, den USA mit diesem Roman den Verlag. Insofern hat es mich doch etwas verwundert, dass Reilly diesmal die aufrechten Kämpfer für Recht und Ordnung im Auftrag der Bushs als die Bösen portraitiert. Nun, in den letzten Jahren hat Matt Reilly sich als der Action-Thriller Autor schlechthin etabliert. Zwischenzeitlich hat die Konkurrenz der Clive Cusslers oder James Rollins zwar aufgeholt, aber, so erwartete ich eigentlich, Reilly würde eines drauf setzen und einen echten Knaller ganz in der Nachfolge des Vorgängers »Operation Elite« vorlegen.

Doch das Buch hielt nicht ganz, was es versprach. Zwar hat der Autor recht geschickt seine phantastisch angereicherte Handlung konstruiert, aber es fehlte dieser der sonst so Reilly- typische Drive. Es fehlt die prickelnde Faszination, die Handlung rast nicht so voran, wie ich dies von Reilly sonst gewöhnt war. Zwar wird gekämpft, aber lange nicht so intensiv, so atemberaubend und mitreissend wie in früheren Romanen, als ein Highlight das nächste jagte. Statt dessen setzt Reilly die Suche nach den antiken Überbleibseln, und mischt eine Vatikanverschwörung a la Dan Brwon mit hinein. Die Suche nach den verschollenen Teilen, die Erforschung der antiken Fundstätten wird viel zu kurz abgehandelt, lässt keinen Raum für das Gefühl, dass hier Geschichte ge- und erlebt wird. Scheinbar ohne grosse Mühen finden unsere Helden immer wieder Spuren, entgehen heimtückischsten Fallen ohne dass beim Leser das Gefühl der Sorge um seine Helden aufkommt. Ich blieb zu unbeteiligt aussen vor, um mich wirklich im Buch heimisch zu fühlen. Dieser Mischmasch bietet für jeden Geschmack etwas, lässt in der Summe dann aber das besondere Reilly Feeling vermissen.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419202131919359ea
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Das Tartarus Orakel

Autor: Matthew Reilly

Gebundene Ausgabe - 523 Seiten - Ullstein Hc

Erscheinungsdatum: März 2006

ISBN: 3550086237

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 20.05.2006, zuletzt aktualisiert: 12.04.2024 09:51, 2240