Bei seinem Job als Fahrradkurier hat Liam schon zahllose Pakete zugestellt. Aber noch nie war die Zieladresse so versteckt. Und dann wird der Empfänger, der Kurator eines unscheinbaren Museums, auch noch vor seinen Augen ermordet. … und ernennt Liam in seinen letzten Atemzügen zu seinem Nachfolger. Der sieht sich plötzlich als Siegelwahrer einer magischen Welt gegenüber, von deren Existenz er keine Ahnung hatte.
Andreas Suchanek und Urban Fantasy – das passt so gut zusammen, dass es mich schon vorm Lesen der 1. Seite gewundert hätte, wenn nichts Gutes herausgekommen wäre. Nachdem er schon einige Mehrteiler beziehungsweise Reihen in diesem Genre veröffentlicht hat, schafft er es auch diesmal wieder, im selben Genre etwas ganz anderes zu präsentieren.
Wechselt der Autor sonst meist zwischen einer Anzahl an Protagonisten, so konzentriert er sich diesmal erzählerisch ganz auf den bisherigen Fahrradkurier Liam, auf den zahlreiche Überraschungen warten. Angesiedelt ist die Story in London, doch deutet sich schon in diesem Band an, dass Liams neuer Job wohl mit einigen Reisen verbunden ist. Neben einem ›Ausflug‹ an die britische Küste geht es auch gleich nach Berlin, wo sogar ein erheblicher Teil der Handlung stattfindet.
Auffällig finde ich die deutlichen Anspielungen an alte Fernsehserien. So findet die Kommunikation mit dem mysteriösen Obersten Kurator in Telefonkonferenzen statt, die sehr an 3 Engel für Charlie erinnern, während das Museumsnetzwerk starke Anklänge an Warehouse 13 erkennen lässt. Am Ende des Bandes stehen dann so viele offene Fragen und Rätsel im Raum, dass jeder Genre-affine Leser es wohl kaum erwarten kann, wie es weitergeht.