Das Vermächtnis (Autorin: Lorna Freeman, Grenzlande, Bd. 3)
 
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Das Vermächtnis von Lorna Freeman

Reihe: Grenzlande, Bd. 3

Rezension von Christel Scheja

 

Innerhalb kürzester Zeit hat der junge Hase einen rasanten Aufstieg hinter sich gebracht. Eigentlich hat der junge Mann zunächst nur als einfacher Reiter in der Armee des Königs von Iversterrre geleistet. Doch dann hat er den alles entscheidenden Beitrag geleistet, um den Konflikt mit den Faena, den nichtmenschlichen Bewohnern des Landes, zu lösen und sich als mächtigster Magier des Landes entpuppt. Zwar ist er noch unausgebildet und bekommt erst einmal Ärger mit seinem früheren Lehrherrn, aber als diese beseitigt sind, und zudem noch festgestellt, dass er – wenn auch entfernt mit dem König verwandt ist – ernennt ihn Jussom kurzerhand zu seinem Thronfolger.

Das gefällt Hase ganz und gar nicht – aber ehe er sich versieht, bindet ihn ein Eid an den Thron des Landes und den Herrscher selbst und er muss nicht nur als Botschafter fungieren, sondern auch gegen einen Dämonen kämpfen.

Kaum hat er das überstanden, wenn auch noch nicht verdaut, konfrontiert ihn König Jussom mit seinem neuen Plan. Um ein wichtiges Bündnis zu sichern, soll sein Erbe heiraten. Eine geeignete Frau hat er auch schon gefunden und diese werden sie als nächstes aufsuchen, damit die Vermählung stattfinden kann.

Nach und nach bekommt der junge Mann aber auch heraus, dass der Vater der Auserwählten maßgeblich an dem Wunsch des Königs beteiligt war. Es handelt sich nicht nur um politisches Kalkül, sondern auch um sehr persönlichen Groll, der seine Gründe in der Vergangenheit hat.

Natürlich erweist sich schon kurz nach der Ankunft auf der Burg von Lord Idwal von Mearden, dass viel mehr hinter allem steckt und auch noch andere ihre Finger mit im Spiel haben. Denn jemand scheint es sehr deutlich auf Hase abgesehen und haben und bringt ihn mehrfach in tödliche Gefahr.

 

Man merkt, dass Lorna Freeman Übung im Erfinden von spannenden Abenteuern hat, Intrigen und Magie geschickt in Szene zu setzen weiß. Ihre Erfahrungen im Rollenspiel kommen ihr bei der Schilderung von Kämpfen und Intrigen zugute, sie weiß genau, wie die meisten Helden sollten, und was sie wirklich tun. Aus diesem Grund bleiben die Figuren erfrischend normal, alle haben ihre kleinen Macken und Unzulänglichkeiten, die sie sympathisch machen.

Allerdings verzichtet die Autorin bewusst auf Charaktertiefe. Hase und Co. erhalten zwar ein paar herausragende Züge, die sie unverwechselbar machen, aber keine besondere Hintergrundgeschichte. Alles wird nur angerissen und angedeutet, wenn es für den Erzählfluss selbst nicht wichtig ist.

Die Geschichte selbst zieht sich etwas dahin. Auch wenn es immer wieder zu amüsanten Momenten kommt, so passiert doch in der ersten Hälfte des Buches nicht besonders viel und der Leser weiß nicht genau, auf was die Geschichte eigentlich hinaus will. Erst zum Ende hin klärt sich, wer seine Finger im Spiel hat, welche Intrigen eigentlich gelaufen sind, und was das Ganze sonst noch für einen Sinn hat, außer den Helden immer wieder in peinliche Situationen zu bringen. Immerhin kommen dabei nun auch einige Figuren zum Zuge, die bisher nur blasse Mitläufer waren, wie der Drachenprinz Suiden oder Hauptmann Javes.

Alles in allen entfesselt die Autorin nach und nach ein wahres Spinnennetz aus bösen Intrigen, in das sich Hase und seine Begleiter verwickeln und nicht mehr loslassen, da alle Parteien mit Vehemenz darum kämpfen, ihre Ziele zu erreichen – Menschen wie Faena.

Die Geschichte erweist sich als spannendes Abenteuer vor High Fantasy Kulisse, in der die Konflikte immer noch auf einer überschaubaren Ebene bleiben, aber langsam andeuten, dass mehr daraus werden könnte – was das verrät die Autorin allerdings noch nicht.

 

„Das Vermächtnis“ ist ein lebhaftes und kurzweiliges, wenn auch am Anfang zu sehr in die Länge gezogenes Fantasy-Abenteuer, das vor allem Rollenspielfans in seinen Bann schlagen könnte.

 

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Buch:

Das Vermächtnis

Reihe: Grenzlande, Bd. 3

Autorin: Lorna Freeman

broschiert, 505 Seiten

Blanvalet, erschienen März 2011

Übersetzung aus dem australischen Englisch von Wolfgang Thon

Titelbild von Peer Haagensen

ISBN-10: 3442265940

ISBN-13: 978-3442265947

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 28.04.2011, zuletzt aktualisiert: 21.03.2024 17:38, 11754