In einer gut versteckten, von einem wilden Park umgebenen Villa befindet sich eine von den Menschen verlassene Bibliothek. In ihr leben die Buks, magische Schutzgeister, deren Aufgabe es seit Jahrhunderten ist, die Bücher zu bewahren. Doch immer mehr Bücher erkranken und verlieren ihre Buchstaben. Als das Orakel erwacht und nach langer Zeit wieder eine Prophezeiung macht, glauben die Buks kaum, was es verkündet: 5 Menschenkinder sollen die Rettung bringen. Kurz darauf tauchen wirklich die Zwillinge Finn und Nola sowie deren Freunde Mira und Thommy auf. Aber das sind ja nur 4 …
Mit diesem Band starten Jens J. Kramer und Nina George in einen Jugend- beziehungsweise Kinder-Mehrteiler, der mit seiner Handlung rund um die Schutzgeister der Bücher zunächst an Urban-Fantasy denken lässt. Schnell stellt sich allerdings heraus, dass auch die Welt rund um die Bibliothek nicht unsere reale Welt ist. Die Heimat der menschlichen Protagonisten wirkt einerseits utopisch, findet der Unterricht der Kinder doch ausschließlich auf Grundlage von Tablets und sogar Hologrammen statt. Später stellt sich aber heraus, dass die Handlungswelt auch deutliche dystopische Züge aufweist. Beispielsweise lässt sich der Aufenthaltsort der Kinder durch die Eltern, aber auch durch das »Ministerium« lückenlos überwachen. Schon bald wirft diese Welt (mindestens) genauso viele Fragen wie die Welt der Buks und ihrer Bibliothek auf. Und beide Welten bleiben – soviel sei verraten – bis zum Ende dieses Bandes unverändert rätselhaft. Dieser endet nämlich in einem relativ heftigen Cliffhanger. Da will wohl jeder Leser schnellstmöglich weiterlesen.
Die Autoren wechseln erzählerisch zwischen den menschlichen Zwillingen und den Buks hin und her. Bei der Hörbuch-Umsetzung fällt allerdings negativ auf, dass der Sprecher sehr langsam liest. Ich habe mir das Hörbuch mit 1,5-facher Geschwindigkeit angehört, um das Tempo als angenehm zu empfinden.