Nach einer Katastrophe wurde der Londoner Stadtteil Ashbury von der Außenwelt abgeriegelt. Die Umwelt weiß nicht mal mehr, dass es diesen gibt. In Ashbury läuft das Leben anders. Magie spielt die entscheidende Rolle. Als es der junge Adlige Garth bei einer Gerichtsverhandlung nicht schafft, die Wahrheit aus einer verkohlten Leiche herauszulesen, begibt er sich auf Spurensuche. Sein Diener Erro und der Gespaltene Flyn unterstützen ihn dabei.
Mit der historischen Fantasy-Reihe Erzählungen aus Ashbury wagt sich Alessa de Laar an einen ungewöhnlichen Fantasy-Stoff heran. Obwohl der fiktive Stadtteil Ashbury in London angesiedelt ist, gibt es praktisch keine Zusammenhänge zur realen Stadt, auch nicht der der Handlungszeit. Ein Urban-Fantasy-Feeling wird man hier vergeblich suchen, dafür aber ein wirklich ungewöhnliches Worldbuilding sowie ein andersartiges Magiesystem. Auch die gezeigte Gesellschaftsstruktur fällt aus dem Rahmen. Zusammen mit einer sich herauskristallisierenden Detektiv-Geschichte macht die immer spannender werdende Handlung richtig Spaß.
Als der eigentliche Protagonist erweist sich dabei nicht der junge Adlige Garth, sondern dessen Diener beziehungsweise ›Klient‹ Erro, der selbst eine ganze Reihe an Geheimnissen birgt. Einige der Erklärungen in diesem Zusammenhang bleiben im Buch leider recht schwammig und wurden mir erst durch Erklärungen der Autorin im Rahmen einer Leserunde wirklich vollkommen verständlich. Da sollte die Autorin in einer der zu erwartenden Fortsetzungen unbedingt deutlicher werden. Die Welt Ashburys verspricht nämlich viel Potenzial für weitere Geschichten.
Die Autorin wechselt zwischen den Blickwinkeln der Hauptcharaktere hin und her.