Das Virus (Autor: Greg Rucka; Perfect Dark Bd. 1)
 
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Das Virus von Greg Rucka

Reihe: Perfect Dark Bd. 1

Rezension von Christel Scheja

Perfect Dark ist eines der aktuellen X-Box-Spiele von Microsoft. Offensichtlich hat man auch dort inzwischen das Potential von Romanen entdeckt, die auf unterhaltsame Weise die Welt und die Hintergründe des Spiels vorstellen können, das in einer nicht all zu fernen Zukunft spielt, die Elemente von „Matrix“ und „Blade Runner“ miteinander vereint.

 

Im Jahr 2016 hat eine unheilbare Virusgrippe Millionen von Menschen getötet, ehe ein Gegenmittel gefunden werden konnte. Sein Entdecker, Dr. Murray, erhielt dafür den Dank der Massen und den Nobelpreis, profitiert hat aber vor allem der Konzern dataDyne davon, der sich innerhalb von vier Jahren von einem mittelprächtigen Technologieunternehmen zum mächtigsten Konzern der Welt entwickelt hat.

Aber auch wenn man schwarze Zahlen schreibt, herrscht in der Führungsetage nicht nur eitel Sonnenschein. Nachdem der bisherige Vorstandsvorsitzende aus Altersgründen zurückgetreten ist, beginnt ein erbitterter Kampf um den Platz an der Spitze. Zu den aussichtsreichsten Favoriten gehört neben Dr. Murray auch die ehrgeizige Cassandra DeVries, die sich nicht länger bei Beförderungen unterbuttern lassen will, und genau weiß, dass die wenigsten ihrer Rivalen mit ehrlichen Mitteln arbeiten. Doch sie hat einen Vorteil und Verbündete, die noch gar nicht ahnen, dass sie ihr in die Hand spielen.

Derweil hat sich die Joanna Dark dem genialen Erfinder Daniel Carrington angeschlossen, der daran arbeitet, den Mega-Konzern zu Fall zu bringen. Die junge Kopfgeldjägerin will Rache für die Ermordung ihres Vaters nehmen, der durch die Machenschaften von dataDyne ums Leben kam.

Und nicht nur das. Carrington geht es darum, Beweise und Zeugen in die Hände zu bekommen, die seine Vermutungen bestätigen, dass dataDyne nicht ganz unschuldig an der Virusgrippe und ihrer Heilung ist.

Doch auch im Konzern ist man aufmerksam geworden. Dr. Murray setzt alles daran, um Joanna Dark und Daniel Carrington aufzuhalten, ehe sie auch seine Machenschaften vor der Öffentlichkeit enthüllen.

 

„Das Virus“ enthält all das, was man von einem Cyberpunk-Roman erwartet: skrupellose Konzernangehörige, die vor allem an den eigenen Vorteil denken, actionreiche Intrigenspiele, in denen mit harten Bandagen gekämpft wird und Leichen Kollateralschäden sind und nicht zuletzt die aufrechten Helden, die aus persönlichen und idealistischen Gründen die Mächtigen zu Fall bringen möchten und dabei immer wieder in aussichtslose Situationen geraten. Angenehm fällt auf, dass die Titelheldin Joanna Dark nicht ganz dem typischen Bild des Killerbabes in schwarzem Leder entspricht, sondern eher etwas verletzlich wirkt, und ihren Weg noch nicht ganz gefunden zu haben scheint. Carrington muss ihr immer wieder unter die Arme greifen und ihr physisch wie auch psychisch neue Anstöße geben.

Die Handlung ist geschickt aufgebaut. Indem man die Vorgänge auf beiden Seiten mitbekommt, fiebert man mit, wer das Rennen machen wird.

 

„Das Virus“ ist ein spannender Roman, der zwar nicht sonderlich in die Tiefe geht, aber vor allem Freunde des Cyberpunk in Literatur und Film oder Shadowrun-Rollenspieler ausgezeichnet zu unterhalten weiß. Es gibt keine Schwächen in der Handlung, Action und Beschreibungen sind gut miteinander verwoben, die Handlung ist in sich geschlossen, auch wenn man weiß, dass nicht das letzte Kapitel erzählt wird.

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024041803274719c13383
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Das Virus

Reihe: Perfect Dark, Bd. 1

Autor : Greg Rucka

broschiert, 320 Seiten

Heyne, erschienen Oktober 2006

ISBN 3-453-52246-X

Übersetzung von Kristof Kurz

Titelbild von n.n., Microsoft Corporation

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 29.10.2006, zuletzt aktualisiert: 10.04.2024 18:52, 2967