Das Volk im Kristall (Autorin: Astrid Vollenbruch; Einhornzauber Bd. 4)
 
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Das Volk im Kristall von Astrid Vollenbruch

Reihe: Einhornzauber, Bd. 4

Rezension von Christel Scheja

 

Die pferdeverrückten Freundinnen Sonja und Melanie hüten seit einiger Zeit ein großes Geheimnis, das sie nur mit wenigen anderen teilen. „Nero“ der schwarze Hengst vom Gestüt Stetten ist in Wirklichkeit das schwarze Einhorn Nachtfrost.

Über die Nebelbrücke ist Sonja schon mehrfach nach Parva gelangt, das magische Land voller seltsamer Wesen und düsterer Gefahren. Weil sie dort ein geheimnisvolles Amulett fand wurde sie zur Auserwählten, die allein die Macht des „Spürers“ und seiner Nebelgeister zu Fall bringen kann.

Und nach dem Verrat der Zauberin Asarié, die Sonja das kostbare Schmuckstück zu nehmen versuchte wurde Melanie zur Hüterin der Nebelbrücke, der einzigen sicheren Verbindung in die andere Welt.

Seit ihrer letzten Reise passt auch Benarvon, ein Beoachter aus einem geheimnisvollen Volk der Ostländer auf die Mädchen und das Einhorn auf. Als Stallmeister kümmert er sich um das Gut Stetten, dem Stützpunkt Asariés auf der Erde.

 

Wie immer ärgert sich Sonja, dass „Nero“ in einem Turnier einen der hinteren Plätze belegt, denn wie jedes junge Mädchen möchte auch sie einmal Erfolge feiern und einen Pokal in den Händen halten. Denn sie weiß ja, dass Nachtfrost eigentlich allen anderen Pferden überlegen ist. Aber das Einhorn soll als ewiger Verlierer nicht auffallen und die Neugier Fremder auf sich ziehen. Dass auch diese Zurückhaltung auf Dauer falsch zu sein scheint, stellen die Freunde fest, als sie plötzlich von einem Mann namens Trischer bedrängt werden, der „Nero“ um jeden Preis der Welt kaufen möchte.

Doch ehe Sonja und Melanie sich darüber weitere Gedanken machen können, geschieht etwas unerwartetes. Bei der Sichtung einiger Bücher aus dem Nachlass der Zauberin werden das Einhorn und seine Auserwählte gegen ihren Willen in die magische Welt gerissen und dann auch noch getrennt.

Verwirrt und orientierungslos findet sich das Mädchen in einer ihr fremden Umgebung wieder. Sie versucht nicht in Panik zu geraten, aber das ist gar nicht so einfach, weil der „Spürer“ sie wie immer wahr nimmt und sogleich seine Schergen losschickt.

Auf der verzweifelten Suche nach Nachtfrost stößt Sonja auf ein halb verrottetes Zeit und nimmt einen geheimnisvollen Kristall an sich. Doch das ist nicht die einzige unheimliche Begegnung. Denn schon bald schließt sich ihr der elfenhafte Spielmann Haelfas an, der ihr zwar freundlich zu helfen versucht, aber auch nicht die ganze Wahrheit sagt. Das Mädchen bleibt misstrauisch und vorsichtig. Zu Recht wie sich bald erweisen soll.

Die zurückgebliebene Melanie ist indessen außer sich vor Sorge über Sonjas Verschwinden und alarmiert deren Bruder. Gemeinsam versuchen sie einen Weg zu finden, die Nebelbrücke wieder her zu stellen und die Verschollene zu retten, ehe sie den Eltern Rede und Antwort stehen müssen...

 

„Das Volk im Kristall“ ist bereits der vierte Band aus der Reihe „Einhornzauber“ und verbindet phantastische Abenteuer mit den bei jungen Mädchen so beliebten Pferdegeschichten. Aber die Autorin zeichnet kein rosarotes Bild von romantischer Idylle auf einem Reiterhof. Kleine Details wie die Tatsache, dass sich Reiterstiefel nicht für lange Fußmärsche eignen und auch auf Turnieren nicht alles fair abläuft und Kritik oder Spott manchmal sehr weh tun und lange nachwirken können, machen die Szenerie glaubwürdig.

Sonja, Melanie und ihre Freunde sind altersgerecht dargestellte Teenager - keine kindlichen Superhelden, die gleich alles können. Sie haben Schwächen und machen fatale Fehler, die sie manchmal in arge Schwierigkeiten bringen. So umschifft die Autorin sicher die für Mädchenbücher so typischen herzerweichenden Klischees, bei dem wirklich alles gut wird und der Schwarm am Ende das ihn anhimmelnde Mädchen mit einem warmen Lächeln beschenkt. Zwar darf auch Melanie für Sonjas Bruder schwärmen - der Betroffene kriegt das aber irgendwie - wie auch in der Realität - nicht wirklich mit.

Zwar macht die Autorin in Sachen physischer und psychischer Gewalt einiges an Zugeständnissen an ihre junge Leserschaft, das tut aber der spannende und warmherzig erzählten Geschichte keinen Abbruch.

 

„Das Volk im Kristall“ setzt die Reihe „Einhornzauber“ gewohnt spannend und unterhaltsam fort. Wie immer lässt sich die Autorin nicht beirren auf gängige Pferdehof-Klischees und Gefühlskitsch zu verzichten und macht das Abenteuer dafür um so atmosphärischer und stimmiger.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240420042800fe0273a7
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Das Volk im Kristall

Reihe: Einhornzauber Bd. 4

Autorin: Astrid Vollenbruch

gebunden, 192 Seiten

Kosmos, Stuttgart, erschienen Februar 2008

ISBN 978-3-440-11356-1

Titelfotos von Panther Media, Karte von Astrid Vollenbruch

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 28.03.2008, zuletzt aktualisiert: 07.02.2024 17:01, 6173