Das weiß doch jedes Kind (Brettspiel)
 
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Das weiß doch jedes Kind

Rezension von Christel Scheja

 

Im Jahr 2007 präsentierte der deutsche Privatsender SAT.1 eine Quiz-Show, die auf dem US-amerikanischen Format „Are you smarter than a 5th Grader?“ basiert.

Erwachsene Kandidaten – hin und wieder auch Prominente müssen sich hierbei Wissensfragen stellen, die aus Unterrichtsstoff, der heute in den ersten fünf Klassen an die Schüler vermittelt wird.

Jeder Spieler muss sich zehn Fragen aus alle Jahrgangsstufen und zu den unterschiedlichsten Fächern stellen und kann dabei den Geldbetrag von 500 bis auf 100.000 EUR erhöhen, den er gewissen kann. Mit der abschließenden elften Frage kann er am Ende sogar 200.000 EUR gewinnen.

Sollte er einmal nicht die richtige Antwort wissen oder nicht sicher sein, kann er die Hilfe eines „Klassenkameraden“ in Anspruch nehmen – das heißt einem Fünftklässler, für den der Stoff noch etwas frischer ist, „Spicken“ oder „Abschreiben“. Wenn er jedoch absolut nicht weiter weiß und sein spiel beendet muss er laut sagen „Das weiß doch jedes Kind, aber ich leider nicht.“

 

Dieses Konzept wurde nun auch mit dem entsprechenden Design in ein Brettspiel für die ganze Familie umgewandelt. Wie in der richtigen Show bestreiten die zwei bis vier Spieler das Wissensspiel, bei dem es anders als im Fernsehen keinen Moderator gibt.

Um ihren Fortschritt zu dokumentieren gibt es zwei Spielbretter. Auf dem einen wird der Fortschritt des Spielers angezeigt – wie viel Geld er also auf einer Skala zwischen 500 und 100.00 Euro er schon gewonnen hat – wenn er bereit ist. freiwillig aufzugeben.

Auf dem anderen werden die Klassenstufen abgedeckt, dessen Fragen er bereits richtig beantwortet hat. Erst wenn alle Fragen fehlerfrei (oder unter Einsatz der drei Joker „Spicken“, „Abschreiben“ und „Letzte Rettung“ ) beantwortet wurden kann, er sich der 200.000 EUR-Frage zuwenden. Sieger ist der Spieler, der dieses Ziel erreicht oder das meiste Geld angesammelt hat.

Damit die anderen Spieler sich nicht langweilen, werden sie ebenfalls dazu aufgefordert, sich an der Beantwortung der Fragen zu beteiligen, sie notieren diese still auf einem Blatt Papier, da sie für das „Spicken“ und „Abschreiben“ herangezogen werden könnten. Sollten ihre Antworten ebenfalls falsch sein, scheidet bei der Option „Abschreiben“ der gerade aktive Spieler aus.

Beim „Spicken“ kommt er dann weiter, wenn seine Antwort eigentlich richtig war, er sich aber nicht ganz sicher war, und deshalb Hilfe heran gezogen hatte. Für richtige Antworten erhalten die Spieler, die nicht an der Reihe sind, einen Betrag von 500 EUR. Wenn ihm das Risiko zu hoch ist, kann der aktive Spieler auch mit dem oben schon zitierten Satz freiwillig ausscheiden und darf sich die Summe notieren, die er zuletzt gewonnen hat.

Die Fragen und Antworten sind fast unlesbar auf Karten aufgedruckt, die nur mit einem „Kartenleser“ – das ist eine Schablone aus Pappe mit einer roten Folie, die die Texte erst sichtbar macht – entziffert werden können.

 

Dass das Spielziel nicht ganz so einfach zu erreichen ist, beweist bereits die Show und das Brettspiel steht dem in Nichts nach. Beim Spielen wird man gerade wenn man schon lange aus der Schule ist, merken, wie viel Schulwissen man inzwischen wieder vergessen hat, was man sich nicht aus dem Allgemeinwissen herleiten kann. Das schafft einen Ausgleich, gerade wenn man mit Kindern zwischen acht und zwölf Jahren spielt, für die vieles noch frisch ist. Sie können unter Umständen mehr glänzen als ihre Eltern oder Verwandten.

Je nach dem wie schnell man mit dem Beantworten der Fragen ist, dauert die Runde für einen Spieler fünfzehn bis dreißig Minuten. Wie groß der Spielspaß dabei ist liegt allerdings am Interesse der Teilnehmenden am Quiz-Shows und die Bereitschaft auch warten zu können, bis man selbst an der Reihe ist.

Die Fragen sind insgesamt nicht so kompliziert und speziell wie bei „Trivial Pursuit“ und Co., zeigen aber auch, dass vom eigentlichen Schulwissen der ersten Klassen nicht unbedingt immer so viel hängen bleibt, wie man gerne hätte.

Damit Abwechslung geboten ist, stammen die Fragen aus den unterschiedlichsten Bereichen „Deutsch“ deckt nicht nur „Grammatik“ sondern auch „Vokabular“ ab, Sach- & Naturkunde ist in „Pflanzen“, „Tiere“, „Technik“ und Co. aufgeteilt, es gibt auch Fragen aus den Bereichen Mathematik (Geometrie & Rechnen) und Erdkunde. Nur Sprachen wie Englisch hat man bewusst außen vor gelassen, da nicht jeder Erwachsene eine erlernt hat. Letztendlich liegt eine bunte Mischung vor, die auch Neigungen und Interessen der Spieler berücksichtig, wenn der Zufall mitspielt.

Das Material ist recht stabil und im Stil der Show gehalten, wenngleich auch der Kartenleser etwas heraus fällt, da er im „Eifer des Gefechts“ sehr leicht verknicken kann und schon nach einiger Zeit der Benutzung nicht mehr ganz so gut aussieht, Hier hätte man nicht nur dünne Pappe mit einem Fensterchen aus roter Folie verwenden sollen.

Neben den Geldchips, Markern und Spielfiguren liegen auch zwei Bleistifte und einige Blöcke bei, so dass man zumindest bei den ersten Malen gleich loslegen kann ohne noch etwas mühsam zusammen suchen zu müssen.

Die Spielregel selbst ist etwas umständlich erklärt, so dass man sie ein paar Mal lesen muss, um den Spielmechanismus zu verstehen, sie ist aber immerhin sehr kurz und übersichtlich gehalten. Spielvarianten werden keine genannt, so dass man schon selbst sehen muss, was man noch alles aus dem Grundspiel machen kann.

 

„Das weiß doch jedes Kind“ richtet sich in erster Linie an Familien mit Kindern im entsprechenden Alter, die Spaß daran haben könnten, dass ihre Eltern, Tanten und Onkel aber auch die Großeltern vielleicht weniger wissen als sie, weil das im Alltag meistens ungekehrt ist. Der Spielspaß ist zumindest bei den ersten Runden gegeben, wie es später aussieht, sei dahin gestellt. Zumindest ruft es ein paar spezielle Kenntnisse wieder in Erinnerung und hilft nicht nur den Erwachsenen ihr Allgemeinwissen ein wenig aufzufrischen.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042308135523ed8fb5
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Brettspiel:

Das weiß doch jedes Kind

Das Spiel zur SAT.1-TV-Show

Verlag: Parker/Hasbro

Material: Karton/Papier (Hauptsächlich)

Spielerzahl: 2 bis 4

Spielmotivation: Raten; Wissen

Sprache Spielanleitung: DE

Altersempfehlung: 8 - 99 Jahre

Spieldauer: abhängig von der Spielerzahl 30-90 Minuten

Modellnummer: 40678100

ASIN: B0013DQC6Y

 

Erhältlich bei: Amazon

Weitere Infos:

Inhalt:

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300 doppelseitige Fragenkarten

1 Kartenleser

1 Klassentafel

1 Gewinntafel

8 Kunststoffständer

10 Klassenmarker

1 "Spicken"-Karte

1 "Abschreiben"-Karte

1 "Letzte Rettung"-Karte

4 Spielerkarten (+1 als Reserve)

12 x 500 EUR Chips

2-3 Bleistifte

1 Notizblock

1 Kartenhalter

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Erstellt: 26.12.2008, zuletzt aktualisiert: 16.02.2018 17:50, 8035