Das wilde Pack lässt es krachen von Andre Marx und Boris Pfeiffer
Reihe: Das wilde Pack Band 4
Rezension von Chris Schlicht
Rezension:
Der Schiffsbau soll beginnen und Chamäleon Ampel hat auch schon einen Plan, aber es fehlt an allem, vor allem an Holz und einem Kiel. Ein Balken muss her, lang genug für das Schiff. Auf einer Baustelle beobachten die Tiere ein Richtfest und entdecken ausreichend große Balken – leider schon eingebaut.
Barnabas macht einen Ausflug, um sich was zu essen zu beschaffen, während die anderen auf ihre Gelegenheit lauern. Sein Weg führt ihn in den Zoo, wo ihm beklemmend bewusst wird, dass dort noch andere Tiere leiden. Seit der Flucht von Barnabas und Hamlet ist auch Müller vollständig unerträglich. Trotzdem werden die beiden als Helden betrachtet. Nachdenklich plündert Barny den Futterwagen von Kurt und kehrt zu den anderen zurück. Als Tulpe entdeckt wird, müssen die Tiere blindlings handeln. Barny reißt den längsten Balken aus dem Dachstuhl und bringt mit der Aktion, diesen aus dem Haus zu bugsieren, den Rohbau zum Einsturz.
Die vielen Feiernden machen haufenweise Fotos davon, die sogar in die Zeitung kommen, doch das lässt das Wilde Pack kalt, schließlich können sie nicht lesen. Sie bringen lieber ihren Balken in die Kristallhöhle. Ampel ist überrascht über die Größe und Barnabas enthüllt den anderen seine Erlebnisse im Zoo – und den Plan, auch die andern Tiere mitzunehmen. Die anderen sind einverstanden, nur Pavian Ludwig hat wie immer was zu meckern.
Aber mitfeiern, das lässt er sich nicht entgehen und geht mit den anderen, die auf Futtersuche in ein Kaufhaus eindringen und dort auch eine rauschende Party feiern. Oskar, das Schnabeltier und Ampel hingegen wollen nicht feiern, sie suchen nach Büchern. Dabei entdeckt Oskar ein Buch für Leseanfänger und durchschaut das System der Buchstaben. Er lernt lesen.
Ludwig hingegen schaut fern und sieht ausgerechnet eine Dokumentation über Paviane in ihrem natürlichen Lebensraum und wie sie dort gefangen und gequält werden. Er erinnert sich an seine eigene Kindheit und Gefangenschaft und ist sich sicher: In seine Heimat will er nie mehr zurück. Das Schiff darf nie gebaut werden. Aber wie soll er es verhindern?
Als die anderen wegen Ampels Problemen bei der Holzbearbeitung die Biber aus dem Zoo befreien wollen, scheint seine Stunde gekommen: Er verpetzt die anderen Tiere bei Zoodirektor Müller. Als dieser jedoch mit seinem Blasrohr schießt, besinnt er sich eines besseren... oder auch nicht?
Das kracht wirklich, sowohl bei der Demontage künftiger menschlicher Wohnstätten, als auch bei der wilden Party im Kaufhaus. Wieder kommen die Tiere des Wilden Packs ihrem Ziel, das „Freiheitsschiff“ zu bauen, ein kleines Stück näher. Wirklich nur einen kleinen Schritt, aber die Serie soll ja noch eine Weile laufen.
Und das soll sie wirklich, denn den beiden Autoren scheinen die aberwitzigen Ideen für tollkühne Handlungen und spannende Abenteuer nicht auszugehen. Jetzt kommen auch noch die Gegenspieler in den eigenen Reihen dazu. Wie das Leben so spielt, wenn völlig unterschiedliche Charaktere versuchen, miteinander klarzukommen und gemeinsame Ziele zu verfolgen.
Wie immer wird die Geschichte von Illustrationen aus Sebastian Meyers Feder ebenso witzig und atemberaubend illustriert. Da darf man noch auf viele Bände dieser spannenden Reihe hoffen... und hoffentlich nicht allzu lange auf die Fortsetzung warten.