Denn das Blut ist Leben (Hrsg: Frank Festa)
 
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Denn das Blut ist Leben von Frank Festa (Herausgeber)

Rezension von Bine Endruteit

 

Der Festa-Verlag ist bekannt für seine Vampir-Literatur-Veröffentlichungen wie die Jonathan Barrett-Saga von P.N. Elrod oder die Necroscope-Reihe von Brian Lumley. Mit „Denn das Blut ist Leben“ werden den deutschsprachigen Lesern dieses Genres erneut einige literarische Leckerbissen serviert. Es ist eine außergewöhnliche Vampir-Anthologie entstanden, die moderne Werke, Klassiker und Raritäten vereint. Natürlich gibt es bereits zahlreiche Veröffentlichungen in diesem Bereich, bei Festa kann man sich aber darauf verlassen, dass auf die hohe Qualität der Geschichten geachtet wird, und man die Storys nicht alle schon an anderer Stele gelesen hat.

 

Der Klassiker „Draculas Gast“ von Bram Stoker, in dem die Walpurgisnacht für seltsame Geschehnisse sorgt, dürfte zwar jedem bekannt sein, besonders interessant sind aber unter anderem die Beiträge, die ursprünglich in den „Weird Tales“ erschienen sind. Hierbei handelt es sich um ein Magazin, das sich dem Mystischen widmet und 1923 erstmals veröffentlicht wurde. Zwar gibt es auch eine moderne Variante der „Weird Tales“, hier wurde aber auf Kurzgeschichten aus dem Original zugegriffen. Somit wird dem Leser ein Einblick in die damalige, mystische Unterhaltungsliteratur geboten. Doch es gibt noch weitere Erzählungen, die teilweise sogar noch mehr Jahre auf dem Buckel haben, so zum Beispiel die Titelgebende mit dem Namen „Denn das Blut ist Leben“ von F. Marion Crawford, die bereits 1911 verfasst wurde. Sie erzählt von einem Mann, der, ausgelöst durch den Tod seines Vaters und den Verrat zweier seiner Arbeiter, von einer verführerischen Vampirin heimgesucht wird.

 

Simon Clark, Graham Masterson oder P.N. Elrod haben moderne Kurzgeschichten zu dieser Sammlung beigetragen. Fast schon Roman zu nennen ist der mit Abstand längste Beitrag „Mitternachtsmesse“ von F. Paul Wilson, welcher mit seinen „Handyman Jack“-Romanen bekannt geworden ist.

 

Nahezu alle Erzählungen überzeugen durch eine angenehm gewählte Sprache, was mit Sicherheit nicht zuletzt mit dem Alter der Beiträge zu begründen ist. Erstaunlich ist hier jedoch, dass auch die neueren Geschichten das Niveau halten können. Zusätzlich weiten sie das Spektrum aus. Leser, die ausschließlich moderne Bucher lesen und den bunten, schnellen Stil der zeitgenössischen Literatur gewohnt sind, sollten allerdings gewarnt sein: Ihnen könnte der Einstieg in diese Geschichten schwer fallen. Wer bereits mit älteren Texten Erfahrung hat und ihren oft romantischen oder leicht verklärten Stil mag, wird diese Anthologie aber bestimmt gerne in seine Sammlung aufnehmen.

 

Sowohl für Vampirfreunde, als auch für Anhänger der Gothic oder Dark Novel bietet „Denn das Blut ist Leben“ einige spannende Lesestunden. Allerdings sollte man sich von der Buchrückseite nicht verwirren lassen: Der ungläubige Leser zählt nach und wird feststellen, dass er zweiundzwanzig und nicht vierundzwanzig Vampirgeschichten erworben hat, wie es versprochen wird. Diese sind jedoch jeden Cent wert.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240420111034644adc3a
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Denn das Blut ist Leben

Autor: Frank Festa (Herausgeber)

Festa; (29. November 2007)

Taschenbuch, 416 Seiten

ISBN-10: 3865520642

ISBN-13: 978-3865520647

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 03.01.2008, zuletzt aktualisiert: 12.04.2024 09:51, 5574