Reihe: Die Wege des Drachen Band 3

Rezension von Carsten Kuhr

Nichts ist schlimmer auf der Welt als Einsamkeit, und von allen möglichen Einsamkeiten ist jene die schlimmste, die aus dem Anderssein entspringt (S. 143).

Wie schon unzählige Male zuvor wird die Welt vom Bösen bedroht. Erneut hat die Macht, die gemeinhin nur unter dem Begriff »Der Schatten« bekannt und gefürchtet ist einen ersten Diener in der Welt der Menschen auserkoren, und seine tückischen Angriffe gestartet. Intrige, Verrat und Erpressung sind seine Werkzeuge mit denen er selbst aufrechte Honoratioren korrumpiert und für sich einnimmt.

Unser junger Protagonist Damlo ist weiterhin auf dem Weg zum letzten Zauberer in seinem abgeschieden gelegenen Turm. Verfolgt von den schwarzen Schatten und mit einem hohen Preis, der auf seinem Kopf ausgesetzt wurde, versucht er weiterhin den magischen Drachenzahn und die Drachenschuppe, die zum Kampf gegen den Schatten unabdingbar sind, an ihr Ziel zu bringen. Dabei wird er von einem aalglatten Fürsten im Auftrag des Bösen verfolgt.

Nach seiner Gefangennahme aber erwartet ihn weder Kerker noch Folterung. Mit dem Versprechen, den in seinem Inneren schlafenden Drachen zu zügeln, und so sein Überleben und seine Zukunft zu sichern, versucht das Böse ihn auf seine Seite zu ziehen. Und wirklich ist Damlo versucht, der übermächtigen Verlockung nachzugeben. Im letzten Moment kommt er zur Besinnung und kann den Häschern abermals entkommen. Verfolgt von Horden von Orks und Trollen sucht er sich, getarnt als verletzter Ork, seinen Weg durch abgestorbene Wälder und raue Gebirgsschluchten. Kurz vor dem Erreichen seines Zieles aber holt ihn der erste Diener doch noch ein. Auf einer kargen Hochebene entbrennt ein Kampf nicht nur auf Leben und Tod, nein, um das Schicksal der Welt...

Erschein der erste Teil des für seine Deutsche Übersetzung in drei Bände gesplitteten Romans noch als Hardcover, ging man bereits mit dem Mittelband dazu über, das Werk im Taschenbuch debutieren zu lassen.

Schon die ersten beiden Teile zeigten uns einen Autor, der sein Handwerk versteht. Stilistisch überzeugend, inhaltlich ansprechend und mit Tiefgang erzählt Trugenberger eine ebenso ergreifende wie spannende Geschichte. Er präsentiert uns einen Protagonisten, der immer wieder an sich, seiner Mission zweifelt, der sich unsicher ist und verführen lässt nur um dann doch seinen ihm bestimmten Weg zu gehen.

Bot der Mittelteil der deutschen Trilogie eher einen ruhigeren Plot, der sich auch in vorliegenden Band zu Anfang noch fortsetzt, nimmt die Handlung ab dem zweiten Drittel des Buches deutlich an Tempo zu. Damlo reift angesichts der Fährnisse, denen er sich ausgesetzt sieht immer mehr zu einer Persönlichkeit, die auch und insbesondere von Verlusten und Verrat geprägt ist. Dennoch, und dies gelingt dem Autor sehr gut in seine Geschichte einfliessen zu lassen, verbittert er nicht, sondern schöpft Kraft und Zutrauen auch sich und seinen Freunden. Er hat seinen Platz in der Welt gefunden, auch wenn er Vieles, so er es sich denn aussuchen könnte anders machen würde lebt er mit seinen Fehlern, und schaut positiv in die Zukunft.