Der Ansturm der Orks (Autor: Holger de Grandpair; Die Zwei Schwerter Bd.1)
 
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Der Ansturm der Orks von Holger de Grandpair

Reihe: Die Zwei Schwerter Bd.1

Rezension von Lars Perner

 

Rezension:

Arthilien, Heimat vieler verschiedener Völker ist der Schauplatz großer Ereignisse. Und auch wenn die Bewohner des Kontinents diesen ihre Heimat nennen, so sind doch die meisten nur Einwanderer. Orks und Elfen brachen von unbekannten Gestaden auf und wurden von Engelswesen in Arthilien in Empfang genommen. Von den Elfen sind nur mehr Legenden bekannt und die Orks leben abgeschieden auf Orgard, dem südlichen, rauen Teil des Kontinents. Auch die herrschenden Menschen bevölkern nicht sehr lange Arthilien. Und doch sind sie die uneingeschränkten Herrscher. Die schönsten Länder zählen zu ihren Reichen. Kein Wunder, dass dies den Neid der Nachbarn weckt. Und so ziehen die Orks unter der Führung des Schwarzen Gebieters aus, sich auch ein Stückchen vom Wohlstandskuchen Arthiliens zu holen. Während die zerstrittenen Menschenreiche noch verhandeln und sich gegenseitig mit diplomatischen Nichtigkeiten herumschlagen, ergreifen die Orks die günstige Gelegenheit und überfallen Rhodrim, eines der menschlichen Reiche. Dass der Schwarze Gebieter dabei das schwarze Schwert Finorgel, ein uraltes magisches Artfakt, mit sich führt, erweist sich als besonders fatal. Also macht sich eine kleine Gruppe auf Aurona zu suchen, ein vergleichbares mythisches Schwert, welches dereinst den Menschen von einem Zwergen gestohlen wurde.

Damit ist eigentlich schon alles verraten, was in dem ersten Band der Trilogie passiert. Denn tatsächlich findet sehr wenig Handlung statt. Umso mehr erläutert und erklärt der Autor. Dies beginnt zunächst mit enzyklopädischen Aussagen zur Welt, den Elben, Orks, Menschen und anderen Rassen. Doch auch die daran anschließende eigentliche Erzählung besteht zu einem großen Teil aus beschreibenden Texten. Da werden die Orks, insbesondere der Clan der Ashtrogs, vorgestellt, ohne dass etwas wichtiges passieren würde. Schließlich ist die Reihe an den Menschen. Hier werden insbesondere ihre Länder und Städte auf mehreren Seiten beschrieben. Dabei werden die bekannten Klischees bedient. Die Orks sind raubeinig und harte Kerle. Die Menschen sind meist ausnehmend gutaussehend. Zum Glück lässt der Autor aber auch andere Seiten anklingen. So findet man auf beiden Seiten ehrenhafte Krieger aber auch hinterlistige Meuchler ohne Moral. Erstaunlich ist, dass die holde Weiblichkeit bis auf jeweils eine wichtige Frau auf beiden sehr kurz kommt. Ähnlich geht auch der Vater aller Fantasy, Tolkien, mit weiblichen Charakteren um. Aber auch an anderen Stellen fallen immer wieder Ähnlichkeiten mit Tolkiens Werk auf. Da ist die Gemeinschaft, die hier ein Artefakt finden und nicht zerstören muss. Dabei ist in der Gemeinschaft auch jemand, der dem Träger des Schwertes dieses neidet und findet, dass es besser ihm gehören sollte. Der Zwarg Dwari, welcher die Gemeinschaft begleitet und teilweise führt, erfüllt ebenfalls alle Klischees eines kleinen Bartgrummlers. Und entspricht damit insbesondere der filmischen Umsetzung Gimlis. Und zu guter letzt spielt auch ein Kriegshorn eine kleine Rolle. Die ausführlichen Beschreibungen sorgen zwar für manche Längen, man wird aber dadurch auch sehr vertraut mit dem leben auf Arthilien. Genauso hingebungsvoll wie die Landschaften beschreibt der Autor die Schlachten, welche zwischen Orks und Menschen entbrennen. Da werden detailliert Gliedmaßen abgetrennt und das Blut fließt in Strömen und färbt die ehemals schöne Landschaft rot. In den Dialogen bedient er sich dann nicht so oft einer drastischen Sprechweise, wiewohl er teilweise die Charaktere etwas altertümlich reden lässt, wenn zum Beispiel „das Schicksal es nicht hold meint.“ Die Erzählperspektive wechselt dabei stetig von den Orks zu den Menschen im Allgemeinen sowie der Gruppe der Gefährten im Besonderen. Natürlich kreuzen sich dabei die Wege der verschiedenen Parteien zwangsläufig. Da man als Leser alle Seiten kennt, ist es schwer sich wirklich auf eine zu schlagen. Denn die Orks sind mitnichten blindwütige Zerstörer. Auch sie kennen Achtung vor anderen Kämpfern.

Zum besseren Überblick über die wechselnden Schauplätze findet man am Anfang des Buches eine Karte des Kontinents. Ein ausführlicher Anhang, der aus Zeittafel und Erläuterungen zu Welt, ihren Orten und Geschöpfen besteht bildet den Schluss des Buches. Einige Erläuterung wurden dabei bereits im Text erwähnt. Aber es ist nochmals sehr gut, einen Schnellüberblick im Anhang zu haben.

 

Fazit:

Dem Autor gelingt es eine der üblichen Fantasywelten mit viel Leben und Farbe zu füllen. Doch kommt dabei die Handlung zu kurz. Noch passiert zu wenig auf dem schönen Arthilien. Zumindest der Schluss lässt auf einige Verwicklungen in den weiteren Bänden schließen und hoffen.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419153709f8d46cdf
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Der Ansturm der Orks

Reihe: Die Zwei Schwerter Bd.1

Autor: Holger de Grandpair

Book on Demand, 07/2007

(broschiert), 320 Seiten

ISBN-10: 3833498552

ISBN-13: 9783833498558

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 05.08.2008, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 19:16, 7081