Reihe: Die Drachenkämpferin Band 2
Rezension von Carina Schöning
Mit „Der Auftrag des Magiers“ liegt nun endlich auch der zweite Teil der spannenden Fantasy-Trilogie „Die Drachenkämpferin“ von Licia Troisi als preisgünstige Taschenbuch-Ausgabe vor.
Der Krieg gegen den namenlosen Tyrannen und seinen Heerscharen geht weiter. Die eigensinnige Halbelfin Nihal hat sich trotz aller Widerstände als Kriegerin behaupten können und steht nun kurz vor ihrer Ernennung zum Drachenritter in der Akademie von Makrat. Bevor sie jedoch der erste weibliche Drachenritter in der Geschichte der Aufgetauchten Welt wird, muss sie sich noch anderen Aufgaben stellen. Laio, ein alter Freund aus den Tagen ihrer Ausbildung möchte unbedingt Knappe werden. Sein Vater ist ein hoch angesehener Drachenritter und Kriegsherr und sieht es als unter seiner Würde an, dass sein eigen Fleisch und Blut nur ein gewöhnlicher Knappe werden will. Nihal begleitet nun den verschüchterten Jungen zu seinem Vater und retten ihn sogar vor einer Entführung.
Währenddessen ist ihr Freund Sennar im Auftrag des Rates der Magier unterwegs. Der Tyrann überzieht das Land mit Krieg und Terror und die Ressourcen der Menschen gehen langsam zur Neige. Viele Krieger und Magier sind schon gefallen und der Rat sieht die einzige Lösung in der Untergetauchten Welt. Sennar soll als Diplomat mit Brief und Siegel zu dem König der geheimnisvollen Unterwasserwelt reisen und ihn um Hilfe in dem aussichtslosen Krieg bitten.
Nach der Verabschiedung bei seinen Verwandten, besteigt Sennar das angeheuerte Schiff und merkt erst viel zu spät in was für ein Chaos er hinein geraten ist. Die Crew entpuppt sich als gefährliche Piraten und neben einem eifersüchtigen Matrosen muss sich der junge Magier auch noch mit einem aggressiven Seeungeheuer herumschlagen. Knapp dem Tod entkommen, landet er schließlich in der Untergetauchten Welt. Doch auch dort lauern viele Gefahren und die Spitzel des Tyrannen warten schon auf ihn.
„Der Auftrag des Magiers“ ist der zweite Fantasy Roman der italienischen Autorin Licia Troisi. Das ehemals widerspenstige und eigensinnige Mädchen aus der Turmstadt Salazar ist mittlerweile erwachsen geworden. Nihals Launen und Eigenheiten sind zwar immer noch spürbar, aber sie reagiert schon wesentlich reifer und vernünftiger. Im Laufe der Handlung erfährt sie auch wieder mehr über ihre eigene Vergangenheit und die ihres Lehrmeisters Ido, der früher dem Tyrannen treu gedient hat. Erst nach dem Massaker an Nihals Vorfahren hat er sein Handeln überdacht und die Fronten gewechselt.
Parallel dazu erzählt die italienische Autorin auch von Sennars Abenteuern. Während er im ersten Roman „Im Land des Windes“ noch eine einfache Nebenfigur war, bekommt er hier wesentlich mehr Raum zugesprochen. Auch er ist reifer und erwachsener geworden und ist mittlerweile in seinen Fähigkeiten Nihal ebenbürtig. Auch entdeckt er nun seine wahren Gefühle für die starke Halbelfin und schwankt zwischen ihr und dem Unterwassermädchen Ondine. Die Handlung ist dabei gewohnt abwechslungsreich und spannend. Auch der Actionanteil stimmt wieder. Erfahrene Fantasyfans und Vielleser werden sich vielleicht durch die altbekannten Versatzstücke und gängigen Fantasy-Klischees in der Handlung etwas langweilen, aber gerade junge Leser und Einsteiger ins Genre bekommen mit Nihal und Sennar zwei sympathische Identifikationsfiguren geboten. Schwachpunkt des schmalen Romans sind weiterhin die Beschreibungen von Land und Leute der Aufgetauchten Welt. Beides fällt leider eher knapp und oberflächlich aus und man vermisst als Leser doch etwas Eigenständigkeit. Sprache und Erzählstil sind dabei jedoch einfach und klar gehalten und der Roman ist durchaus schnell und flüssig zu lesen.
Insgesamt ist „Der Auftrag des Magiers“ ein spannender und kurzweiliger All-Age Roman mit charismatischen Helden und viel Action. Gerade für jüngere Leser bietet „Die Drachenkämpferin“ -Trilogie einen guten Einstieg ins Fantasy-Genre.
