Der Auserwählte von Mark Robson
Reihe: Das Vermächtnis von Thrandor Bd. 3
Rezension von Christel Scheja
Mit dem Roman „Der Auserwählte“ schließt Mark Robson seine Tetralogie „Das Vermächtnis von Thrandor“ ab und leitet am Ende sogar geschickt zu seiner Trilogie um „Die Gilde von Shandar“ über.
Viel ist geschehen, seit Calvyn den Magier Perdimonn kennen lernte und selbst zum Beherrscher großer Kräfte wurde. Bereits zwei Mal hat er seine Heimat Thrandor gerettet und dabei nicht nur viele Freunde gefunden, sondern auch die Achtung seines Königs, der ihn zu Ritter geschlagen hat, anstatt ihn zu bestrafen.
Nun aber gibt es noch eines zu tun. Der schurkische Magier Selkor ist mit drei Artefakten, durch die er bereits die entsprechenden Elemente beherrscht, auf dem Weg zum Reich der Götter. Dort will er ein verborgenes Portal öffnen, um an deren Macht zu gelangen, um die Welt nach seinem Willen formen zu können, etwas, was nicht einmal dem legendären Schwarzzauberer Darkweaver bisher gelungen ist.
Calvyn, seine Freunde, die ehemaligen Hüter der Artefakte und nicht zuletzt Magier der Akademie von Terillia, an der der junge Mann zuletzt studiert hatte, machen sich auf den weg um Selkor abzufangen und ihn aufzuhalten, doch noch immer scheint ihnen der Feind einen Schritt voraus zu sein.
Und auch noch andere Schwierigkeiten stehen in Calvyns Weg – vor allem sein bester Freund Bek, der noch immer tiefen Groll und Rachegelüste in sich trägt.
Währenddessen spitzt sich in Shandor die Lage zu. Das Volk spürt, das etwas mit seinem Kaiser nicht stimmt und erhebt sich gegen seine ungerechtfertigten Entscheidungen. Vor allem im Palast kommen einige Menschen hinter die Machenschaften des hinterhältigen Zauberers Vallaine.
Noch einmal schließt die Handlung an die Vorgänger an. Diesmal beginnt Mark Robson jedoch schon früh, die Fäden zusammen und die Handlung zum Showdown zu führen. Der ist tatsächlich weniger interessant als das Geschehen in Shandar, da sich immer mehr heraus kristallisiert, wer und was Calvyn ist, und man sich gerade als erfahrener Leser schon sehr früh denken kann, wie die ganze Geschichte für den Helden ausgeht.
Dennoch ist die Aufklärung sehr gut aufgebaut, da sich nun die Hinweise aus den früheren Bänden passend und logisch zusammenfügen und so vermieden wird, das Calvyn ganz durch Zufall zu dem wird, was er sein soll.
Auch die Geschehnisse in Shandar münden in das, was man bereits kennt, so dass die Geschichte sehr abgerundet ist.
Alles in allem darf man zwar nicht sehr viel an Originalität erwarten, da Mark Robson sehr viele Klischees bemüht und auch seinen Figuren – gerade den Bösewichten – nicht besonders viel Tiefe gibt, aber dennoch ließ sich die Geschichte bis zum Ende sehr flüssig lesen und man langweilte sich durch die gelungene Zusammenstellung der Geschehnisse nicht.
Alles in allem legt der Autor einen sehr soliden Abschluss für seine All-Age-Fantasy-Saga vor, die vor allem Fans spannender Abenteuer mit jungen Helden und einem ordentlichen Schuss Magie mögen dürften. Zwar wendet sich die Geschichte in erster Linie an junge Leser ab 13 oder 14 Jahren, aber auch Erwachsene können sich bei der Lektüre gut entspannen, wenn sie keine hohen Ansprüche an die Figuren und den Hintergrund haben.
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