Der blutende Kelch (Autor: Ben Counter)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Der blutende Kelch von Ben Counter

Reihe: Seelentrinker Bd. 2

Rezension von Christian Endres

 

Nach »Seelenspeer« ist »Der Blutende Kelch« der zweite Roman, den Autor Ben Counter der Warhammer-Fangemeinde zwischen dem stotternden Rattern der Boltgewehre und dem gierigen Raubkatzenschnurren der elektrischen Kettensägenschwerter serviert. Was das primär bedeutet? Nun: Metzel-Metzel, Alien-Geschnetzel! Auch im Sequel zu »Seelenspeeer« geht es wieder heiß her, wenn die Space Marines vom befleckten und diskreditierten Orden der Seelentrinker sich einem übermächtig-übernatürlichem Feind stellen, der den Kämpfern des Ordens psychisch wie physisch alles abverlangt – zumal ja auch unter den imperialen Space-Marine-Orden nicht die große Einigkeit herrscht, die bei einem solch schrecklichen Feind eigentlich geboten sein müsste: Denn der Orden der Seelentrinker ist seit dem ersten Band aufgrund eigenartiger Mutationen u. a. bei der Inquisition in Ungnade gefallen – und steht somit nicht nur gegen seine dämonischen Feinde, sondern nun eben auch gegen einstige Freunde und Verbündete. Ein Kampf in alle Richtungen entbrennt ...

 

Und auch wenn Space Marines zwischen Mythologie und High end Technologie, mächtige Dämonen des Chaos, gigantische Raumkreuzer und viel Kettenschwert- und Boltgewehr-Action zwischen allen Fronten eigentlich immer die richtigen (und freilich auch hinlänglich bewährten) Zutaten für einen wenn schon nicht geistreichen, so wenigstens doch zotigen, kurzweiligen Military-Science-Fiction-Roman aus der ungemein populären Warhammer-Welt sind, so schmeckt der vorliegende SF-Eintopf trotzdem nicht so recht. Denn auch der zweite Warhammer 40K-Roman von Ben Counter kann letztlich nicht ganz überzeugen. Wie schon seinem literarischen Seelentrinker-Vorgänger, fehlt auch dem blutenden Kelch die Bindung zu seinen Figuren, aber irgendwo auch einfach nur die schreiberische Klasse. Da helfen nicht einmal mehr die zahlreichen (zugegebenermaßen z. T. ziemlich guten) Action-Sequenzen – die restlichen Ideen zwischen den Kämpfen zünden einfach nicht oder schlichtweg viel zu selten, der Plot greift nicht fest genug, das Setting wird kaum oder sogar falsch genutzt – kurzum: Der Leser läuft eher neben dem Roman her, als dass er zu irgendeinem Zeitpunkt wirklich in das Geschehen eintaucht.

 

Damit bleibt am Ende ein bestenfalls mittelmäßiger Roman aus der Rollenspielwelt von Warhammer 40K, deren Potential Counters Autorenkollegen Abnett, King & Co. weitaus besser nutzen. »Der blutende Kelch« indes kommt letztlich über ein paar nette Ansätze und Szenen einfach nicht hinaus und lässt selbst dem beinharten Warhammer-Fan viel zu oft höchstens das Herz bluten – und diesen Roman manchmal direkt in den chaotischen Warp-Raum zurück wünschen, wo er scheinbar auch her gekommen ist ...

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404181735228b7061c0
Platzhalter

Der blutende Kelch

Reihe: Seelendrinker Bd. 2

Autor: Ben Counter

Taschenbuch, 336 Seiten

Heyne, Juli 2007

ISBN: 3453522923

Erhältlich bei: Amazon

 


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 05.08.2007, zuletzt aktualisiert: 10.04.2024 18:52, 4634