Der Blutkönig (Autorin: Gail Martin; Die Chroniken des Beschwörers, Bd. 2)
 
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Der Blutkönig von Gail Martin

Reihe: Die Chroniken des Beschwörers, Bd. 2

Rezension von Christel Scheja

 

Gail Martin ist seit ihrer frühsten Jugend ein Fan des Phantastischen und besucht auch heute noch gerne Conventions, Renaissance-Feste und nicht zuletzt auch Live-Rollenspiele. Diese Leidenschaften haben sich auch auf ihren Berufswunsch niedergeschlagen, da sie schon als Kind Schriftstellerin werden wollte.

Mit „Im Bann des Nekromanten“ debütierte sie Anfang des Jahres auch in Deutschland. Nun ist der zweite Band des Zyklus erschienen, der die Geschichte genau da fort setzt, wo der erste aufhörte – In „Der Blutkönig werden die Abenteuer von Tris und seinen Gefährten weiter erzählt.

 

Eigentlich hatte Martris Drayke darauf gehofft, auch als Mitglied einer königlichen Familie von Margolan ein friedliches und zurückgezogenes Leben zu führen und niemals in die Regierungsverantwortung zu kommen. Doch nach dem Putsch seines älteren Halbbruders Jared ist alles anders geworden.

Der hat in einer Blutnacht nicht nur seinen Vater sondern auch den Rest der Familie ermordet.

Martis konnte gerade noch mit dem Meisterbarden Carroway und Soterius, dem Hauptmann der königlichen Wache, entkommen. Doch er bleibt ein Gejagter. Nicht nur sein Bruder sieht eine Gefahr in ihm, auch der Magier Foor Arontala, der im Schatten hinter dem Ursupator steht und eigene Pläne verfolgt.

Er will den „Obsidiankönig“, aus seinem Gefängnis befreien und mit diesem an seiner Seite die Welt erobern, da dieser Macht über die Toten hat.

Da der flüchtige Prinz über seine Großmutter eine ähnliche Form der Magie geerbt hat, könnte der junge Mann ihm gefährlich werden, wenn seine Fähigkeiten ausgebildet sind.

Tatsächlich erkennt auch Martis schon bald das Ausmaß seiner Gaben und die Notwendigkeit, sie ausbilden zu lassen, denn er sollte nicht nur zufällig mit den Seelen Verstorbener sprechen und Tote wieder zum Leben erwecken können, sondern ganz gezielt., um wirklich etwas gegen seinen Bruder und den Magier unternehmen zu können.

Nach einer nervenaufreibenden Flucht, der sich auch noch andere angeschlossen haben, die Tris viel verdanken, hat der junge Mann endlich Zuflucht bei König Staden von Fahnlehen gefunden. Von dort aus kann er in die Zitadelle der Schwesternschaft reisen, um seine Ausbildung zum Totenbeschwörer weiter ausbilden zu lassen.

Doch auch Jared und Foor Arontala sind nicht untätig.

Während der junge König sein Volk mit Gewalt und Grausamkeit in Angst und Schrecken versetzt und seine Heere rüstet um die Nachbarländer anzugreifen, führt Arontala dem Gefängnis des „Obsidiankönigs“ Seelen zu, um diesen zu stärken. Um Tris aufzuhalten, senden sie ihm immer wieder Attentäter und magische Angriffe entgegen, aber inzwischen hat der junge Prinz im Exil nicht nur auf dieser Welt viele mächtige Freunde.

 

Gail Martin erzählt zwar keine neue Geschichte, diese dafür aber angenehm unterhaltsam und diesmal sogar recht spannend. Hatte der erste Band noch seine Längen, weil sie immer wieder abschweifte, so ist die Handlung diesmal viel zielgerichteter.

Das mag daran liegen, dass man die Personen mittlerweile kennt und sie nicht erst eingeführt werden müssen. Tris und Co. arbeiten nun zielstrebiger auf die Befreiung der Heimat zu, die immer mehr unter dem Thronräuber und seinem Magier zu leiden hat. Alles in allem gewinnen die Figuren mehr an Tiefe und enthüllen überraschende Seiten, die man vorher nicht so kannte, auch wenn sie viel von ihrem archetypischen Charakter behalten.

Allein die Bösewichte bleiben recht eindimensional und folgen auch weiter gängigen Klischees – da Jared immer mehr dem Wahnsinn verfällt und sich an grausamen Perversitäten weidet und Foor Arontala auch keine anderen Ziele als die Befreiung eines unsagbar bösen Geistes aus alter Zeit zu haben scheint.

Die Handlung ist wesentlich rasanter als im ersten Band und geht zügig voran. Nur hin und wieder dürfte der erfahrene Leser die Augenbrauen hochziehen, da die Autorin höhere Mächte bemüht, um es sich beim Lösen von Problemen einfach zu machen, aber seltsamerweise nimmt man ihr das nicht so übel – da die Gewichtung an Action und Humor stimmt, die Figuren einem inzwischen ans Herz gewachsen sind.

 

„Der Blutkönig“ vermeidet viele Fehler, die Gail Martin noch in„Im Bann des Nekromanten“ machte. Trotzdem sollte man nicht all zu viel Tiefgang erwarten, dafür aber ein, lebhaftes und spannendes Abenteuer mit Figuren, die sichtlich dazu gewonnen haben.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024032817212981bcf8aa
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Der Blutkönig

Reihe: Die Chroniken des Beschwörers, Bd. 2

Autor: Gail Martin

Broschiert, 590 Seiten

Bastei Lübbe, erschienen März 2009

Übersetzung aus dem Englischen von Susanne Picard

Titelbild von Michael Komarck

ISBN-10: 3404206045

ISBN-13: 978-3404206049

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 07.10.2009, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 19:16, 9337