Der Dieb (Autor: Karl-Georg Müller; Saramee Bd. 6)
 
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Der Dieb von Karl-Georg Müller

Reihe: Saramee - Stadt der Vertriebenen Bd. 6

Rezension von Christoph Fischer

 

Die Stadt Saramee bietet viele Wege um zu Reichtum zu kommen. Manche von ihnen führen über harte Arbeit und der Aussicht es vielleicht nie zu schaffen. Andere versprechen das schnelle Glück. Doch das Risiko ist bei letzteren im Allgemeinen hoch. Manchmal zu hoch, wie auch Salils alter Lehrmeister Adall am eigenen Leib erfahren mußte. Dieser hatte einmal zu oft seine diebischen Fingern nach dem Gold anderer ausgestreckt. Außer einem mahnenden Blutfleck, und dem was er Salil beibringen konnte, hinterließ er nicht viel seinem Schützling. Das aber, so denkt Salil, sollte ausreichen um sich unter Seinesgleichen endlich einen Namen zu machen. Den Beginn seiner Karriere soll eine „totsichere“ Sachen einleiten. Im bekannten Freudenhaus der Stadt ist es ein Kinderspiel die Wohlhabenden zu bestehlen während sie abgelenkt vom rauschenden Liebesspiel sind. Doch die Tour endet bereits beim ersten vermeidlichen Opfer. Ausgerechnet in Bofachts Zimmer landet der junge Dieb. Dieser üble Geselle, der auch als der Alleshändler bekannt ist, ist alles andere als begeistert von der Störung. Aber zu Salils Glück kann Bofacht gerade einen Dieb gebrauchen. Und es ist doch mehr als Recht wenn sich Salil für die Störung durch eine kleine Gefälligkeit entschuldigt. Er soll das einzige noch existierende Zauberbuch aus dem Turm eines in Saramee bekannten Gelehrten und Erfinder „ausleihen“. Einem Turm, der von Kreaturen bewacht wird, denen Salil lieber nicht begegnen würde.

 

Der vorliegende Heftroman Der Dieb aus der Reihe Saramee wurde von Karl-Georg Müller geschrieben. Karl-Georg Müller wurde 1959 geboren. Er schreibt seit 1976 Fantasy & Science Fiction Romane. So hat er von 1975 bis 1990 das Fanzine „New Dimension“ herausgegeben, war Chefredakteur bei „Mythos“ (der späteren „Spielwelt“) und „Gildenbrief“. Weiterhin hat Karl-Georg Müller am „Knaurs Buch der Rollenspiele“ (1985) mitgearbeitet und war Redakteur und/oder Mitarbeiter bei zahlreichen Magazinen, unter anderem „ZauberZeit“, „Wunderwelten“, „Dragon“, „Nautilus“, „Ringbote“ und „Fantasia“.

 

Zur Aufmachung des sechsten Bandes der Reihe gibt es nicht viel neues zu berichten. Es folgt ganz dem Stil der vorangegangenen Ausgaben: 72 Seiten, einfaches Paperback, Einleitung von Christoph Weidler, Cover von Chris Schlicht.

 

Fazit:

Die Heftserie Saramee war zum Zeitpunkt des Erscheinen der ersten Ausgabe auf zunächst sechs Bände ausgelegt. Beim Schreiben dieser Rezension steht aber schon fest, dass weitere Ausgaben folgen werden. Das freut ungemein, haben doch durchweg alle Bände für gute Unterhaltung gesorgt. Bevor ich aber zu meiner persönlichen Meinung über diese Ausgabe komme, möchte ich rückblickend noch ein paar Worte über die bisher erschienenen Ausgaben verlieren. Die Geschichten hängen insgesamt nur sehr locker zusammen. Das Geheimnis um die Alte Rasse, welche Saramee einst gründete und schon lange als ausgestorben gilt, stellt so etwas wie ein roter Faden dar. Geheimnisse werden aber in keinem Band gelüftet. Das ist etwas enttäuschend, aber verspricht Lesestoff für zukünftige Ausgaben. Auch der in der Einleitung öfters genannte Mörder „die Natter“ taucht in keiner Hauptgeschichte auf. Obwohl gerade diese Einleitung als festes Element die Verbindung zwischen den Geschichten schlagen wollte, wirkt sie ohne Bezug in einer Hauptgeschichte im Nachhinein etwas deplatziert. Im Rückblick hat sich die Qualität der Serie insgesamt dagegen deutlich verbessert. Fielen in den ersten Ausgaben noch beispielsweise Rechtschreibfehler massiv ins Auge, gehört dies nun der Vergangenheit an. Auch die Lesbarkeit der Karten im Anhang wurde verbessert. So ist eine positive Entwicklung von Ausgabe zu Ausgabe festzustellen, die der Serie Saramee sehr gut tut.

 

In der Geschichte Der Dieb tritt Salil nicht nur von einem Fettnäpfchen ins nächste, sondern er rennt. Doch gerade das macht den Hauptcharakter in der Geschichte so liebenswert. Während der Tour durch dem Turm zittert man richtig um Salil und ist gespannt darauf was er als nächstes entdeckt. Die Beschreibungen bringen dabei die Geschehnisse dem Leser so nahe, dass man förmlich das Gefühl bekommt neben dem jungen Dieb zu stehen.

Überhaupt ist die Handlung im Turm der beste Teil der Geschichte. Das Ende dagegen enttäuscht. Nach der Diebes-Tour trifft Salil rein „zufällig“ auf eine undurchsichtige Schönheit, die ihm den entscheidenden Fingerzeig gibt. Danach wird auf wenigen Seiten ein Ende herbeigeführt, welches nicht mal eines ist. Irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass entweder Mitten in der Geschichte der Autor aufgehört hat oder das er noch ein paar Seite nach der Diebes-Tour anfügen wollte, um so auf standardmäßig 72 Seiten zu kommen.

Davon aber abgesehen bietet Saramee Band 6: Der Dieb durchweg kurzweilige Unterhaltung mit einigen interessanten Ideen und Personen. Bleibt nur zu hoffen, dass die Geschichte um Salil und die undurchsichtige Schönheit in einer späteren Ausgabe weitererzählt wird.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419010133db53f85b
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Der Dieb

Autor: Karl-Georg Müller

Reihe: Saramee Bd. 6

A5 Paperback

72 Seiten

Verlag: Atlantis-Verlag

Erschienen: Juli 2005

ISBN: 3-936742-56-1

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 31.05.2006, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 19:16, 2318