Reihe: Drizzt - Die Saga vom Dunkelelf Folge 1
Hörspiel
Rezension von Bine Endruteit
Rezension:
Als Drizzt auf die Welt kommt, scheint sein Schicksal bereits besiegelt, bevor er auch nur seinen ersten Atemzug getan hat. Das Kind soll der Spinnenkönigin Lloth geopfert werden. Er ist der drittgeborene Sohn des Hauses Do'Urden und soll seiner Familie auf diese Weise zum Sieg gegen ein anderes Haus verhelfen, dass diese in der gleichen Stunde bekämpft. Doch sein Leben wird durch seinen Bruder Dinin verhindert, der den Erstgeborenen Nalfein hinterrücks ermordet. Somit ist nun Drizzt der zweite in der Rangfolge und wird nicht mehr als Opfer gewünscht.
Dem jungen Dunkelelfen fällt es nicht leicht, sich in die Strukturen der Drow einzufinden und mehr als einmal fragt er sich, ob es wirklich ein Segen war, dass er in dieser Welt voller Verrat und Mord am Leben bleiben durfte oder ob es sich vielmehr um einen Fluch handelt. Drizzt wird von seinem Vater und Waffenmeister Zaknafein in der Kampfeskunst unterrichtet und das sehr erfolgreich, denn Drizzt hat gute Reflexe und kann beidhändig kämpfen. Zunächst fungiert Drizzt als Spielball der mächtigen Frauen des Hauses und muss sich in seine Rolle fügen. Doch das Leben der Drow fällt ihm schwer zu verstehen, liegt ihm die Grausamkeit der Dunkelelfen doch eher fern und so ist klar, dass Drizzt Schicksal eng mit dem seiner Spezies verknüpft sein soll.
„Der dritte Sohn“ ist der erste Teil der Serie um „Die Saga vom Dunkelelf“. Drizzt hat sich bereits in R. A. Salvatores Romanen einen Namen gemacht und ist Rollenspielern bereits aus dem System „Dungeons & Dragons“ bekannt. Hiermit wird seine Geschichte als Hörspiel umgesetzt. Kenner der Romane werden merken, dass die Handlung hierfür an vielen Stellen gekürzt wurde und ihr ein Teil der Komplexität fehlt. Zu Anfang fällt es deswegen auch nicht ganz leicht, sich in die Strukturen der Drow-Gesellschaft einzufinden, doch gelingt einem auch das, wenn man sich konzentriert der Geschichte widmet. Und die wird auf extrem stimmungsvolle Weise umgesetzt. Eine düstere Hintergrundmusik und passend gewählte Geräusche verleihen dem Hörspiel einen soliden Klangteppich. Die Sprecher machen ihre Sache gut und ihre Stimmen sind durchweg passend zu ihren Rollen ausgewählt worden.
In dieser ersten Folge wird es noch nicht richtig spannend, sie ist eher als Einführung in die Welt der Dunkelelfen und Drizzts Leben zu verstehen. Man erfährt von den Intrigen, die sich um das Haus spinnen, in das er hinein geboren wurde. Obwohl der junge Drizzt nie jemandem etwas zuleide getan hat, hat er bereits mächtige Feinde, von denen er jedoch selbst nichts weiß. Er muss sich langsam an seine Umgebung anpassen und herausfinden, so er steht und wem er vertraut.
Fazit:
„Drizzt“ ist ein intensives Kino für den Kopf, bei dem man sich leicht in die Geschichte hineinfallen lassen kann und die Bilder wie von selbst vor dem inneren Auge entstehen.