Der dunkle Pfad (Autor: Walter H. Hunt)
 
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Der dunkle Pfad von Walter H. Hunt

Rezension von Heiner Hink

 

Lange Zeit hatten sich die Menschen und die vogelähnlichen, aber humanoiden Zor einen erbitterten und grausamen Krieg geliefert, in dem keine Seite vor Grausamkeiten zurückschreckte. Der Konflikt geht auf den Erstkontakt zwischen den beiden Rassen zurück, bei dem die Zor unverhohlen aggressiv reagierten. Die Zor hielten die Menschen für die Inkarnation eines uralten Gegners, der in der Kultur der vogelähnlichen allgegenwärtig ist und bereits mythologische Züge angenommen hat. Schließlich erkennen die Zor ihr Missverständnis, und es geling trotz großer Gegensätze und unendlichem Leid auf beiden Seiten, zu einem Friedensschluss zu gelangen. Seitdem sind 80 Jahre vergangen die beiden Völker sind immer enger aneinander gerückt, und haben eine Allianz geschmiedet. Kulturell bleiben trotz Nähe und großer gegenseitiger Wertschätzung viele offene Bereiche, besonders durch den Umstand, dass die Zor neben Logik und Rationalität dem Universum einen regelrecht mythologisch und spirituell zu nennenden Aspekt abgewinnen, der den Menschen rätselhaft erscheint und daher suspekt bleibt. Die Fähigkeiten der sogenannten „Fühlenden“, deren Fähigkeiten, die zwischen Telepathie und Empathie mäandern, hat man als durchaus real erkannt und akzeptiert. Doch für die Zor stellen noch weitere spirituelle Dinge, wie z.B. Träume und Visionen wichtige Aspekte eines ganzheitlich wahrgenommenen Universums dar, aus denen sich sogar Rückschlüsse auf zukünftige Ereignisse ziehen lassen. Für die Menschheit stellen diese Dinge ein großes unbekanntes Feld dar, dass insbesondere die Regierung und verantwortliche Millitärs zwar ernst nehmen, aber beim Zugang zur der Materie größte Verständnisprobleme haben und entsprechend mit gereiztem Misstrauen reagieren. Ihnen geht das unter den Zor seit Jahrhunderten gewachsene Verständnis ab, und die daraus resultierende Fähigkeit der Interpretation. Allerdings, soviel sein angemerkt, sperren sich viele Visionen und Träume auch den Interpretationsversuchen der Zor und lassen sie ratlos zurück. Trotz solcher kleinerer Differenzen ist die Allianz zwischen den beiden Rassen fruchtbar und durch einen dauerhaften Frieden gesegnet. Erst als in einem noch recht unerforschten Raumsektor zwei schwer bewaffnete Schiffe verschwinden, zeichnet sich Unheil am Horizont ab. Obwohl die Admiralität den Zwischenfall nicht auf die leichte Schulter nimmt, wird nach den Standardprozeduren gehandelt, die der im verborgenen lauernden Bedrohung in keiner Weise gerecht werden können. Denn hinter dem Verschwinden der Schiffe steckt eben jene mythische Bedrohung, vor der die Zor sich seit Jahrhunderten fürchten. Auch die Menschen hatten die Zor für die Schergen jener Bedrohung gehalten, wodurch der Krieg ausgelöst worden war. Als der uralte Feind sich dann zeigt, wird klar, dass die Befürchtungen der Zor durchaus gerechtfertigt sind, denn neben einem bedrohlichen militärischen Potential verfügt der Gegner auch noch über die Fähigkeit der Gestaltwandlung und der Gedankenmaipulation ...

 

„Der dunkle Pfad“ ist Walter H. Hunts zweiter Roman, der inhaltlich zwar an sein Erstlingswerk „Die dunkle Schwinge“ anknüpft, aber in seiner Handlung eigenständig genug ist, um einem Leser, der den ersten Band nicht kennt Zugang zu gewähren. Zwar fällt es auf den ersten Seiten nicht ganz leicht, insbesondere die Schilderung der Zor zu einem Bild zu verweben, aber wer sich durch die exotischen Eigennamen von Individuen und Bräuchen der Zor hangelt, versteht bald um was es geht. Die Handlung bietet spannende Abenteuer Science-Fiction, die sich weitestgehend in einem militärischen Rahmen bewegt, diesen aber immer wieder aufbricht, was besonders durch die Zor und die Schilderung dieser Kultur und deren mystischen Verwurzlungen geschieht. Geschickt nutzt Hunt die Konfrontation mit dem unheimlichen und mächtigen Gegner dazu Spannung zu erzeugen und zu steigern. Wer sich auf der Suche nach einem ordentlichem Abenteuerschmöker befindet, wird mit diesem Roman bestens bedient.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240327210142fb13b21b
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Der dunkle Pfad

Autor: Walter H. Hunt

Broschiert: 443 Seiten

Verlag: Heyne; Auflage: 1 (November 2006)

ISBN: 3453522265

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 23.11.2006, zuletzt aktualisiert: 10.03.2024 18:58, 3098