Der Elbenschlächter (Autoren: Jens Lossau und Jens Schumacher)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Der Elbenschlächter von Jens Lossau und Jens Schumacher

Rezension von Christel Scheja

 

Jens Lossau und Jens Schumacher teilen nicht nur den gleichen Vornamen, sondern auch das gleiche Geburtsjahr, und zwar 1974. Sie haben schon in unterschiedlichen Bereichen viele eigene Romane und Kurzgeschichten geschrieben, „Der Elbenschlächter“ aber auch nicht ihre erste Zusammenarbeit. Zuvor haben sie schon gemeinsam Thriller und Krimis verfasst. So ist es nicht verwunderlich, dass dieser Roman ihre Vorlieben vereint.

 

Nophelet, die strahlende Metropole des Reiches Sdoom hat auch ihre dunklen Seiten. Als besonders verrufen gilt dabei das Stadtviertel „Foggarts Pfuhl“, in dem vor allem Bordelle und andere zwielichtige Etablissements und Wesen leben. Zwar kontrolliert die Stadtwache mit Argusaugen die Gassen, aber auch sie haben keine Handhabe gegen das, was in der Dunkelheit passiert. So tappen sie auch im Dunklen, als kurz hintereinander fünf Elbenjünglinge auf bestialische Art und Weise ermordet werden, die sich bei den einschlägigen Adressen als Strichjungen verdingt hatten.

Da sich die grausamen Morde mittlerweile auch in der Bevölkerung herum sprechen, droht eine Massenpanik, da viele Angst haben, dass sich das ganze auch auf Bessergestellte auswirken könnte.

So wird schließlich das IAIT, das Institut für angewandte investigative Thaumaturgie eingeschaltet. Meister Hippolit, einer der erfahrendsten und klügsten Zauberer und sein Assistent, bzw. Partner, der Troll Jorge übernehmen den Fall und beginnen die Leichen und Tatorte zu untersuchen, befragen auch bisher bekannte Zeugen.

Die beiden sind allerdings so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Während Hippolit aus Beobachtungen und Befragungen seine Schlüsse zieht und die Magie nur dann einsetzt, wenn es notwenig ist, zieht Jorge handfeste Zugriffe vor und schlägt auch schon einmal zu, wenn es sein muss. Aber auch er hat seine schätzenswerten geheimen Fähigkeiten.

Nach und nach finden die beiden Ermittler heraus, dass der Mörder ganz offensichtlich aus Kreisen stammt, denen die dunklen Praktiken der Thaumaturgie nicht ganz unbekannt sind, denn Blut und Samen der Elben dienen ganz besonderen Zaubern als Grundlage. Und das ist nur der Anfang eines mörderischen Intrigenspiels ...

 

Zugegebenermaßen ist die Idee nicht ganz neu, bedient sie sich doch klassischer Elemente, die nicht nur Urban Fantasy Romanen wie die „Harry Dresden“ von Jim Butcher oder in archaischeren Welten spielen wie die „Vlad Taltos“-Reihe von Steven Brust entnommen sind, sondern sich auch ganz frech an die Geschichte der Kriminologie anlehnen. Auch die Atmosphäre des Buches versetzt den Leser ein wenig in das London des späten 19. Jahrhunderts zurück.

Aber trotz aller Ähnlichkeiten und Anlehnungen ist „Der Elbenschlächter“ ein lesenswertes Buch. Das liegt an dem lebendigen, wenn auch ein wenig zynisch-morbiden Stil der Autoren, der niemals seine Leichtigkeit und seinen Humor verliert, an den sympathischen Charakteren und dem interessant konstruierten Fall, der zwar durchaus vertraute Wege geht, dann aber doch mit manch einer Wendung, die man nicht hat kommen sehen, überrascht.

Der Roman bringt durch seine Respektlosigkeit ein wenig Frische in den deutschen Fantasy-Thriller, da er manch ein Klischee auf den Kopf stellt, ohne es dann aber lächerlich zu machen.

Auch die Erzählweise bleibt halbwegs realistisch, wenn auch die Autoren manchmal dazu neigen ein wenig zu übertreiben – andererseits passt das zum Setting und den selbst ein wenig abgedrehten Helden.

 

Alles in allem bietet „Der Elbenschlächter“ kurzweilige und spannende Unterhaltung, die Lust auf mehr macht – selbst wenn man vielleicht schon ähnliche Werke gelesen hat.

 

Nach oben

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024041915124173792255
Platzhalter

Der Elbenschlächter

Autoren: Jens Lossau und Jens Schumacher

broschiert, 316 Seiten

Egmont Lyx, erschienen April 2010

Titelbildgestaltung von Hildendesign

ISBN-10: 3802582578

ISBN-13: 978-3802582578

Erhältlich bei: Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 05.06.2010, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 19:16, 10524