Der Elfenkönig von Julianne Lee

Reihe: Ritter der Zeit Bd.1

Rezension von Heike Rau

 

Lindsay Pawlowski steht vor einem Rätsel. Vor der Küste Schottlands wurde ein Kampfjet gefunden, den offensichtlich niemand vermisst. Das Flugzug muss allerdings einige hundert Jahre alt sein, so wie es aussieht. Die junge Journalistin ist in die Staaten geflogen, um bei der Navy nachzuforschen. Sie spricht mit dem Jetpiloten Alex MacNeil, der ihr allerdings auch nicht weiterhelfen kann. Auf dem Flug zurück nach England passiert etwas Merkwürdiges. Ein gigantisches Feuer ist am Himmel zu sehen. Alex und Lindsay können sich nur noch mit dem Schleudersitz retten, der Jet stürzt ab.

 

Die beiden stoßen auf einen Schotten, der hier im Wald in einer ärmlichen Hütte mit seiner Familie lebt. Zunächst halten Alex und Lindsay die Familie für Aussteiger. Der Mann behauptet, man schreibe das Jahr 1306. Seltsam ist auch, dass der Jet genau an der Stelle runtergegangen ist, wo das Flugzeug gefunden worden ist.

 

Kurz nach dieser Begegnung finden sich Alex und Lindsay mitten im Kampfgetümmel mit irgendwelchen Rittern wieder. Alex muss einen Engländer töten, um zu überleben. Aber das beweist seine Loyalität, so dass sich Alex und Lindsay, die sich von nun an als Mann ausgibt, den Truppen Robert Bruces anzuschließen können, der später einmal König von Schottland werden wird. Alex wird zum Ritter geschlagen, Lindsay wird sein Knappe.

 

Ein Fremder weckt Alex’ Aufmerksamkeit. Er hat dieses Gesicht schon einmal gesehen und nimmt deswegen mit Lindsay die Verfolgung auf. Es geht hinein in einen Berg, einem Feenhügel, wie sich später herausstellt. Denn der Fremde ist Elfenkönig Nemed. Und er ist verantwortlich für die Zeitreise. Er droht, die beiden zu töten. Dass er die Macht hat, bekommen Alex und Lindsay zu spüren. Als sie aus dem Feenhügel befördert werden, sind sieben Jahre vergangen. Ihre lange Abwesenheit lässt sich kaum erklären. So werden Alex und Lindsay gefangen genommen.

 

Von Anfang an knistert die Luft zwischen Alex und Lindsay. Man spürt sofort, hier bahnt sich eine holprige Liebesgeschichte an. Lindsay flirtet etwas zurückhaltender, während Alex die junge Frau heftig anbaggert. Immer der gleichen Meinung sind sie deswegen noch lange nicht. So fügt sich Alex nahtlos in der Vergangenheit ein, er wird ein sehr erfolgreicher Ritter, während es Lindsays Ziel ist, zu überleben, um wieder nach Hause zu kommen. Wie die beiden sich verhalten, anpassen, dazulernen und sich im Kampf behaupten, verfolgt man mit Spannung. Schließlich ist nichts mehr, wie es war. Ständig ist ihr Leben in Gefahr.

Leider fallen immer wieder Ungenauigkeiten auf. So wundert sich zum Beispiel niemand, dass Alex und Lindsay nach dem Zeitsprung von sieben Jahren immer noch ihre alten Fliegerkombis tragen. Auch über andere unrealistische Dinge muss man hinweglesen. Trotzdem erfährt man viel über das 14. Jahrhundert.

Man wird gut unterhalten. Das Buch ist kurzweilig und recht spannend. Genau das Richtige für ein verregnetes Wochenende.

 

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