Der Elfenwald (Autor: Steve Augarde)
 
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Der Elfenwald von Steve Augarde

Rezension von Carmen Huber

 

Celandine hasst ihre neue Schule: Während die Lehrerinnen nicht vor Schlägen zurückschrecken, um ihre Schülerinnen fügsam zu halten, versuchen ihre Mitschülerinnen – aufgehetzt von der unerträglichen Mary Swann – ihr das Leben zur Hölle zu machen. Das reicht von Sticheleien und boshaften Kommentaren bis hin zu gewaltsamen Übergriffen. Dann verlässt auch noch ihre beste (und nebenbei auch ihre einzige) Freundin das Internat und lässt Celandine einsam zwischen all den ihr feindlich gesonnenen Mädchen zurück. Als das junge Mädchen nur wenig später die schreckliche Nachricht vom Tod ihres Bruders erhält, beschließt es auszureißen – alles ist einfach nur mehr unerträglich. Sie flieht – nicht ohne vorher noch einmal grünlich Rache an allen zu nehmen – aber nicht nach Hause auf die Farm, denn ihre Eltern würden sie nur wieder zurück in die Schule schicken. Stattdessen geht sie in den Elfenwald, wo ihre Freunde vom Kleinen Volk leben und wo sie schließlich Unterschlupf und ein neues Zuhause findet. Doch die friedlichen Waldbewohner haben ihre eigenen Probleme: Der Winter ist hart und Nahrung knapp. Und dann kehrt auch noch der Stamm der fliegenden und kriegerischen Ickri zurück und fordert den Orbis ein, um so zusammen mit dem Prüfstein eine mächtige Gegenstand zu schaffen – und diesen natürlich in ihren Besitz zu nehmen...

 

Es war anfangs eine ziemliche Überraschung, als ich zu lesen begann und anstelle von Midge, unserer jungen Heldin aus „Das kleine Volk“ plötzlich dessen Urahnin Celandine wiederfand. Denn „Der Elfenwald“ führt uns zurück zur Zeit des 1. Weltkriegs, zur Zeit als Celandine ein kleines Mädchen war. Es ist eine ernste Zeit, todernst, und als solche hat sich auch die Geschichte selbst gewandelt: Aus dem verspielten Kindermärchen wurde eine bewegende und zum Nachdenken anregende Geschichte, die davon erzählt, wie ein junges Mädchen seinen Weg und seinen Platz in der Welt sucht. Und auch wenn der neue Tiefgang vielleicht nicht jedermanns Geschmack ist – ich mochte es. Der Autor schildert eine schlimme Zeit aus der Sicht eines eigenwilligen und ungewöhnlichen Mädchens, und bewahrt zugleich aber das Zauberhafte an seiner Geschichte. Die junge Protagonistin schließt man bald ins Herz, trotz oder vielleicht sogar wegen ihrer eigenwilligen Art. Auch die anderen Personen sind wieder gut gelungen und überzeugen ein jeder auf seine Art und Weise, sie wirken lebensnah und real.

 

Im „Der Elfenwald“ werden viele Fragen aus dem ersten Band erklärt, und manche der Geschehnisse, die man zuvor noch nicht ganz einordnen konnte, versteht man jetzt besser. Diesmal erfährt man vieles über Celandines Kindheit und v.a. über die Verschiedenartigen, ihre Geschichte und ihre Lebensweise. Aber nach wie vor bleibt einiges offen, und man darf bereits gespannt sein, wie der Autor seine Geschichte um Midge und Celandine weitererzählt!

 

Ein ganz großes Lob verdient diesmal auch der Verlag (Arena). Leider kommt es ja nicht oft vor, dass das Cover sowohl zum Inhalt passt als auch noch dazu schön aussieht. Beides ist diesmal – wie auch schon bei dem ersten Band – großartig gelungen. Alles ist in Rot- und Goldtönen gehalten, das dicke Hardcoverbuch hat einen bezaubernden Schutzumschlag aus dickem Papier und ein Lesebändchen. Abgebildet wurde diesmal – vermute ich zumindest – wohl Celandine mit ihrem widerspenstigen Haar, als auch wieder einmal die dornigen Ranken des Waldes. Alles in allem eine wirklich passende und wunderschöne Gestaltung, wie man es leider nur recht selten bei Fantasy-Büchern findet!

 

Fazit: Eine überraschende, aber durchaus gelungene Fortsetzung, die schon neugierig auf den dritten Band macht!

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202403281512144b8abb1a
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Buch:

Der Elfenwald

Autor: Steve Augarde

Sprache: Deutsch

Gebundene Ausgabe - 456 Seiten - Arena

Erscheinungsdatum: März 2006

ISBN: 3401058282

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 25.04.2006, zuletzt aktualisiert: 20.03.2024 15:43, 2134