Wanja sieht plötzlich Leute, die niemand anderes sieht. Für ihre Freundin Patci, der sie sich anvertraut, ist klar: Wanja kann Geister sehen. Als am heimischen Wohnzimmertisch plötzlich ein alter Mann sitzt, den ihre Eltern nicht sehen, wird es ernst, denn er behauptet, Wanja hätte ihn ›gerufen‹. Und sie soll einen Auftrag für ihn ausführen.
Dass uns Claudia Soylu mit ihrer kurzen Geschichte in den Bereich der Urban Fantasy führt, ist natürlich schon beim Klappentext klar, wobei das Wort Vorgeschichte auch darauf hindeutet, dass es die (3 Jahre) später handelnde Reihe bereits gibt. Letztere kenne ich allerdings nicht. Die Protagonistin, die wir hier im Schulalter ohne Nennung eines konkreten Alters kennenlernen, dürfte in den später handelnden Büchern also wahrscheinlich eine junge Erwachsene sein.
Der Schwerpunkt dieser Story liegt darauf, dass die junge Protagonistin sich in ihre neuentdeckte Fähigkeit Geister zu sehen und mit ihnen zu kommunizieren, hineinfinden muss. Wieso die Geister – denn Nummer 2 folgt bereits in dieser Vorgeschichte – der Überzeugung sind, Wanja hätte sie gerufen, bleibt vorerst offen.
Der Titel der Reihe Die Geister, die ich rief? Bestimmt nicht! deutet aber darauf hin, dass diese Frage wohl auch weiter ein Rätsel bleibt. Der Schreibstil, bei dem die Autorin ihre Protagonistin als Ich-Erzählerin nutzt, ist eher einfach gehalten, wobei manches an den typischen Erzählstil US-amerikanischer High-School-Serien (wo die Handlung auch angesiedelt ist) erinnert. Fans von Stoffen wie Buffy – Im Bann der Dämonen (wozu ich mich durchaus zähle) dürfte die Geschichte jedenfalls gefallen.