Der Fluch der Shadowmoon (Autor: Sean McMullen; Die Mondwelten-Saga Bd. 2)
 
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Der Fluch der Shadowmoon von Sean McMullen

Reihe: Die Mondwelten-Saga

Rezension von Christel Scheja

 

Auch wenn das Titelbild und der Klappentext es dem Leser weismachen will: „Der Fluch der Shadowmoon“ hat nicht gerade viel mit „Fluch der Karibik“ zu tun, auch wenn ein Teil des Romans auf einem Schiff und hoher See spielt. Die „Mondwelten-Saga“ erzählt eigentlich eine klassische Geschichte, die nicht viel mit dem zu tun hat, was den Piratenfilm für die breite Masse wieder interessant gemacht hat und witzig ist der Roman auch nicht unbedingt immer.

 

Die Saga begann mit „Die Fahrt der Shadowmoon“, in dem der machtgierige Kaiser Warsovran die magische Waffe „Silbertod“ an sich gebracht und damit einen ganzen Kontinent zerstört hat. Nur die „Shadowmoon“ entkam dem Inferno. Zusammen mit dem wagemutigen Kapitän Feran versuchen der Vampyr Laron, die Priesterin Terikel und der entmachtete und entmannte König Druskarl, den wahnsinnigen Herrscher, der mit seinen Flotten die Meere kontrolliert aufzuhalten.

Es gelingt ihnen schließlich, zu ihm und ihm „Silbertod“ tatsächlich zu entreißen, doch damit fangen die Schwierigkeiten erst an. Durch das nachfolgende Chaos werden die Helden in alle Winde zerstreut und auch die magische Waffe verschwindet erst einmal auf Nimmerwiedersehen.

Hier setzt „Der Fluch der Shadowmoon“ ein. Vor allem Laron hat mit den Veränderungen zu kämpfen. Da er für eine kurze Zeit Wirt und Träger des „Silbertods“ war hat er seine Kräfte verloren, er ist nicht länger ein mächtiger, wenn auch untoter Vampyr, sondern steckt im schwachen Körper eines Vierzehnjährigen fest.

Es fällt ihm zunächst schwer, das zu akzeptieren, aber als er mächtige Gönner findet und von der Magierin Wensomer unterstützt wird, lernt er nach und nach auch die Freuden der neugefundenen Menschlichkeit zu schätzen und lieben.

Dennoch verliert er nicht sein Ziel aus den Augen, „Silbertod“ wieder zu finden und unschädlich zu machen, ehe ein anderer sich seiner bemächtigen und das Zerstörungswerk fortsetzen kann. Zusammen mit Wensomer und der geheimnisvollen Velander, die er sehr gut verstehen kann, macht er sich auf die Suche, nur um auf die Liebe seines Lebens zu treffen.

Derweil verfolgt Feran seine eigenen Pläne, denn er weiß viel mehr, als er gegenüber seinen ehemaligen Kampfgefährten zugegeben hat. Inzwischen ist „Silbertod“ in seinem Besitz und er kontrolliert nun dessen Macht durch den Körper von Druskarl.

Der Kapitän der Shadowmoon spielt sein dunkles Geheimnis gegen den Kaiser Warsovran aus, hat dabei aber nicht mit der Heimtücke der magischen Waffe und ihres Wirtes gerechnet.

 

„Der Fluch der Shadowmoon setzt genau da an, wo „Die Fahrt der Shadowmoon“ aufhörte, und spinnt die Geschichte fort – denn die erste Schlacht ist zwar gewonnen, nicht aber der Krieg. Und mit Seefahrt oder Piraten hat dieser Roman noch weniger zu tun als der Erste. Die Handlung ist zwar actionreich und farbenprächtig erzählt, wirkt aber nach dem ersten Höhepunkt ziemlich unausgegoren und ziellos. Die Helden irren zunächst eher ziellos umher und brauchen eine Weile, bis sie sich wieder dem zuwenden, was die Handlung vorantreibt. Leider ist die Geschichte ist auch mit klischeebelasteten Episoden gespickt und wirkt manchmal – gerade was die Versklavung und Befreiung einer Prinzessin oder die zölibatären Regeln in einem Magier-Kolleg angeht – geradezu albern und naiv. Ohne besondere Überraschungen bleiben auch die Aktionen der Finsterlinge.

 

Gegenüber dem ersten Roman fällt „Der Fluch der Shadowmoon“ stark ab. Die Handlung hat an Biss verloren und verläuft gerade zum Ende hin mehr oder minder im Sande, die Charaktere haben durch die Veränderungen weder an Profil noch Farbe gewonnen, sondern sind eher noch blasser geworden. Daher ist die „Saga der Mondwelten“ schon nach dem zweiten Band eindeutig kein Zyklus mehr, den man unbedingt kennen muss.

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404201156276d0c925b
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Der Fluch der Shadowmoon

Reihe: Die Mondwelten-Saga

Autor: Sean McMullen

Broschiert - 349 Seiten

Heyne, erschienen Januar 2007

ISBN: 978-3-453-52241-1

Übersetzung aus dem Englischen von Christian Jentzsch

Titelbild von Arndt Drechsler

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 26.01.2007, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 19:16, 3398