Druckversion: Der Franzose (Die Korsaren der Alkibiades, Bd. 3)

Der Franzose

Reihe: Die Korsaren der Alkibiades, Bd. 3

Rezension von Christel Scheja

 

Im dritten Band der Serie „Die Korsaren der Alkibiades“ geht die Jagd nach dem Schatz richtig los, und das Geplänkel der Gegenspieler ist vorbei. Curtis, Maryline, Mike, Lydia und Peter arbeiten nun oder Wenn und Aber für die geheimnisvollen Organisation „Alkibiades“ und sind als Geheimagenten für das Empire unterwegs.

 

Im Moment betätigen sich die fünf weiterhin als Schatzjäger. Sie sammeln Informationen und Spuren, die sie zu einem großen Schatz aus der fernen Vergangenheit führen sollen, der ihrem Land sehr zugute kommen könnte. Einige Hinweise führen sie erst einmal nach Venedig, wo gerade der Karneval tobt. Das bietet einigen von ihnen die Möglichkeit, sich ungesehen unter die Leute zu mischen, aber auch viele Gefahren. Denn inzwischen haben sie schmerzhaft zu spüren bekommen, dass auch ihr Feind und Rivale Edinger nicht schläft und ihnen dichter auf den Fersen ist als gedacht.

Unterdessen bricht Curtis nach Paris auf und in den Louvre ein um weitere Textfragmente zu stehlen. Das ist letztendlich der Durchbruch, denn durch sie können sie genug Hinweise entschlüsseln um endlich genauere Koordinaten zu ermitteln.

Daraufhin gibt es kein Halten mehr. Die fünf brechen mit einem Schiff, dass sich sowohl unter Segeln als auch mit Dampf fortbewegen kann, in die Arktis auf – genau an den Punkt, an dem sie den Schatz unter dem Eis vermuten.

Allerdings stellt sich schon bald heraus, dass Edinger und nun auch die Franzosen genau zu wissen scheinen, was sie vorhaben und sie nun verfolgen. Doch in der weißen Wüste kommt es nicht nur zu einem Kampf der Machtgruppen, sondern auch ums Überleben, denn das ewige Eis bietet ein düsteres, blutgieriges Geheimnis, dass auch noch ein Wörtchen mitzureden hat.

 

Im Gegensatz zu den beiden ersten Bänden verzichten die Künstler diesmal auf Geplänkel, sondern kommen gleich zur Sache. Erstmals haben ihre Helden einen klaren Auftrag und ein Ziel und auch die Feinde spielen nicht mehr länger nur mit ihnen, sondern kommen nun zur Sache, wenngleich auch sie nicht mit dem rechnen, was sie in der Arktis erwartet.

Allerdings kann die straffere Handlung auch nicht darüber hinweg täuschen, dass einige Dinge weiterhin schwammig bleiben. Was es mit dem Schatz auf sich hat, wird zwar angedeutet, aber nicht weiter ausgearbeitet, so dass der Leser nicht unbedingt Interesse entwickelt, mit den Helden mitzufiebern und zu kombinieren.

Auch die Feinde bleiben noch immer gesichtslos, ihre Motive im Schatten. So nimmt der rote Faden ein wenig Form an, bleibt aber immer noch sehr bruchstückhaft.

Immerhin passiert nun ein wenig mehr, denn die Helden bewegen sich durch ein alptraumhaftes Szenario, das nach und nach immer düsterer wird und auch Opfer fordert. Die stimmige Atmosphäre wird vor allem durch die detailreichen Zeichnungen geschaffen. Auch wenn die Figuren meistens eher emotionslos und starr bleiben, so können doch die Hintergründe beeindrucken und einen guten Eindruck von der Kälte und Düsternis am Polarkreis oder im drogengeschwängerten Venedig vermitteln.

Wie in den beiden ersten Bänden bauen die Künstler die Anachronismen geschickt ein, so dass einerseits der Flair der des frühen 19. Jahrhunderts gewahrt ist, andererseits aber auch ein Hauch von Jules Verne aufkommt, vor allem zum Ende hin.

 

„Der Franzose“ ist der erste Band aus der Reihe „Die Korsaren der Alkibiades“ der etwas mehr in die Gänge kommt und ein atmosphärisch dichtes wie spannendes Abenteuer erzählt. Allerdings kann die Geschichte immer noch nicht ganz überzeugen und bleibt eher oberflächlich, da die Motive der Gegenspieler und Hintergrund an sich weiterhin sehr schwammig sind und den Leser daher nicht besonders fesseln können.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240329024607e20c812e

Comic:

Der Franzose

Reihe: Die Korsaren der Alkibiades, Bd. 3

Autor: Denis-Pierre Filippi

Zeichner und Farben: Eric Liberge

Original: Les Corsaires d’Alcibiade: Le Francais, FR 2007

Übersetzerin: Resel Rebirsch

Hardcover-Album, 48 Seiten

Ehapa Comic Collection, erschienen im Januar 2011

ISBN-10: 3770433629

ISBN-13: 978-3770433629

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, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 10:42