Der Geist in der British Library und andere Geschichten aus dem Folly von Ben Aaronovitch
Reihe: Peter Grant
Rezension von Christel Scheja
Es gibt wohl nichts, was Ben Aaronivich nicht kann. Auch wenn sie ihm wohl bisher nicht gelegen haben, nach Comics und Romanen scheint er nun Geschmack an kurzen Erzählungen aus seinem Universum gefunden und so können die Leser nun auch kleine Snacks genießen, wie seine Sammlung Der Geist in der British Library und andere Geschichten aus dem Folly beweist.
Mittlerweile ist Peter Grant so erfahren, dass ihn sein Chef Nightingale auch schon einmal alleine lassen kann. Und der Lehrling erweist sich als Geselle, der das, was er sich angeeignet hat, nun auch gekonnt anwendet, sei es, um einer geisterhaften Ehedrama auf die Schliche zu kommen, ein düsteres Verbrechen aus dem Jahr 1948 zu klären, als die Olympischen Spiele das erste Mal in London stattfanden oder dafür zu sorgen, dass jemand nicht länger einfach so eine Buchhandlung verwüstet. Und nicht zuletzt bekommen auch andere Figuren aus dem Folly und seinem Umfeld etwas zu tun und erleben ihre eigenen Abenteuer, die es teilweise recht heftig in sich haben.
Wie man sich denken kann, setzen die meisten dieser Geschichten eher auf Humor und nette kleine Pointen, das ein oder andere Stimmungsbild ist auch darunter. Und für einige braucht man das entsprechende Vorwissen und den Witz daran zu verstehen. Der Autor bemüht sich aber redlich, auch den Leser, die entweder gar nichts oder nur wenige Geschichten aus dem Die Flüsse von London-Universum kennen, den Einstieg zu erleichtert.
Wer die Comics und Romane kennt, wird aber seinen Spaß haben, gibt es doch nette Wiedersehen mit den Figuren, die in der ein oder anderen längeren Geschichte auftauchen und jede Menge Anspielungen.
Der Stil ist flott, die Ereignisse werden mit einem gewissen Augenzwinkern erzählt, der Ausgang ist natürlich nicht immer so, wie man ihn erwartet, und die Hauptfiguren nicht über jeden Zweifel erhaben.
Viel Tiefgang haben die Erzählungen aber auch nicht. Sie funktionieren aber durch den Witz und die Tatsache, dass sich die Charaktere selbst nicht ernst nehmen und auch die magische Welt mit Humor nehmen.
Fazit:
Das macht »Der Geist in der British Library und andere Geschichten aus dem Folly« zu einer leichten Lektüre für zwischendurch, einer liebenswerten Ergänzung des Universums, die man vor allem als Fan genießen kann.
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