Der gelbe Himmel und die graue Ebene (Autor: Jörg Röske; Die phantastischen Abenteuer des Ritters Jero Bd.1)
 
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Der gelbe Himmel und die graue Ebene von Jörg Röske

Reihe: Die phantastischen Abenteuer des Ritters Jero Band 1

Rezension von Bine Endruteit

 

„Der gelbe Himmel und die graue Ebene“ erzählt die Geschichte von einem Ritter namens Jero. Dieser ist ein äußerst emotionaler Mensch. Als sein Hund verschwindet, weint er, wenn er gegen Feinde kämpft, steigt eine heißt Wut in ihm auf. Er lebt in einer Burg, die sich mitten in einer wüsten, grauen Einöde befindet. Dort ist er alleine, nur manchmal kommt Mero vorbei, ein anderer Ritter, mit dem er sich zum Vergnügen im Schwertkampf übt. Einmal kriegt er auch Besuch von einer Gruppe von Männern, die ihm nicht gerade friedlich gesonnen ist, aber er schafft es, sie alle niederzuschlagen und vergräbt sie in der Nähe der Burg. Einer der Türme des Gemäuers ist verschlossen und er hat es bisher nicht geschafft, dort einzudringen. Eines Tages wird er von einem U-Boot angegriffen. In Jeros Welt können alle Boote, ob Segelschiffe oder U-Boote, in der Luft fliegen. Seine Burg wird unter Beschuss genommen. Ein Torpedo bleibt dabei in der Nähe liegen. Diesen nutzt er, um endlich in den kleinen Turm zu kommen. In einer geheimnisvollen Umgebung bekommt er dort eine rote Rüstung samt einem roten Schwert.

 

So bewaffnet zieht er hinaus in der Ebene. Nach einem langen Marsch entdeckt er einen Stützpunkt, auf dem sich viele U-Boote befinden, das beste beschließt er zu entern. Es gelingt ihm, den Kommandanten zu überwältigen und dessen Uniform anzuziehen, so kann er sich als Mitglied der Crew an Bord schmuggeln. Mit Hilfe der ihm gegenüber nun loyalen Mannschaft nimmt er einen verletzten Drachen an Bord und lässt diesen zu seiner Burg bringen. Er ist der Meinung, dass den Drachen ein Geheimnis umgibt, und will es lösen. Doch Jero bleibt nicht lange unerkannt. Kaum beim heimatlichen Gemäuer angekommen, wird er durch eine einen Fehler in seiner Sprache enttarnt. Doch er kann auf seine Burg fliehen und wird sogar von dem Drachen im Kampf unterstützt. Kann Jero diesem Kampf entkommen? Was passiert mit der Mannschaft des U-Bootes? Und wird es ihm gelingen, das Geheimnis des Drachen zu ergründen?

 

 

Jörg Röske hat mit „Der gelbe Himmel und die graue Ebene“ einen sehr ungewöhnlichen Fantasyroman geschrieben. Angelegt ist die Geschichte des Ritters Jero als ein mehrbändiges Epos, wovon hier Teil 1 vorliegt. Nach der Anfangsszene erfährt man eigentlich nichts mehr über Jeros Emotionen, es wird in einer Erzählweise, die fast schon an einen Bericht erinnert, nur sehr genau der Sachverhalt geschildert. Dieser Effekt wird auch durch das gänzliche Fehlen von Dialogen verstärkt. In dem gesamten Buch kommt nicht ein direkt gesprochener Satz vor.

 

Röske hat seine Erzählung zwar für seine jugendlichen Söhne erdacht, aber sie ist recht grausam geraten. Da werden immer wieder viele Menschen zu Tode geprügelt oder von einem Untier erlegt. Man sollte sich schon sehr genau überlegen, ob man das seinen Kindern zumuten will. Auch die Sprache, mit der er arbeitet, ist nicht unbedingt kindgerecht. Röske versucht, seinen Roman sehr poetisch zu erzählen. Das gelingt bei einem Grossteil der Texte, kippt aber auch oft genau ins Gegenteil ab. So finden sich Formulierungen in dem Buch wie „es beglückte ihn eine Idee“, „er erlebte ein Erlebnis“ oder „es geschah ein Geräusch“. Das ist einfach keine sehr gute Ausdrucksweise und die Textstellen erscheinen dann eher lächerlich als besonders gekonnt.

 

Der Roman um Ritter Jero wirkt an manchen Stellen etwas planlos. So sind viele Begebenheiten einfach nicht klar ausgearbeitet, es fehlt ihnen der Bezug. Manche werden zwar im Laufe der Geschichte aufgelöst, viele verlaufen aber auch (wörtlich genommen) im grauen Sand der Ebene. Was hat es mit der Gruppe von Menschen auf sich, die plötzlich in der Burg erscheint und sich auf Jero stürzt? Wo kommt die rote Rüstung her? Wieso gibt es einen weiteren Ritter Mero, mit dem er befreundet ist? Wie kommt Jero auf die Idee, dass den Drachen, den er findet, ein Geheimnis umgibt? Am Ende des Romans bleiben leider mehr Fragen offen, als gelöst werden.

 

Das Buch liest sich zwar recht flüssig, aber dem Leser wird nicht so recht klar, worauf der Autor hinaus will. Warum wird diese Geschichte erzählt? Die Ideen von einer Mischung aus der klassischen Fantasywelt und dem realen Kriegselement, wie den U-Booten und dem Stützpunkt, ist dabei sehr gelungen, es fehlt ihr nur an der nötigen Ausarbeitung, um wirklich spannend zu sein.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404242033433fe8b0f1
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Der gelbe Himmel und die graue Ebene

Reihe: Die phantastischen Abenteuer des Ritters Jero Band 1

Autor: Jörg Röske

Broschiert

136 Seiten

Verlag: Books on Demand GmbH

Erschienen: Juli 2006

ISBN-10: 383345363X

ISBN-13: 978-3833453632

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 10.04.2007, zuletzt aktualisiert: 24.04.2024 09:01, 3770