Der Hobbit (Autor: J. R. R. Tolkien) (Hörbuch)
 
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Der Hobbit von J. R. R. Tolkien

Hörbuch | Gelesen von Gert Heidenreich

Rezension von Christian Endres

 

J. R. R. Tolkiens »The Hobbit« ist einer der Klassiker des Fantasy-Genres. Die Abenteuer des Hobbits Bilbo Beutlin und wie dieser mit einer Gruppe Zwerge und dem Zauberer Gandalf auszog, um dabei zu helfen, einen Schatz zurückzuerobern, hat schon ganze Generationen von Lesern jedweden Alters in den Bann gezogen. Es wäre zu leicht, den Hobbit als schlichtes Aufwärm-Prequel zum Herrn der Ringe abzutun, obwohl letzterer sicherlich das populärere Werk ist. Doch schon für sich genommen ist Tolkiens erster Bestseller aus dem Jahre 1937 ein großartiges Werk voller Magie, Spannung, Komik und mit viel, viel Herz und Verstand. Keine Frage: Während Hollywood sich langsam aber sicher auf die filmische Adaption des Klassikers vorbereitet, musste auch endlich eine definitive, üppige deutsche Hörbuch-Fassung her. Der Hörverlag hat sich der Aufgabe gestellt: Herausgekommen ist eine Box mit zehn CDs, die sich wirklich sehen lassen kann.

 

Wenn man von der zeitlos-zauberhaften Geschichte aus Tolkiens Feder einmal absieht, dann hat dieses Hörbuch vor allem einen großen Pluspunkt: Gert Heidenreich. Dessen Stimme scheint wie dafür gemacht, die Abenteuer von Bilbo, Gandalf, Thorin und der restlichen Zwergenschar vorzulesen. Gert Heidenreich haucht der wundervollen Geschichte für Jung und Alt mit seiner herrlichen Erzählstimme Leben ein. Betonungen, Pausen, Lesetempo, Dialoge, Stimmung und Atmosphäre - hier spricht ein echter Könner, der auch mit Tolkiens zuweilen etwas ungewöhnlichem Sprachrhythmus hervorragend zu Recht kommt. Und obendrein natürlich ein Vorleser, der mit dem zweiten und dem dritten Teil der Neulesung des Herrn der Ringe schon Mittelerde-Erfahrung en masse hat sammeln dürfen und mit Otherland abseits von Hesse ebenfalls schon einiges an epischer Fantasy-Luft hat schnuppern dürfen.

 

Einziger Wermutstropfen dieser Hörbuch-Fassung dürfte wohl sein, was generell ein Problem des deutschen Hobbits ist: Es gibt einfach keine endgültige Übersetzung. Weder Walter Scherfs Übersetzung (DTV), noch Wolfgang Kreges spätere Übertragung ins Deutsche (Klett-Cotta) sind wirklich fehlerlos. Freilich ist Krege von der Begrifflichkeit Mittelerdes näher am Gesamtkontext dran und hat die Kontinuität der Werke unter sich besser im Griff als seinerzeit Scherf - dafür gehen bei Krege jedoch auch einige schrullig-schöne Eigenheiten der älteren, generell etwas altertümlich anmutenden Scherf-Übertragung gänzlich verloren. Überhaupt klingt Krege, wie schon bei seiner teilweise recht kontroversen Neu-Übersetzung des Herrn der Ringe, oftmals einfach eine Spur zu modern. Gert Heidenreich macht zum Glück das Beste draus. Fast als würde Gandalf einen Zauberbann sprechen, verschwinden die einzelnen Worte der Übersetzung irgendwann, und man hat einfach nur noch die Geschichte vor Augen und lässt sich von ihrem Sog mitreißen ...

 

Auch die platzsparende Verpackung der zehn CDs darf positiv hervorgehoben werden. Eine kompakte Pappbox mit dem bekannten Smaug-Motiv von Mittelderde-Künstler-Star Alan Lee. Ebenfalls sehr schön gestaltet: Das Booklet. Neben Informationen zum eigentlichen Buch und einer knackigen Tolkien-Biografie von DTG-Vorstand Marcel Bülles, gibt es noch ein paar Fotos und zwei der bekanntesten Mittelerde-Karten aus dem Hobbit zu bestaunen.

 

Keine Frage: Gert Heidenreich und die schöne Aufmachung machen dieses Hörbuch zu etwas ganz Besonderem - eine würdige, ja perfekte Hörbuch-Umsetzung von Tolkiens zeitlosem Fantasy-Klassiker.

 

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240328200908dd8496e4
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Hörbuch:

Der Hobbit

Autor: J. R. R. Tolkien

Sprecher: Gert Heidenreich

10 CDs; 653 Minuten

Der Hörverlag, März 2008

ISBN: 3867172110

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 14.03.2008, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 10:01, 6053