Der Kampf um die alte Welt (Autor: Michael A. Stackpole)
 
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Der Kampf um die alte Welt von Michael A. Stackpole

Rezension von Christel Scheja

 

Heyne deutet es auf dem Cover an: "Der Kampf um die alte Welt" ist die direkte Fortsetzung von "Das verlorene Land", in dem Prinzdynast Cyran seinen Kartografen Qiro Anturasi anwies, die Welt zu kartografieren, um ihm einen Vorteil gegenüber den anderen acht Herrschern der bekannten Regionen zu verschaffen. Das Clanoberhaupt schickte seine Enkel Jorim und Keles auf die gefahrvollen Reisen hinaus in den Ozean und entlang der alten Gewürzstraße.

 

Inzwischen hat Jorim Anturasi einen neuen Kontinent entdeckt und dort Kontakt zu den barbarischen Bewohnern aufgenommen, die in ihm einen wiedergekehrten Gott sehen. Auch wenn der Abenteurer das zunächst nicht ernst nehmen will, so wird er doch immer mehr eines besseren belehrt. Eine körperliche Umwandlung und ein Opfer entführen ihn in eine Welt, die dicht neben der der Menschen existiert, und seine mächtigen Bewohner fordern von ihm die Aufnahme eines alten Kampfes.

Unterdessen ist Keles Anturasi in die Gewalt des Prinzdynasten Pyrust geraten, der der gefährlichste Rivale Cyrans ist und die Kenntnisse und Fähigkeiten des Gelehrten für sich nutzen will. Auch wenn er ihn mit Freundlichkeit und Zugeständnissen umgarnt, so wird doch deutlich, dass er ihn so lange nicht gehen lässt, bis er etwas von seinem Wissen preis gibt.

Keles fügt sich scheinbar, aber er arbeitet in seine Karten und Skizzen Fehler ein, die subtil auf den Untergang des Reiches hinarbeiten werden. Denn er will heimkehren, und seinem eigenen Fürsten beistehen, der inzwischen einen Zwei-Fronten-Krieg gegen Pyrust und die Beamten eines anderes Landes führt.

Gerade als er seine Flucht plant bekommt auch er die Schatten der Vergangenheit zu spüren. Nicht nur sein Großvater Qiro scheint ihm eines verschwiegen zu haben, auch andere Geister aus der Zeit des Kataklysmus finden ihren Weg zurück in die Welt der Menschen, um den damals begonnenen Kampf zu beenden.

 

Nahtlos fügt sich die Handlung von "Der Kampf um die alte Welt" an "Das verlorene Land", so dass es nötig ist, diesen Roman zu kennen. Die Handlungsstränge um Jorim, Keles und einige andere Figuren wie Moraven Tolo werden konsequent weiter geführt. Allerdings steht jetzt nicht mehr die Erforschung und Entdeckung im Vordergrund, sondern das Erwachen alter Magie.

Während die einen in der Wüste lebendige Skelette entdecken, die auf die Wiederkehr ihres Anführers warten, greift Qiro Anturasi von seinem magisch geschaffenen Kontinent aus die Hauptstadt des Dynasten Pyrust an, um Keles zu befreien. Allerorten ist Zauberei am Werk und ruft grässliche Kreaturen und Geister zu den Waffen. Auch die Prinzdynasten sehen sich plötzlich jemandem gegenüber, mit dem sie nicht gerechnet hatten: der legendären letzten Kaiserin.

 

Durch den inflationären Einsatz von Magie, Nebenwelten und Göttern hat der Zyklus viel von seinem Reiz verloren. Anstatt seine Helden die Relikte der Vergangenheit weiterhin nur Schritt um Schritt entdecken und verstehen zu lassen, stürmen die Ereignisse wie ein Tsunami über sie hinweg und spülen sie zum Teil in andere Realitäten.

Plötzlich bahnt sich mit Riesenschritten ein Konflikt zwischen Gut und Böse an, der wohl das Hauptthema im nachfolgenden Band sein wird, denn auch dieses Buch endet wieder mit einem Cliffhanger.

 

Zwar bekommen Freunde von exotischen Settings, Action und magischen Effektgewittern wieder eine Menge geboten. Wer sich an epischen Kämpfen zwischen Gut und Böse, bei denen die Seiten noch nicht so ganz geklärt sind, ergötzt, wird von dem Band begeistert sein.

Leser, die sich nach den interessanten Ansätzen des ersten Bandes jedoch eine originellere und noch nicht so abgelutschte Handlung erhofft hatten werden hier nun enttäuscht, da Stackpole leider viele seiner interessanten Ideen zugunsten zugkräftigerer Motive verwirft.

 

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Buch:

Der Kampf um die alte Welt

Autor: Michael A. Stackpole

Broschiert - 685 Seiten - Heyne

Erscheinungsdatum: Januar 2006

ISBN: 3453530608

Übersetzung aus dem Amerikanischen von Reinhold H. Mai

Titelbild von Keel

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 17.01.2006, zuletzt aktualisiert: 23.04.2024 16:18, 1763