Der König der Orks (Autor: R. A. Salvatore; Die Legende vom Dunkelelf, Bd. 1)
 
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Der König der Orks von R. A. Salvatore

Reihe: Die Legende vom Dunkelelf, Bd. 1

Rezension von Christel Scheja

 

Zu den großen Autoren der D&D-Welten gehört R. A. Salvatore. Wie kein anderer hat er es verstanden, das, was das Rollenspiel ausmacht, auch in seine Romane mit einzubringen und eine Figur zu erschaffen, die viele Leute gleichermaßen ansprach.

Wie Elric von Melnibone ist Drizzt Do’Urden ein einsamer Wolf mit einer düster-tragischen Vergangenheit, ein Ausgestoßener, der weder bei den Dunkelelfen, noch von den Völkern der Oberfläche wirklich anerkannt wird. Auf der anderen Seite ist er ein fähiger Kämpfer, der nicht einmal Magie zur Hilfe nehmen muss, um sich auch mächtigeren Feinden stellen zu können.

Nur wenige nennen ihn wirklich Freund, und das sind Regis, der Halbling, Wulfgar, der Barbar, Bruenor Heldenhammer, ein Zwergenkönig und seine Adoptivtochter Cattie-Brie. Zu diesen steht er mit unverbrüchlicher Treue, denn gemeinsam haben sie schon viel durchgemacht, seit er in das Eiswindtal gekommen ist und mit den Gefährten Mithril-Halle zurück erobert hat. So sind bereits mehrere Zyklen um diese Helden erschienen und werden nun mit „Der König der Orks“, dem ersten Band der „Legende vom Dunkelelf“ fortgeführt.

 

Lange Zeit währte Friede zwischen den Zwergen, Menschen, Elfen und Orks. Doch die Jahre der Wilden Magie haben alles verändert. Alte Feindschaften sind wieder aufgeflammt, Schwerter werden geschärft oder neu geschmiedet, und man rüstet sich zum Kampf. Das Chaos hat neues Misstrauen gesät, und viele sind dazu bereit, sich von ihm zu neuen Taten leiten zu lassen.

Bruenor Heldenhammer ist einer der wenigen, die sich nicht korrumpieren haben lassen. Er möchte nicht, dass die Jahre des Friedens wie weg gewischt sind, und wieder Blut vergossen wird, weil er schon zu viel davon gesehen hat.

Seine Freunde, allen voran Drizzt, sind ebenfalls seiner Meinung, und so suchen sie nach einer Chance, um den drohenden Krieg zu beenden, bevor er überhaupt erst angefangen hat. Gemeinsam nehmen sie Verhandlungen mit den Magiern von Silbrigmond, den Dunkelelfen von Mondwald und den Orks von Todespfeil auf und entdecken auf den Reisen sogar die Ruinen einer Stadt, in der die Rassen einst offensichtlich einmal miteinander gelebt haben könnten.

Doch wie so oft erweist sich, dass nicht alle die gleichen Ziele haben und vor allem der König der Orks nach Ruhm giert, der den seiner Vorfahren übertreffen soll. Und den kann er durch Frieden nicht erreichen.

Derweil spielt sich eine andere Tragödie eher am Rand des Geschehens ab. Wulfgar hat inzwischen erkannt, dass er nicht der Mann ist, der an Cattie-bries Seite gehört und beschließt die Gemeinschaft zu verlassen und diesen Abschnitt seines Lebens hinter sich zu lassen...

 

Die Fans des Dunkelelfen werden sich freuen, denn Salvatore schreibt nicht nur die Geschichte seines Helden fort, sondern erschafft auch ein neues Abenteuer, mit dem wieder ein Einstieg in die Saga möglich ist. Die zum Verständnis wichtigen Informationen sind eingeflochten, und er bezieht sich so wenig wie möglich auf die Vergangenheit. Die aktuellen Geschehnisse stehen im Vordergrund. Und da geht es reichlich turbulent zu, denn während Bruenor und Drizzt die Wogen zu glätten versuchen und dabei überraschende Entdeckungen machen, spinnen andere hinter den Kulissen bösartige Intrigen, die nur zu ihrem eigenen Vorteil dienen sollen.

Heraus kommt die gewohnte Mischung aus Action und Hintergrund. Wie seine Helden ist Salvatore gereift und gibt allem ein wenig mehr Profil, wichtig ist es ihm aber immer noch die Elemente einzubringen, die vielen so gefallen – mystische Geheimnisse, atemberaubende Kämpfe und epische Schlachten.

Überbordende Gefühle und romantisches Liebesgeflüster sind eher Nebensache und werden ziemlich oberflächlich abgehandelt, wie man gerade in der Handlung um Wulfgar und Cattie-brie merken kann. Wichtiger sind da schon die Männerfreundschaften, die feste Treue der Helden zueinander.

 

Damit ist „Der König der Orks“ ein typischer Salvatore-Roman: gute Unterhaltung ohne Tiefgang, die beim Lesen unterhält und entspannt, danach aber nicht unbedingt lange im Gedächtnis bleibt.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419224929428cc6c3
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Der König der Orks

Reihe: Die Legende vom Dunkelelf, Bd. 1

Autor: R. A. Salvatore

Broschiert, 510 Seiten

Blanvalet, erschienen August 2008

ISBN: 978-3-442-26580-0

Übersetzung aus dem Englischen von Regina Winter

Titelbild von Todd Lockwood

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 31.07.2008, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 19:16, 7045