Der König der Riesen von Robert Carter
Reihe: Pfad der Steine Bd.2
Rezension von Carsten Kuhr
Britannien im 15. Jahrhundert. In dem kleinen, friedlichen Dorf Nether Norton geht das Leben seinem gewohnten Gang. Will und seine Frau Willow haben sich vor zwei Jahren gebunden, und wurden mit einer Tochter gesegnet. Die letzten Jahre waren gut zu Will. Doch dann zeigt sich ein künstlicher Sturm am Horizont, und Will weiss, dass seine Vergangenheit ihn eingeholt hat. Vor vier Jahren gelang es Will den »Stein des Verderbens« zu brechen, und so die Kämpfe zu beenden (vgl. Der Pfad der Steine, Heyne). Damals schien es, dass endlich Friede einziehen würde. Doch jetzt scheinen sich die Reiter der Apokalypse wieder zu erheben, und Will sucht bei seinem alten Mentor Gwydion, auch unter dem Namen Merlin bekannt Hilfe. Gwydion vermutet, dass ihr alter Feind, der Zauberer Maskull sich befreien konnte, und erneut seine finsteren Pläne schmiedet. Nur Will, von dem Gwydion annimmt, dass er eine Inkarnation von König Arthur ist, hat die Macht das Unheil aufzuhalten..
Carter präsentiert uns, wie schon im ersten Teil seiner Saga ein recht überzeugendes Bild eines Britannien im 15. Jahrhundert. Mit einer ganz eigenen Magie, die sich an Druidischen Überzeugungen orientiert, legt er ein Werk vor, das sich zwar des Merlin-Arthurs Mythos bedient, diesen aber auch ganz eigene, verfremdete Weise für sich nutzt. Nicht grosse Ritterkämpfe stehen im Zentrum der Aufmerksamkeit, sondern die Auseinandersetzung der beiden Protagonisten mit dem alten und neuen Antagonisten fesselt uns. Der Schwerpunkt des Buches liegt neben dem überzeugenden, detailreichen Bild eines dem Leser so unbekannten Britanniens auf der vielschichtigen Charakterzeichnung der Handelnden. Die geschilderte Entwicklung ;insbesondere von Will ist gut nachvollziehbar aufbereitet, ja ergreift den Leser, lässt ihn mitzittern, mitleider und mitkämpfen.
Der Autor legt eine etwas leisere Art der Fantasy vor, ein Buch aber, das seine Leser gerade deswegen zu verzaubern weiss.
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