Der Krieg der Spinnenkönigin - Bände 1 bis 3
 
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Zersetzung von Richard Lee Byers

Der Krieg der Spinnenkönigin Bd. 1

Kurzrezension von Ralf Steinberg



Das Leben ist wunderlich. So springt ein großer R. A. Salvatore Fan durch die Gegend und erfährt nichts von den wunderlichen Neuigkeiten auf dem Buchmarkt. Das liegt zum einen daran, dass nicht jede Buchhandlung in seinem Fantasy-Fach übermäßig viel und noch viel weniger vom Verlag Feder & Schwert anzubieten hat. Wenn dazu noch eine Eindeutschung des Titel-Slogans kommt, kann der brave Fantast gar nicht zu seinem Glücke kommen, es sei denn der Zufall spielt eifrig mit. So krallten meine gierigen Finger nach einem Rezensionsexemplar um zitternd zu erkennen, BAND 4! von sechs erhascht zu haben.

R. A. Salvatore schreibt ja selbst regelmäßig weiter an der Geschichte um Drizzt Do ′Urden (Keiner war wie er!), jene Bücher erscheinen aber unter Forgotton Realms / Vergessene Welten bei nun mehr Blanvalet. Bei Feder & Schwert wird eine Reihe Bücher, die in derselben AD&D Welt spielen unter dem Titel Vergessene Reiche publiziert.

Salvatore leitet die Serie redaktionell und diverse Autoren versuchen sich in sechs Bänden dem Mythos den Dunkelelfen neue Schatten hinzuzufügen.

Da ich mit Band Vier unschwer anfangen konnte, explodierte ich in konfusem Kaufrausch und füllte mein Regal mit den fehlenden Bänden.

"Zersetzung" von Richard Lee Byers ist ein in höchstem Maße zufrieden stellender Opener. Alles geschieht in Menzoberranzan, der berühmtesten aller Dunkelelfenstädte, der Geburtstadt von Drizzt, dem blutige Medaillon der Chaosgöttin Lolth.

Der Band dient offensichtlich dazu die Figuren einzuführen und das gelingt in einer spannenden, gut geschriebenen Story, die alle wichtigen Plätze der Stadt berührt und sogar wesentlich dichter an das chaotische Wesen der Dunkelelfen herankommt, als die Dunkelelf-Saga von Salvatore. Echte Freundschaft zwischen Dunkelelfen gibt es nicht und so kann es auch keine typischen Heldengruppen geben. Pharaun, der Meister arkaner Künste (Zauberer) und Ryld, Meister der Waffen, ziehen zwar zusammen los, einen Auftrag zu erfüllen (und die Welt zu retten), jedoch ist ihre Gemeinschaft sehr dunkelelfisch.

Da die Göttin Lolth verschwunden scheint, verfügen ihre Priesterinnen, die darauf ihre matriacharliche Regentschaft begründen, über keine aktive Magie mehr. Das bringt nicht nur die unterdrückten Dunkelelfen Männer auf interessante Ideen.

 

Der Tisch ist gedeckt. Pharaun stand im ersten Band im Mittelpunkt und es bleibt abzuwarten, ob die anderen, hier unerwähnten Figuren noch mehr an Bedeutung gewinnen.

Zersetzung ist ein klassisches Fantasy-Werk, herrlich morbid, ohne Fehler und ohne Kenntnisse der Vergessenen Reicheuneingeschränkt lesbar.

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Empörung von Thomas M. Reid

Der Krieg der Spinnenkönigin Bd. 2

Kurzrezension von Ralf Steinberg

 

Band 1 verließ uns damit, dass Quenthel, der Obersten Klerikerin der Priesterinnenakademie Arach-Trinilith eine Aufgabe übertragen wurde. "Sie sollte eine Expedition nach Ched Nasad anführen, um herauszufinden, warum aus der Richtung keine Reisenden mehr kamen und was die Priesterinnen der Vasallenstadt über Lolths Schweigen wussten."

Mit unerklärlichem Versagen der redaktionellen Kontrolle wird daraus eine Mission, in der es darum geht magische Gegenstände aus einer Lagerhalle in der Dunkelelfenstadt Ched Nasad zu stehlen. Diese völlig abstruse Story wird schon dadurch zerstört, dass die Träger der Handlung für eine derartige Aktion schlechtmöglichst ausgewählt wurden. So schickt die oberste Muttermatrone von Menzoberranzan neben ihrer Schwester Quenthel auch noch ihren Sohn Jeggred, der ein Draegloth (Halbdämon) ist, den Waffenmeister Ryld, den Söldner Valas und natürlich unseren Zauberer Pharaun los. Für eine Forschungsreise sicher eine gute Wahl, für einen Raub deutlich zu wenig. Diese wirklich ärgerliche Umdeutung stört während des gesamten Buches.

Kleinere Unsauberkeiten im Zusammenspiel mit dem ersten Band werden dadurch nur noch größer. Da der Hauptplot schon hanebüchen ist, grenzt es an ein Wunder, dass dennoch ein spannendes Buch entstand. Die Figuren erhalten allerdings eine andere Ausrichtung, agieren weniger kühl, mehr menschlich, was interessant aber weniger originell als bei Byers ist. Der skrupellose Pharaun mutiert zum Supermagier, der nach dem letzten Zauber immer noch einen allerletzten Zauber hervorkramt, man sieht förmlich die Szenen aus Baldurs Gate, wenn er zaubert. Dieser von Ehrgeiz zerfressene Dunkelelf gerät unter die liebliche Knute eines Alu-Scheusals, das entgegen seiner Bezeichnung eine sexsüchtige Schönheit ist. Somit rührt auch die Nebenhandlung in bekannter Fantasy-Soße.

Die Kämpfe tragen viel zur Rettung des Romans bei. Sie sind abwechslungsreich und spritzig beschrieben, was nicht nur am austretenden Blut liegt.

Phantasisch und erwähnenswert sind bei beiden Bänden übrigens Titelbild und Covergestaltung. Hier hat besonders Brom als Titelbildmaler eine große Arbeit geleistet. Auf Band 2 sind Quenthel und Jeggred zu sehen; erst durch dieses Bild gewinnt der Draegloth seine dämonische Ausstrahlung, denn ein solches Geschöpf ist schwer vorzustellen.

Schlechter als sein Vorgänger schafft es Empörung aber doch, die Freude an der Fortsetzung der Menzoberranzan-Historie zu erhalten.

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Verdammung von Richard Baker

Der Krieg der Spinnenkönigin Bd. 3

Kurzrezension von Ralf Steinberg

 

Langsam erkennt man die Strukturen des Zyklus. Band 1 stellte uns Menzoberranzan und die Akteure vor und lieferte die erste große Bedrohung der Stadt durch den Sklavenaufstand. In Band 2 wurde durch die Zerstörung der Dunkelelfenstadt Ched Nasad verdeutlicht, wie ernst die Lage für Menzoberanzzan ist, denn in Ched Nasad agierte nur ein Klan der Grauzwerge aus Gracklstugh. In Band 3 nun marschiert eine riesige Armee gegen Menzoberranzan, wird der Erzmagier kaltgestellt und ein großes Kontingent der Menzoberranzanyr vernichtet. Die Ausweglosigkeit ist groß und für den Zyklusmittelpunkt entsprechend am bisherigen Tiefpunkt, dramaturgisch läuft es bis hier gut gewählt und überzeugend.

Richard Baker vollführt in Verdammung keine Experimente. Er hat einen großen Handlungsrahmen abzustecken und erledigt diese Aufgabe routiniert. Die Figuren zehren von ihrer Charakterisierung in den Vorbänden, Baker fügt hier nichts hinzu. Allein die unerwartete „Untreue“ von Aliisza, die gerade noch ihren Herrschaftsanspruch gegenüber Pharaun erklärt hatte, fällt auf, ansonsten benehmen sich die Hauptpersonen ihren bisherigen Rollen entsprechend.

Alles in allem ein spannendes Buch auf mittlerem Fantasy-Niveau.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404200213265ba74923
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Der Krieg der Spinnenkönigin - Bände 1 bis 3

Buch:

Titel: Zersetzung

Reihe: Der Krieg der Spinnenkönigin Band 1

Orginal: Dissolution (2002)

Autor: Richard Lee Byers

Übersetzer:

Verlag: Feder & Schwert, Mannheim (2004)

FS11307

520 Seiten, Paperback

ISBN 3935282842

Preis: 10,95 EUR

Erhältlich bei: amazon

Buch:

Titel: Empörung

Reihe: Der Krieg der Spinnenkönigin Band 2

Orginal: Insurrection (2002)

Autor: Thomas M. Reid

Übersetzer:

Verlag: Feder & Schwert, Mannheim (2004)

FS11308

496 Seiten, Paperback

ISBN 3937255052

Preis: 10,95 EUR

Erhältlich bei: Amazon

Weitere Infos:

<link>Biographie, Bibliographie, Rezensionen und mehr zu Thomas M. Reid

Buch:

Titel: Verdammung

Reihe: Der Krieg der Spinnenkönigin Band 3

Orginal: Condemnation (2003)

Autor: Richard Baker

Übersetzer:

Verlag: Feder & Schwert, Mannheim (2004)

FS11309

450 Seiten, Paperback

ISBN: 3937255079

Preis: 10,95 EUR

Erhältlich bei: Amazon

Weitere Infos:

<link>Biographie, Bibliographie, Rezensionen und mehr zu Richard Baker


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Erstellt: 13.05.2005, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 19:16, 259