Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack (Autor: Mark Hodder)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack von Mark Hodder

Rezension von Christel Scheja

 

Mark Hodder war lange Jahre für die BBC tätig und arbeitete zudem als Redakteur, Journalist und Web-Gestalter für viele andere Medien. 2008 gab er dies allerdings alles auf und zog nach Valencia, um sich dort von dem Stress zu erholen und wieder zu sich zu finden. Seit dieser Zeit verfasst er auch Romane. „Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack“ ist sein Debüt.

 

Im Jahr 1861 sieht es für den Weltreisenden, Offizier, Übersetzer und Entdecker Sir Francis Burton nicht gerade gut aus. Er ist zwar von seiner letzten Afrikareise lebend zurückgekehrt, muss sich aber immer noch von den Strapazen und Krankheiten erholen.

Zu allem Überfluss ist er mit seinem Partner in Streit über die Nilquellen geraten. Der öffentliche Disput findet ein jähes Ende, als sich der Mann in den Kopf schießt. Bald machen die Gerüchte die Runde, Burton selbst stecke dahinter.

In dieser Situation wendet sich Lord Palmerston an ihn, der Premierminister seiner Majestät König Albert. Burton nimmt an, auch wenn er das Gefühl hat, er würde sich damit noch lächerlicher machen – immerhin soll er nach Spring Heeled Jack suchen, einer Schreckensgestalt, mit der man heutzutage Kindern droht, damit sie artig ins Bett gehen.

Doch es zeigt sich, dass hinter den ganzen Geschichten vielleicht doch ein Körnchen Wahrheit steckt.

Zusammen mit dem Dichter Algernon Swinburne, der in seiner chaotischen Art gerne eigene Theorien zum Thema entwickelt, geht er der Sache nach und findet heraus, dass hinter den Morden an jungen Frauen, die man der Fabelgestalt zuordnet, wesentlich mehr steckt als gedacht. Zudem kommt er einer Verschwörung von Wissenschaftlern auf die Spur, die ihn immer mehr daran zweifeln lassen, dass seine Realität wirklich echt ist....

 

Sir Francis Burton, Algernon Swinton und viele der anderen genannten Figuren sind historische Persönlichkeiten, Spring Heeled Jack tatsächlich eine urbane Legende, die in der viktorianischen Zeit für einiges an Aufsehen sorgte und der zwischen 1837 und 1888 immer wieder über harmlose und unschuldige Bürger hergefallen sein soll.

Mark Hodder nutzt all diese Elemente nun stimmungsvoll und klug für seine Geschichte, die sich wie eine Mischung aus Steampunk, Mystery und Detektivabenteuer liest.

Geschickt lässt er den Leser im Dunklen, wie er die Vergangenheit verändert hat und enthüllt erst nach und nach was anders ist. Am markantesten ist wohl, dass Königin Victoria bereits kurze Zeit nach ihrer Krönung ermordet wurde und man mangels sinnvoller Alternativen ihren Mann zum König gemacht hat.

Der Autor spielt auch mit weiteren historischen Tatsachen und nutzt diese als Hintergrund für die Ermittlungen seiner Helden, die ganz den Archetypen dieser Zeit entsprechen – Francis Burton als kühler und berechnender Gentleman und offizier, Algernon Swinton als eigenwilliger und verträumter Rebell und Dichter.

Es ist durchaus interessant, wie die beiden ungleichen Partner dem Geheimnis auf die Spur kommen, Mark Hodder zieht aber gerade den Mittelteil seiner Geschichte zu sehr in die Länge. So hängt die Geschichte gerade auf halber Strecke ziemlich durch, weil die Helden mit ihren Ermittlungen nicht weiter kommen. Erst im letzten Drittel wird es wieder interessanter, wenn sich nach und nach die Hinweise zu einem ungewohnten Gesamtbild zusammenfügen.

 

Alles in allem erweist sich „Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack“ als atmosphärisches Abenteuer mit interessanten und ungewöhnlichen Ideen, das leider nur daran kränkelt, dass die Handlung mehrfach quälende Längen hat, für die man schon einiges an Geduld aufwenden muss, um weiterzukommen. Wer aber Steampunkambiente und Detektivgeschichten mag, sollte ruhig einen Blick riskieren.

 

Nach oben

Platzhalter

MEDIUM:

Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack

Autor: Mark Hodder

broschiert, 528 Seiten

Bastei, erschienen Februar 2013

Übersetzung aus dem Englischen von Kristina Koblischke

Titelbild von Daniel Tyka

ISBN-10: 3404206991

ISBN-13: 978-3404206995

Erhältlich bei: Amazon

Kindle-Edition

ASIN: B008OZNU2I

Erhältlich bei: Amazon

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202403280811444b54f6a1
Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 24.08.2013, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 19:16, 13219