In den letzten Jahren hat sich Caroline Brinkmann als feste Größe im Kinder- und Jugendbuchbereich etabliert. Sie schreibt vor allem Geschichten mit phantastischen Elementen, was nun auch an ihrer neuen Dilogie Red Umbrella Society zu bemerken ist, deren erster Band Der Kuss des Schmetterlings nun erschienen ist.
Skadi, ihr Bruder und ein Freund schlagen sich als Kleinkriminelle durchs Leben. Sie arbeiten für einen der größeren Verbrecherbosse und sind bisher mit ihren Einbrüchen unter dem Radar geblieben. Das ändert sich allerdings, als sie in einen spektakulären Mordfall mit hinein gezogen werden.
Nun fangen die Probleme für Skadi erst richtig an, denn sie wird verdächtigt, ein angesehenes und bekanntes Mitglied der New Yorker High Society umgebracht zu haben, das auch noch einer geheimen Gesellschaft angehört, der »Red Umbrella Society«. Dadurch gerät sie immer wieder mit einem attraktiven Detective aneinander, der sie gerne überführen will. Oder?
Das ganze liest sich zunächst wie ein klassischer Thriller, garniert mit einer heißen Liebesgeschichte, denn natürlich bleibt es nicht aus, dass Skadi Young und der heiße Detective David Bell sich nach und nach immer mehr voneinander angezogen fühlen und sich so zusammen in die Intrigen im Hintergrund verstricken.
Denn natürlich hat die Diebin bald keine andere Wahl mehr als mit dem Polizisten zusammenzuarbeiten, um sich nicht nur reinzuwaschen, sondern auch darauf hoffen zu können, dass ihre Freunde wieder frei kommen.
Garniert wird das ganze nach und nach immer mehr mit phantastischen Elementen, denn Skadi hat ein dunkles Geheimnis und jemanden an ihrer Seite, bei dem sie nicht einschätzen kann, was er eigentlich ist. Und genau diese Rätsel sorgen für die Spannung und machen auch neugierig auf den nächsten Band, denn ansonsten folgt die Autorin eher ausgetretenen Pfaden, was nicht nur die Handlung angeht, sondern auch die Figuren.
Denn hier spult sie überwiegend das ab, was man auch aus vielen anderen romantischen Thrillern kennt. Die Action treibt das Geschehen zwar voran, genau so viel Raum darf aber auch die Romantik einnehmen, die in diesem Fall aber bewusst jugendfrei bleibt. So plätschert die Geschichte teilweise was dahin, bis sie am Ende anzieht und mit einem Cliffhanger endet. Zudem wird man das Gefühl nicht los, dass alles bisher nur Vorgeplänkel war und die eigentliche Geschichte erst beginnt.
Die Hauptfiguren sind recht glatt gebügelt, haben keine Ecken und Kanten, sondern entsprechen eher ihren Archetypen. Das reicht zwar aus, um Sympathie entstehen zu lassen, aber nicht mehr. Alle anderen Charaktere bleiben schmückendes Beiwerk.