Der letzte Wunsch (Autor: Andrzej Sapkowski; Die Saga vom Hexer Geralt)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Der letzte Wunsch von Andrzej Sapkowski

Reihe: Die Saga vom Hexer Geralt Kurzgeschichtenband 1

 

Rezension von Joanna Lenc

 

Rezension:

Unter den PC-Spielern und auch unter den polnischen Fantasy-Fans sollte Geralt bereits bekannt sein. In Polen feierte der Autor Andrzej Sapkowski großen Erfolg mit seiner Saga, so großen Erfolg, dass selbst das PC-Spiel Witcher, ganz nach Romanvorlage, von Atari im Handel erschien. Nun werden auch die Romane nach und nach in andere Sprachen übersetzt. Der letzte Wunsch ist der erste Roman der fünfteiligen Saga, der vor kurzem beim deutschen Taschenbuchverlag veröffentlicht wurde.

 

Geralt von Riva ist kein gewöhnlicher Abenteurer, er ist ein Hexer. Als Kind wurde er von seinen Eltern entrissen und vielen Experimenten unterzogen, die aus ihm den Helden gemacht haben, der er nun ist. Mit gebleichten Haaren, grau wie die eines Greises, zieht er durch die Länder und beseitigt die Welt von vielerlei Unrat. Mal sind es Vampire, mal eine Kikimora, mal eine Mantikora oder ein Teufel. Seine Taten machen ihn berühmt und sein Ruf eilt ihm weit voraus. Dabei sind Hexer nicht überall beliebt. Es heißt sie sind Auftragsmörder und tun gegen Bezahlung alles, wie ein gewöhnlicher Mörder. Dabei ist sein Tätigkeitsgebiet ein ganz anderer, auch wenn viele das nicht glauben wollen.

 

Geralts Abenteuer beginnt mit der Erlösung eines Mädchen. Der Vater hat mit seiner Schwester dieses Kind gezeugt und bei der Geburt wurde ein Fluch auf den Säugling ausgesprochen. Das Volk glaubt, dass es nur dazu gekommen ist, weil das Kind aus der Verbindung zweier Geschwister entstanden ist. Geralt glaubt daran, dass man sie von ihrem Fluch erlösen und retten kann. Dazu muss er allerdings von der Dämmerung an bis zum Morgengrauen mit dem Mädchen verbringen. Dies klingt jedoch einfacher, als es ist, denn seit Jahren schon versuchen sich immer wieder tapfere Männer daran das Kind zu erlösen – ohne Erfolg. Seit ihrer Geburt ist das Mädchen eine Striege, ein Monster, welches Nachts die Bewohner aufsucht und zerfleischt, meistens jedoch nur bei Mitternacht. Ihr Vater, der auch noch der Herrscher des Gebiets ist, möchte seine Prinzessin wieder ans einer Seite sehen und hat dafür eine hohe Belohnung versprochen, jedoch nur, wenn ihr nichts passiert. Geralt wagt es das Angebot anzunehmen und schafft es tatsächlich den Fluch zu lösen.

 

Andrzej Sapkowsi ist ein außergewöhnlicher Autor, der mit einem ungewöhnlichen Erzählstil Geralts Abenteuer niedergeschrieben hat. Tatsächlich zieht sich durch das Buch kein richtiger roter Faden, erst am Ende hin versteht man ein wenig die Zusammenhänge, aber auch diese sind eher unklar. Von Kapitel zu Kapitel werden neue Abenteuer beschrieben, die sich an neuen Ecken und Enden der Welt abspielen. Immer wieder kommen neue Charaktere hinzu. Zwischen den Kapiteln gibt es Szenen, die sich in einem Kloster abspielen. Hier ist Geralt nach seinem Abenteuer mit der Striege gelandet und bleibt auch bis zu seiner Genesung, denn die »Prinzessin« hat ihn am Hals schwer verwundet. Unter der Obhut von Nennecke wird er geheilt und trifft auch hin und wieder auf Iona, die ein Schweigegelübde abgelegt hat. Es gibt sogar ein Kapitel in diesem 380 Seiten dicken Buch, in dem der Autor nur die wörtliche Rede verwendet, ein Gespräch zwischen ihm und Iona, wobei sie selbst wegen ihrem Gelübde kein einziges Wort spricht.

 

Immer wieder werden Märchen in die Geschichte eingebaut. So gibt es einen Prinzen, der mal ein Mädchen bewundert hat, die wiederum vor ihm geflohen ist und einen Schuh dabei verlor. Oder aber ein Troll, der an einer Brücke Wache steht und Wegzoll verlangt von allen, die sie überqueren wollen. Eine sehr ungewöhnliche Mischung aus alten Märchen und einer phantastischen Welt, die hier sehr gut funktioniert.

 

Fazit:

Insgesamt ist der erste Band der Geralt-Saga ein gut aufgemachter Fantasy-Roman, der sich um Längen von anderen Büchern dieses Genres unterscheidet. Dies macht diese Geschichte zu etwas Besonderem und ich kann jedem Fan der Fantasyliteratur dieses Buch nahe legen. Es lohnt sich auch alle Fälle.

Nach oben

Platzhalter

Buch:

Der letzte Wunsch

Reihe: Die Saga vom Hexer Geralt Kurzgeschichtenband 1

Original: Ostatnie Zyczenie, 2003

Autor: Andrzej Sapkowski

Taschenbuch, 380 Seiten

Dtv, Juni 2007

Übersetzer: Erik Simon

 

ISBN-10: 3423209933

ISBN-13: 978-3423209939

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B004UFTTM6

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 16.01.2008, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 19:16, 5678