Der Lord ohne Namen (Autor: Linda Buckley-Archer)
 
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Der Lord ohne Namen von Linda Buckley-Archer

Rezension von Lars Perner

 

Rezension:

Peters Eltern sind vermögend aber nicht reich. Außerdem hat er Kate erst vor kurzem kennengelernt. Es kann sich bei den beiden verschwundenen Jugendlichen also nicht um ein durchgebranntes Pärchen bzw. um eine Entführung und Erpressung handeln. Kriminalinspektor Wheeler steht vor einem Rätsel. Denn nicht nur die beiden scheinen von einer Sekunde auf die andere spurlos verschwunden zu sein, sondern auch ein hochempfindliches, technisches Gerät, an dem Kates Vater Dr. Dyer mitgearbeitet hat. Als dann Geistererscheinungen die Bewohner Englands in Aufregung versetzen, bringt das für die Polizei das Faß zum Überlaufen. Was weiß Dr. Dyer? Und warum hilft er anscheinend nicht dabei, die Jugendlichen wieder zu finden.

Nun viel weiß er wirklich nicht. Dr. Dyer vermutet nur. Doch liegt er mit seinen Vermutungen nicht falsch. Die Maschine, welche eigentlich nicht für diese Zwecke konstruiert wurde, hat die beiden in das Jahr 1763 transportiert. Dort müssen die Teenager dies selber erst einmal erkennen und werden noch halb benommen vom Teermann ausgeraubt. Und dies wird nicht das letzte Mal sein. Doch glücklicherweise geraten sie auch an freundliche Menschen wie Gideon, die ihnen helfen, ihr Eigentum wieder zurück zu bekommen. Zwischen diesen Gruppierungen entbrennt ein harter Kampf um den Besitz der Maschine, die die Zeitreise ermöglicht. Für die einen ein wundersamer Zauberkasten, den man zu viel Gold machen kann. Doch für Kate und Peter die einzige Möglichkeit wieder nach Hause zu kommen.

Wie bereits oben angedeutet verläuft die Handlung parallel auf zwei Ebenen. Da ist zunächst das Hier und Heute, welches eigentlich für die Erzählung keine größere Rolle spielt. Das Rätselraten um das Verschwinden der beiden Jugendlichen ist zwar recht amüsant. Da der Leser aber alle Details kennt auch recht ermüdend und fast überflüssig, bis auf die Szenen, in denen dargestellt wird, wie die Handlungen in der Vergangenheit sich auf die Zukunft auswirken. Der umfangreichere Teil der Erzählung dreht sich um die Abenteuer, die Kate und Peter im 18.Jahrhundert erleben. Am Beispiel der beiden erlebt man hautnah mit, was es bedeutet hat damals zu leben. Die Autorin spart dabei nicht mit Grausamkeiten, übertreibt es aber auch nicht damit. Insgesamt baut sich vor dem geistigen Auge des Lesers eine durch realistisch erscheinende vergangene Welt auf. Stets abenteuerlich stellenweise mit einer Portion Humor taucht man immer tiefer in das Leben vor 250 Jahren ein. Manchmal verfällt Linda Buckley-Archer dabei aber zu sehr ins Fabulieren, und man kommt nicht umhin sich durch einige nicht so spannende Szenen zu kämpfen, bevor die Geschichte wieder Fahrt auf nimmt. Glücklicherweise verwendet die Autorin für die Charaktere aus der Vergangenheit eine nicht zu altertümliche Sprache. Man merkt sehr schön den unterschied zwischen der heutigen Alltagssprache und der damaligen, wird dabei aber als Leser nicht überfordert. Dass jedem Kapitel eine kleine Zusammenfassung der folgenden Geschehnisse vorangeht, erleichtert einerseits die Konzentration auf das Kommende, nimmt aber andererseits auch den Spaß am eigenen entdeckenden Lesen. Die Einschübe aus den Erinnerungen von Gideon Seymour sind eher schmückendes Beiwerk als wirklich notwendig. Im Gegenteil sie nehmen dem Leser auch etwas Spaß, weil von Anfang an klar ist, dass ihm nichts passieren kann. Gerade die Szenen kurz vor Ende, verlieren damit leider an Dramatik.

 

Fazit:

Eine fantastisch realistische Reise in die Vergangenheit des 18. Jahrhunderts in England. Der erste Band der Trilogie um die Zeitenwandler lässt auf mehr hoffen, wenn man sich auch streckenweise durch die Geschichte zwingen muss.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404241453007efa7c26
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Der Lord ohne Namen

Reihe: Die Chroniken der Zeitenwandler Bd.1

Autor: Linda Buckley-Archer

Ravensburger Buchverlag, 02/2008

(Hardcover), 416 Seiten

ISBN-10: 3473347191

ISBN-13: 9783473347193

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 27.05.2008, zuletzt aktualisiert: 20.03.2024 15:43, 6569