Der Magierprinz (Autor: David Forbes; Die Osseria-Saga, Bd. 1 )
 
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Der Magierprinz von David Forbes

Reihe: Die Osseria-Saga, Bd. 1

Rezension von Christel Scheja

 

Wahrhaft epische Werke gehören zu David Forbes Vorbildern. „Der Herr der Ringe“ und „Dune“ sind die Lieblingsbücher des 1965 geborenen Autors, und ein wenig von beiden Zyklen findet sich durchaus auch in seiner Trilogie wieder. „Die Osseria-Saga“ startet mit „Der Magierprinz“ nun auch in Deutschland und versucht mit seiner abenteuerlich magischen Geschichte viele Leser zu gewinnen.

 

Seit vielen hundert Jahren gibt es auf der Welt keine großen Magier mehr. Die letzten Menschen, die überhaupt noch über Zauberkräfte verfügen, haben sich in eine magische Festung zurück gezogen. Nur wenige sind in den Königreichen unterwegs, um Ausschau nach neuen Talenten zu halten und auszubilden. Denn es ist nicht selbstverständlich, das die Kinder von Magiern auch mit deren Kräften geboren werden, eher das Gegenteil ist der Fall.

Indes scheint das Königshaus von Khedesh gleich doppelt gesegnet zu sein. Zwei Kinder des Herrschers besitzen magische Kräfte und einer von ihnen - der junge Prinz Gerin Atreyano – könnte sogar ein Bernsteinmagier sein, und damit durch eine gezielte Ausbildung weit mächtiger werden als alle anderen Magier der Welt zusammen. Auch seine Schwester Reshel zeigt immerhin das Potential einer Goldmagierin.

Die Zauberer können den König dazu überreden, seine Kinder in ihre Obhut zu geben, damit ihre Kräfte vollends erwachen und sie auch lernen, mit diesen umzugehen. Und so tauchen das Mädchen und der Junge in eine vollkommen neue Welt ein.

Vor allem Gerin wird auf seine große Verantwortung vorbereitet. Doch er merkt recht schnell, dass die Kenntnisse und die Bibliothek der Magier nicht dazu ausreichen werden, um ihn vollständig auszubilden.

Deshalb lässt er sich auf ein großes Wagnis ein, um eine alte, versunkene Bibliothek wieder zu finden und spricht einen mächtigen aber gefährlichen Zauber. Weil er damit aber auch eine dunkle Wesenheit frei gibt, lädt er große Schuld auf sich – Schuld die nun vor allem die Menschen in seiner Heimat Khedesh ausbaden müssen. Denn nicht nur die Macht eines lange verbannten und feindseligen Gottes bedroht sie, auch die Krieger des Nachbarlandes Neddar schicken sich an, das Reich zu erobern.

 

„Der Magierprinz“ ist ein Fantasyroman guter alter Schule, ohne Längen und mit einigen überraschenden Wendungen, die man so nicht erwartet hat. Dafür verzeiht man dem Autor gerne einige der archetypischen Klischees und den insgesamt doch recht einfachen Verlauf der Geschichte.

Es ist sicherlich nicht neu, dass ein Auserwählter große Schuld auf sich lädt, weil er zu früh nach zu viel Macht und Wissen strebt, und dabei aber das Böse frei lässt, das nur durch ein großes Opfer wieder zu bannen ist. Die Umsetzung gewinnt der klassischen Geschichte aber einige neue Facetten und ungewohnte Überraschungen ab, die durch eine kluge Mischung zu überzeugen wissen. Magie spielt eine große Rolle in der Geschichte – nicht nur, dass sie wie eine Waffe oder ein Werkzeug eingesetzt wird, viel bedeutsamer sind die Geheimnisse, die es in ihrem Namen zu enträtseln gilt. Denn viel ist im Verlauf von Hunderten von Jahren verloren gegangen und muss nun wieder gefunden werden, und das Meiste hüllt sich auch nach diesem Band noch weiter in Schatten.

Die Charaktere sind vielleicht nicht sonderlich tief ausgearbeitet, liegen einem dennoch schnell am Herzen. All diese kleinen Details wie auch die interessante Hintergrundgeschichte geben dem Roman Atmosphäre und machen die Handlungsebenen und Figuren gut voneinander unterscheidbar. Immerhin weiß auch das abgerundete Ende gut zu überzeugen, kleine Entwicklungen am Rande der Geschichte beweisen aber, dass auf den jungen Bernsteinmagier Gerin noch weitere Abenteuer warten werden.

 

„Der Magierprinz“ bietet pures episches Fantasy-Abenteuer. Freude von wilden Kämpfen und großen Schlachten kommen ebenso wenig zu kurz, wie die Leser, die eher charakterzentrierte magische Geschichten mit einem Touch Romantik mögen. Die Mischung stimmt jedenfalls und wird zudem noch in einer spannenden Geschichte ohne Längen präsentiert. Was will man mehr, wenn man nach kurzweiliger Unterhaltung sucht?

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404240327211c3375a1
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Der Magierprinz

Reihe: Die Osseria-Saga, Bd. 1

Autor: David Forbes

broschiert - 712 Seiten

Blanvalet, erschienen August 2008

Übersetzung aus dem Englischen con Caspar Holz

Titelbild von Hilden Design und Chih-Han Hsu

ISBN-10: 39442244765

ISBN-13: 978-3442244768

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 14.08.2008, zuletzt aktualisiert: 23.04.2024 16:18, 7123