Hörspiel
Reihe: Batman - Gotham Knight Folge 1
Rezension von Ralf Steinberg
Verlagsinfo:
Immer wieder verschwinden Menschen in Gotham City und werden als brutal verstümmelte Leichen an das Flussufer des Gotham Rivers gespult. Wer richtet die Opfer so zu? Macht ein verrückter Serienkiller die Stadt unsicher? Doch bevor Batman diesen Fall genauer unter die Lupe nehmen kann, betritt der geheimnisvolle Mann in Schwarz die Szene und begeht einen spektakulären Raubüberfall auf der Touristenplattform des Aparo-Towers. Batman muss eingreifen!
Rezension:
Der ungebremste Erfolg der Comic-Figur Batman zeigt sich nicht nur an den Kinokassen. Mit der Lizenz für Gotham Knight produziert Highscore Music eine dreiteilige Hörspielreihe um den dunklen Rächer.
Der Fund einer Wasserleiche ist der Beginn seltsamer Vorkommnisse der an solchen Ereignissen nicht gerade armen Stadt Gotham. Zwar kann Batman die Identität der Leiche ermitteln, doch gesellschaftliche Verpflichtungen rufen. Eine Wohltätigkeitsveranstaltung soll Geld zur Sanierung von Slums einbringen und Bruce Wayne als nobler Spender sollte sich da blicken lassen. Kurz bevor er sich in den Anzug werfen kann, überfällt der Mann in Schwarz die Aussichtsplattform des Aparo-Towers, Grund genug für Batman einzuschreiten. Doch auch auf dem Wohltätigkeitsball später am Abend verläuft nicht alles so, wie es geplant war …
Der Mann in Schwarz punktet durch seine SprecherInnen. Allen voran Jürgen Thormann als Stimme von Butler Alfred, der damit in seiner Rolle als Synchronsprecher von Michael Caine aus dem Kinofilm auftritt und durch die klare Präsenz der Figur hervorsticht.
Auch Sascha Rotermund passt hervorragend, da er bereits Batman-Darsteller Christian Bale synchronisierte, wenn auch noch nicht als Batman. Allerdings hat er das Problem, einige sehr merkwürdige Szenen spielen zu müssen, in denen sich Batman nicht gerade in Bestform zeigt. Dadurch wirkt der ernste und tiefe Brustton eher albern.
Das Problem scheint in der Notwendigkeit begründet zu liegen, Action einbringen zu müssen. Leider gelingt es Louise Simonson nicht, etwa die luftigen Verfolgungsjagden mit Spannung und Dramatik aufzuladen. Vielmehr fragt man sich, ob Batman Superheld oder Anfänger ist.
Das mag auch daran liegen, das der Gegenspieler Jacob Feely eher wie eine Witzfigur wirkt und man sich deshalb fragt, warum Batman so lange braucht, ihn einzulochen.
Interessanter ist da schon der Aufbau des großen Handlungsbogens um die Bauprojekte des Ronald Marshall. Hier, wie auch in der Handlung um das Arkham Asylum zeichnen sich finstere Dinge ab.
Die Produktion wirkt solide. Soundeffekte und Geräusche untermalen die Story, allerdings sind nicht alle Szenen ausproduziert, vielmehr werden einige ereignisse, die die Handlung vorantreiben, vom Erzähler präsentiert. Gordon Piedesack meistert seine Aufgabe aber eindrucksvoll.
Das Coverdesign stammt von Lars Vollbrecht und erwartungsgemäß sieht es phantastisch aus.
Wir dürfen gespannt sein, ob die nächste Folge mit der Batman-Figur besser zurechtkommt. Potential ist vorhanden und der Cliffhanger verspricht einiges.
Fazit:
Die Eröffnungsfolge der »Gotham Knight« Batman-Reihe bereitet den Acker für das Folgende, bietet aber außer sehr guten Sprechern wenig Herausragendes. Gerade Batman kann noch nicht punkten und wirkt eher unterqualifiziert für den Job.
Nach oben